In Erinnerung an Max Santner

„Mein Engagement für die Entwicklungszusammenarbeit begann Mitte der 90er Jahre als persönlich logische Konsequenz aus einer mehrjährigen Reise- und Arbeitserfahrung in Ländern Asiens und Afrikas“, schrieb Max Santner vor einiger Zeit.

„Die Motivation, sich professionell für das Ziel einer globalen Gerechtigkeit zu engagieren, hat sich während meiner beruflichen Einsätze in den vergangenen Jahren weiter verstärkt.“, so Max Santner.

Als Delegierter des Österreichischen Roten Kreuzes verantwortete Max Santner die Wiederaufbauprojekte des Vereins Kurier Aid Austria nach dem Tsunami in Sri Lanka. Von 2007 bis 2015 leitete er die Internationale Zusammenarbeit des Österreichischen Roten Kreuzes. Danach zog es ihn wieder – wie es im Jargon der humanitären Helfer heißt – ins Feld. Nach dem schweren Erdbeben in Nepal im Jahr 2015 leitete er die Delegation der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Kathmandu. Wenige Österreicher kannten Nepal so gut wie Max Santner. Bereits in den 90er Jahren arbeitete der Oberösterreicher in dem gebirgigen Land, organisierte Trekkingreisen, engagierte sich in der Armutsbekämpfung und im nachhaltigen Tourismus. Zuvor unterrichtete er an einer Linzer Schule Geographie und Sport.

Seine letzte berufliche Station führte Max Santner in den Südkaukasus. In der georgischen Hauptstadt Tiflis leitete er das Büro der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften.

Sein oben zitiertes Ziel, sich für globale Gerechtigkeit einzusetzen, hat Max Santner mit der genau richtigen Mischung aus Idealismus und Pragmatismus verfolgt. Hemdsärmelig, wo Anpacken gefordert war, provokant, wenn es darum ging, die Diskussion über Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zu beleben und geduldig, sensibel sowie gelassen in der interkulturellen Kommunikation.

Vergangenen Samstag verstarb der passionierte Bergsteiger und Radfahrer bei einem kurzen Urlaub in Oberösterreich. Max Santner wäre am 20. August 64 Jahre alt geworden. Er hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Töchter.

Max wird uns als Kollege, Gesprächspartner, Ratgeber und Freund schrecklich fehlen.


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