PROTECT Austauschtreffen

So wie es sich für ein gut funktionierendes Team gehört, versuchen wir ab und zu Treffen mit all unseren Freiwilligen zu arrangieren, damit wir uns über wichtige Punkte und vor allem über Vorschläge im Bezug auf die Zukunft des Projekts unterhalten können. Genau solch ein Treffen fand auch letzte Woche wieder bei uns in der Nottendorfergasse statt. Im Grunde genommen ist es ein gemütliches Beisammensitzen und reden, wobei auch reichliche Snacks nicht zu kurz kommen, damit unsere Konzentrationsfähigkeit ja nicht nachlässt. Abgesehen von der Tatsache, dass wir uns in der Runde über diverse Workshops, Anregungen und Verbesserungsvorschläge unterhalten können, ist es auch eine gute Gelegenheit für alle, vor allem für unsere neuen Trainer, sich besser kennen zu lernen und die ein oder andere Freundschaft aufzubauen.

Genau das ist uns letzte Woche auch wieder gelungen! Wir haben viele Ideen gesammelt und hatten gleichzeitig auch einen gemütlichen Nachmittag zusammen.

Helfen im Notfall in der VHS Schönbrunnerstraße

Letze Woche Woche waren wir zu Gast bei der Wiener Volkshochschule in der Schönbrunnerstraße. Ziel dieses Instituts ist es Leuten zu ermöglichen ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen.

Neben Alice, die schon länger Multiplikatorin bei uns ist, hat Abdullah Kaitoua, ein gebürtiger Syrer, seinen ersten Workshop gehalten. Zu unserer Freude verlief alles problemlos, was bei unseren vertrauenswürdigen Freiwilligen natürlich eh klar ist. Abdullahs erste aufregende Workshoperfahrung hat ihn außerdem auch animiert auf jeden Fall weitere zu halten und Leuten sein Wissen weiterzugeben. 

Mama lernt Deutsch

PROTECT-Trainerin Merve berichtet vom Workshop bei einer tollen, motivierten Frauengruppe im Rahmen des Kurses Mama lernt Deutsch:

Bei Mama lernt Deutsch einen PROTECT- Workshop zu halten ist immer wieder aufs Neue ein großes Vergnügen. Beim heutigen Workshop am 20.2. in der Volksschule am Hundsturm haben neun sehr engagierte und enthusiastische Mütter mitgemacht. Es ist mir wirklich eine Freude das Thema Hilfe im Notfall mit Müttern zu besprechen, weil ich weiß, dass sie das Wissen auch an ihre Kinder weitergeben und es in den meisten Fällen auch anwenden werden. Außerdem merkt man bei den Kursen auch immer wieder wie viele Notfälle schon mit Kindern erlebt wurden und es ist schön das Wissen zu übermitteln wie man in Zukunft mit solchen Notsituationen umgeht und wie man sich richtig verhält. Daher freut mich die Zusammenarbeit mit den Deutschkursen von Mama lernt Deutsch sehr, weil ich persönlich finde, dass man einer Situation mehr Aufmerksamkeit schenken muss, wenn Kinder involviert sind, vor allem dann, wenn es die eigenen sind….

Frau Pollheimer, die Kursleiterin der Gruppe, und die Damen waren ein sehr nettes, wissbegieriges und aufmerksames Publikum. Und: Aus einer angenehmen Gruppe resultiert eben auch ein angenehmer Workshop 🙂

Neues Integrationsgesetz und was unsere Kollegen dazu sagen

Wir, das PROTECT-Team, sind unglaublich stolz auf unseren Kollegen Yasir. Natürlich ist das nichts Neues, der Grund für unsere Freude kommt aber wegen einem Interview, welches unser sympathischer Trainer aus dem Irak am 07.02. für Servus TV gegeben hat. In diesem fasst er kurz und bündig seine Meinung zu seinem Freiwilligen-Engagement bei PROTECT zusammen und stellt somit gleich ein Vorbild für andere Asylwerber dar, denn das, was Yasir bei uns in seiner Freizeit macht, soll bald Pflicht werden, so das neues Integrationsgesetz.

Das Integrationspaket enthält, wie schon erwähnt, Freiwilligenarbeit, 35 000 neue Deutschkursangebote und neue Wertekurse. Werden diese Maßnahmen nicht befolgt, droht den Asylwerbenden im worst case die Kürzung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMS). Der nächste Punkt, der wahrscheinlich von vielen Seiten kritisch gesehen wird, ist die „Vollverschleierung“. Frauen, welche eine Burka oder einen Niqab tragen, sollen in Zukunft 150€ Strafe zahlen. Dies gilt sowohl für in Österreich lebende Frauen, als auch für Touristinnen. Bei Missachtung dieser Vorschrift, kann auch ein Einreiseverbot verordnet werden. Außerdem soll es bald auch ein Kopftuchverbot für Frauen im öffentlichen Dienst geben, sowie es auch ein Verbot von Koranverteilungen. Dieses Regierungsprogramm soll AsylwerberInnen helfen sich leichter zu integrieren und einen friedvollen Umgang miteinander zu schaffen. Die resultierenden Strafen bei Nichtbefolgung dienen dazu, den Ernst der Sache zu unterstreichen.

Yasir war nicht der einzige der in der vergangenen Woche im Rampenlicht stand, unser Rotkreuz-Kollege Ghassan Abdollah kommt nämlich auch in einem Beitrag von Puls4 vor. Ghassan, welcher selber Fluchterfahrung hat, da er vor 3 Jahren aus Syrien nach Österreich kam, leitet nun die Flüchtlingsunterbringung „Haus Baumgarten“ Neben seinem rührenden Interview, geht es aber auch um ein ernstes Thema, nämlich die Arbeitschancen der Flüchtlinge. Dass nicht jeder solch einen Durchbruch starten kann ist schon klar, aber auf Grund der Fakten, merkt man gewisse Lücken bei der Integration von Asylwerbern. Zwar steigt die Anzahl an berufstätigen weiblichen Asylwerberinnen mit 34% nach 10 Jahren z.B., liegt aber im Vergleich mit Österreicherinnen (mit 44%) weiter unten. Hierbei spielen natürlich viele verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Das Team von Puls4 hat es jedoch auf den Punkt gebracht: Ghassan ist das Paradebeispiel dafür, dass man mit Bildung alles erreichen kann!

Wir sind mehr als nur stolz auf unsere beiden Kollegen!!!

Workshop Caritas Basisbildung

Am Dienstag dem 17.01.2017 fand unser PROTECT- Workshop bei der Caritas Basisbildung statt. Die Gruppe, vor der wir präsentiert haben, bestand aus neugierigen 9 Personen, die schon seit längerem in dem Institut einen Deutschkurs besuchen und das meiner Meinung nach schon richtig gut meistern. Wir waren 3 TrainerInnen, wobei unser Kollege Mohamad das Dolmetschen für unsere arabischsprachigen TeilnehmerInnen übernahm. Der Workshop verlief super, was natürlich auch nicht schwer bei einer so engagierten Gruppe ist. Auch Frau Schotten, die diesen Deutschkurs leitete war sehr hilfreich und hat uns alles zur Verfügung gestellt, was wir brauchten. Alles und noch mehr um genau zu sein, denn in der 15-Minütigen Pause gab es Krapfen, Tee und Cafe als Stärkung für die TeilnhemerInnen und auch für uns TrainerInnen. In dem riesen Gebäude der Caritas am Hebbelplatz kommen jung und alt, alle mit gleichem Ziel und zwar neues lernen, zusammen. Super war es auch zu sehen, dass alle, die bei den Kursen dort mitwirken, wirklich mit ganzem Herzen bei der Sache dabei sind. Es freut mich das Interesse an weiteren „Hilfe im Notfall“- Workshops in einer Einrichtung wie der Caritas geweckt haben zu können. 

DAS BESTE für 2017

Was für ein Jahr!!!

Unser Projekt blickt auf ein tolles, erfolgreiches und vor allem buntes, spannendes Jahr zurück! So haben wir in zwei Schulungsdurchgängen (Mai und November) an die 40 neuen MultiplikatorInnen zu PROTECT-TrainerInnen ausgebildet, die unsere Rotkreuz-Freiwilligen-Familie noch vielfältiger und liebenswerter machen. Wir haben seit Anfang des Jahres mehr als 800 Personen durch unsere „Hilfe im Notfall“-Workshops erreicht und unzählige Stunden ehrenamtliches Engagement in das Projekt investiert. Seit September wird das Projekt vom Fonds Soziales Wien finanziert und wir dürfen uns auf weitere 2 Jahre voller Wissensvermittlung, voneinander Lernen und Vielfalt mit freuen. Seit Dezember unterstützt Stefan Troy das Projektteam und ist eine tolle Bereicherung für die Organisation. Unsere Freiwilligen haben im Rahmen von PROTECT bei einer zweitägigen Diversity-Fortbildung der Firma Brainworker viel Neues über professionellen Umgang mit Vielfalt gelernt und konnten sich bei einem vorweihnachtlichen Austauschtreffen über ihre Erfahrungen und zukünftige Pläne und Ideen miteinander vernetzen.

Denn: Für das kommende Jahr haben wir uns viel vorgenommen! Neben einer Fortbildung zum Thema Gewaltprävention, die wir in Kooperation mit der Polizei für unsere Freiwilligen anbieten, werden wir Anfang April 2017 neue MultiplikatorInnen schulen. Bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres führen wir daher Kennenlerngespräche mit InteressentInnen durch und freuen uns auf neue Freiwillige, die unseren TrainerInnen-Pool verstärken. Sowohl der Jänner als auch der Februar sind terminlich schon sehr gut gebucht und wir sind mit den zweistündigen Workshops bei spannenden Gruppen wie zum Beispiel Haus Evans, GWZ Pavillon 17 (wieder wohnen), Caritas Basisbildung, WG Liebhartstal (ASB), Mama lernt Deutsch, im Notquartier Pfeiffergasse und bei einer ÖIF-Deutschkursgruppe zu Gast.

Wir hoffen, dass das Jahr 2017 uns so viel spannende Begegnungen, respektvollen Austausch und tolle Erlebnisse voller Vielfalt, Motivation und Miteinander bringt und wünschen all unseren Blog-Leserinnen das BESTE und Momente mit Menschen, die man gerne hat. Keep on PROTECTing!!!

Das Team und die Freiwilligen des Projekts wünschen euch HAPPY 2017!

Zu Gast im „Interface Männer College“

Das Interface Wien Projekt „Männer College“ bietet asylberechtigten und subsidiär schutzberechtigten Männern im Alter von 25-50 Jahren Alphabetisierungskurse bis Sprachniveau A1 mit Bildungs- und Berufsorientierung an. Zielgruppe sind Männer keinen Pflichtschulabschluss im Herkunftsland sowie Alphabetisierungsbedarf haben, und die beim AMS Wien gemeldet sind. Ein Kurs umfasst um die 400 Stunden Unterricht und beinhaltet neben Deutschtrainingseinheiten, Einzelberatungen zum Einstieg in den Arbeitsmarkt und einen offenen Lernclub. Natürlich ist der Besuch dieses Basisbildungskurses kostenlos. Unser Projekt PROTECT war vor einiger Zeit schon einmal beim Interface Jugend College zu Gast (hier kannst du den Bericht nachlesen). Nun wurden wir wieder eingeladen mit der Bitte, für diese Zielgruppe den Workshop besonders niederschwellig und einfach zu gestalten – kein Problem für unsere beiden Freiwilligen Amin und Nedal. Auf Wunsch der Projektverantwortlichen wurde darauf geachtet, dass sowohl jemand mit Farsi- als auch ein Freiwilliger mit Arabisch-Kenntnissen vortrug. Nedal aus Syrien und Amin aus dem Iran machten ihre Sache wirklich toll – während Amin schon länger beim Projekt dabei ist, war es für Nedal der allererste „Hilfe im Notfall“-Workshop. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umso erfreulicher ist das tolle Feedback, das an die PROTECT-Projektleitung geschickt wurde:
„Die Vortragenden waren super und vor allem weil Nedal gesagt hat dass er seit einem Jahr in Österreich ist, hat das die Teilnehmer total motiviert auch so gut Deutsch zu lernen.Fazit: alle waren begeistert und ich hoffe wir haben eine langfristige Kooperation und ihr kommt bald wieder;)“ 

Karin und Kella bei W24

„Was passiert und was muss passieren, wenn etwas passiert ist?“ Diese Frage und mehr zum Freiwilligenprojekt PROTECT beantworteten Projektleiterin Karin und Kella Walla, einer der Projektfreiwilligen der ersten Stunde, am 1. Juni bei einem live-Studiogespräch beim Stadt-TV-Sender W24. Den Beitrag im Rahmen der Sendung W24-Aktuell könnt ihr hier online nachschauen: http://www.w24.at/W24-Aktuell/244951/8936

PROTECT-Trainer Kella
PROTECT-Trainer Kella

Wir blicken auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück und freuen uns auf neue Erfolge 2016!

2015 war ein spannendes Jahr mit unvorhergesehenen Situationen, neuen Herausforderungen, neuen Aufgabenbereichen und vielen spannenden Momenten und neuen Kooperationspartnern. Da wir am Anfang des neuen Jahres stehen, wollen wir uns die Zeit nehmen, um gemeinsam mit euch auf ein für unser Projekt sehr erfolgreiches Jahr zurückzublicken und gleichzeitig einen Ausblick auf die heurigen Pläne geben wollen.

Gemeinsam mit unserem Projektpartner Manuel Bräuhofer von Brainworker haben wir an insgesamt drei Wochenenden ca. 55 Freiwillige zum Thema Umgang mit Vielfalt und Reflexion des Kulturbegriffs und eigenerBräuhofer_co Guido Hadt Vorurteile weitergebildet. Die Diversity-Wochenenden sind ein Zusatzangebot für unsere ehrenamtlichen Vortragenden, das wir auch im neuen Jahr keineswegs missen wollen und das Interesse unserer Freiwilligen zeigt, das wir mit diesem Angebot genau an ihrem Weiterbildungsbedarf andocken und gleichzeitig den Austausch untereinander fördern. 

Diversity Wochenende im Jänner 2015

Ende April 2015 haben wir eine Ausbildungsrunde für neue TrainerInnen durchgeführt. Besonders freut uns, dass dieses Mal die beiden PROTECT-TrainerInnen Karin und Christine maßgeblich an der Schulung der neuen Freiwilligen beteiligt waren, was zeigt, dass unser „train the trainer“-Ansatz gut funktioniert. Besonders toll ist, dass sich dieses Mal viele Team Österreich Mitglieder für eine Projektmitarbeit gemeldet haben. Hier ein paar Impressionen von der TrainerInnenschulung:

Damit wir auch den Austausch der TrainerInnen untereinander fördern und weil uns das gemeinsame Miteinander sehr wichtig ist, haben wir uns im Sommer beim Heurigen getroffen, um bei einem Gläschen Weißwein auf unser Projekt anzustoßen:

Photo: René C. Kiesler
Photo: René C. Kiesler

Und wir waren auch sehr sehr fleißig und haben im letzten Jahr durch unsere kostenlosen „Hilfe im Notfall“-Workshops mehr als 400 Personen erreicht! Wir waren in Wohngemeinschaften für UMF, waren bei Frauengruppen wie „Mama lernt Deutsch“ und dem Verein „Piramidops“ zu Gast, besuchten mehrere Male den Lehrgang „Migrants Care“ und haben neue Kontakte geknüpft, wie z. B. zu „PROSA-Schule für alle“ und dem „Don Bosco Flüchtlingswerk“. Hier ein paar Bilder, die hoffentlich zeigen, wie spannend und bunt unsere Workshops waren bzw. wie gut wir bei unseren Kooperationspartnern aufgenommen wurden:

Und wie versprochen, an dieser Stelle ein kleiner Blick in die Zukunft: Wir freuen uns in diesem Jahr auf Workshops beim Verein Projekt Integrationshaus, beim Verein Zeit!Raum und der VWU sowie beim MA17-Kurs „Migra-Bil“. Außerdem scheint es, dass bei PROTECT demnächst Veränderungen anstehen die sich sehr positiv auf das Projekt auswirken, aber das verraten wir euch noch nicht 😉

Protect Sommerfest beim Heurigen

Bei unserem Projekt PROTECT-Hilfe im Notfall ist uns Eins besonders wichtig: Unsere ehrenamtlichen PROTECT-TrainerInnen, die in ihrer Freizeit ihre Zeit spenden um als Vortragende MigrantInnen und Asylwerbenden wichtiges Wissen über richtiges Verhalten in Notfällen, die Basismaßnahmen der Ersten Hilfe und die Bedeutung von Freiwilligenengagement in Österreich zu vermitteln. In mittlerweile 5 internen Ausbildungsrunden haben wir mehr als 50 Freiwillige geschult und damit einen tollen Pool an Projektfreiwilligen aufgebaut.
Gemäß des „Train the Trainer“-Ansatzes wurden die neuen Freiwilligen in der 5. Ausbildungsrunde im April bereits von länger aktiveren Protect-Freiwilligen geschult werden. Außerdem freut es uns, dass viele der neuen Freiwilligen Team Österreich Mitglieder sind, die motiviert sind, unser Projekt im Rahmen der zweistündigen Workshops zu unterstützen.

Um unseren allerliebsten, tollsten, supersten Freiwilligen (aka den PROTECTerInnen) DANKE zu sagen, gemeinsam einen gemütlichen Abend zu verbringen und natürlich, um die neuen Freiwilligen mit unseren PROTECT-„Oldies“ zu vernetzen und den gemeinsamen Austausch zu forcieren, haben wir uns Mitte Juni beim Stadtheurigen in der Josefstadt getroffen.

Im Namen vom Projektteam wünschen wir allen Freiwilligen von PROTECT schon jetzt einen erholsamen, sonnigen Sommer und viele weitere spannende Stunden mit unserem Projekt 🙂 Ihr seid die BESTEN! 

Photo: René C. Kiesler
Gruppenfoto vom PROTECT-Heurigen im Juni 2015 copyright: René C. Kiesler