Wie, was, wann und warum: Social Media Policy für NPOs und öffentliche Verwaltung?

Social Media Policy. Das soll der Themenkomplex sein, über den wir unsere nächste Blog-Parade abhalten wollen. Doch, wie zäume ich das Pferd auf?

Als Social Media Guru, so sagen manche zu mir, liegt der erste Lösungsansatz im Web. Google. Mhm. Ungefähr 43.200 Ergebnisse zum Thema Social Media Policy und Rotes Kreuz. Viele zitieren mich. Hab‘ ich nicht selbst schon etwas dazu geschrieben?

Alles was ich finden kann ist eine Linkliste , ein Interview mit dem egosurfenden Redcrosswebmaster, viele Metaberichte dazu – aber keine Primärquelle. Muss ich also doch ein wenig theoretisches dazu schreiben, später – als Antwort auf meine (diese) – Frage.

Bereits in früheren Ausgaben der Blogparade waren die internen Herausforderungen in NPOs ein Thema, die sich aufgrund der neuen Kulturtechnik „Social Media“ ergeben.

Kulturtechnik Social Web?

Heinz Wittenbrink aus Graz beispielsweise arbeitet an einem „Web Literacy“-Konzept , einem interaktionstheoretischem Framework zur Erklärung der Inkorporation von Fähigkeiten, um die neuen sozialen Medien zu nutzen, zu verstehen und in das Alltagshandeln zu integrieren, wie das mit früheren Medien auch passiert ist. Auch wenn ich persönlich mir auf der Makroebene der sozialwissenschaftlichen Betrachtungen wohler fühle, ist das eine besonders interessante Arbeit, wie ich finde.

Organisational Fitness?

Eine der Herausforderungen ist wohl die Fähigkeit der eigenen Organisation, mit diesen Tools umgehen zu lernen, eine Art organisational Fitness für diese Kanäle, eigentlich auf aggregierter Ebene eine Analogon zur Literacy des individuellen Akteurs. Es gibt aus meiner Sicht drei grundsätzliche Möglichkeiten des Umgangs von Organisationsseite, von denen zwei aufgrund fehlender Steuer- und Skalierbarkeit gleich vorneweg ausscheiden:

1.      Social Media Verbieten.

2.      Richtlinien zum Umgang mit den Medien erarbeiten (Social Media Policy)

3.      Social Media komplett erlauben, ohne Regulierung und Anleitung.

Was konkret in einer Social Media Policy Platz finden soll, was nicht – darüber streiten sich die Geister. Einerseits will man seinen Organisationmitgliedern natürlich Richtlinien geben, eine Art Handlauf auf der ewig langen gläsernen Treppe in die Wolken der unbekannten neuen Medien, andererseits will man die Kreativität und den möglichen Nutzen dieser Medien nicht einschränken.

Die Fragen

Das führt auch gleich zum Fragenkomplex unserer Blogparade:

  • Ist es notwendig, eine Social Media Policy zu haben, oder gibt es andere Wege des organisationalen Umgangs mit sozialen Medien?
  • Was sollte Inhalt einer Social Media Policy sein, was nicht?
  • Wie kann man diese Policy etablieren, wie die Umsetzung innerhalb der Organisation  veranlassen?

Hannes Jähnert, Co-Host dieser Blogparade (wir versuchen hier auch schon die Frage als Netzwerk zu stellen) – der wir ab nun keine Nummer mehr geben wollen – fragt sich: „Wie wollen wir miteinander reden?“

Er hat die Fragen leicht paraphrasiert und fragt ebenfalls bzw. ergänzend:

  • Ist es wirklich noch sinnvoll über das „Wie“ alternativer Kommunikationsmodi (in diesem Falle alles /außer /Social Media) nachzudenken?
  • Wie könnte ein Verständigungs- oder gar Einigungsprozess über dieses „Wie“ zu gestalten sein?
  • Welche Herausforderungen ergeben sich hier für NPOs und öffentliche Verwaltung?

 

Zur #npoblogparade

Die #npoblogparade ist ein offenes Netzwerk an BloggerInnen und DiskutantInnen im deutschsprachigen Raum, das sich mit jeweils einem Fragen- bzw- Themenkomplex aus dem NPO und Social Media Bereich mittels untereinander verlinkter Blogbeiträge (oder Kommentaren) beschäftigt. Jeder, also wirklich jeder kann und soll (ja eigentlich: muss) sich beteiligen, wenn ihn oder sie das Thema interessiert. „Anything goes“ kann wohl das Motto lauten, dann Sinn ist es, die Schwarmintelligenz der Blogosphere zu nützen, um einen Mehrwert zu schaffen. Demokratie und Meinungspluralität in ihrer besten Form (also zumindest 2.0). Der Netzwerkknoten, zu dem alle Runden der Blogparade verlinken ist der gemeinsame WordPress-Blog. Jeweils ein (oder in unserem Falle zwei) Blogger starten mit einer Frage und jeder ist aufgerufen, im eigenen Blog diese zu beantworten oder das Thema anderweitig zu ergänzen, zu vertiefen oder in Frage zu stellen.

Am Ende der Laufzeit – wir peilen für diese Runde Anfang Juni an – werden dann alle Beiträge und Kommentare gesichtet und in einem zusammenfassenden Blogpost einander gegenüber gestellt. Solltest Du selbst keinen eigenen Blog haben, stellen wir gerne einen „Gastblog“ zur Verfügung – schick‘ uns Deinen Text einfach per Mail.

9 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Datenschutzerklärung