Von unserer Delegierten Gerlinde Haindl aus Laos.
Am 15. Oktober fand heuer zum 2. Mal der „Global Handwashing Day“ – also der Globale Hände-Wasch-Tag statt.
Wir „feierten“ in Nam Chiang, einem Dorf, deren Bewohner der ethnischen Gruppe der „Lanten“ angehören. Zuvor hatte ein „Monitoring Meeting“ mit Rotkreuz-Freiwilligen aus 10 Dörfern stattgefunden, im Anschluss gab es Aktivitäten zum Global Handwashing day.
Nach einer kurzen Einführung fand eine „geheime Umfrage“ zur Hände-wasch-Gewohnheit der Teilnehmer statt. Jeder Teilnehmer bekam eine Erdnuss und wurde gebeten, sie je nach seinem eigenen Händewasch-Verhalten in eine von 3 Boxen zu werfen.
- Eine Box war mit einer Hand, die eine Seife hält und einem Wasserhahn bemalt und stand für „Händewaschen mit Seife“ nach der Toilette
- Eine zweite Box war mit einer Hand und einem Wasserhahn bemalt und stand für „Händewaschen nur mit Wasser“ nach der Toilette
- Und eine dritte Box war nur mit einer Hand bemalt und stand für „kein Händewaschen nach der Toilette“
Um Anonymität zu wahren, erfolgte das Einwerfen so, dass die anderen nicht sahen, in welche Box die jeweiligen Teilnehmer einwarfen. Als Anmerkung sei vielleicht dazu gesagt, dass die Laoten als ehrliche Menschen gelten.
Ein Quizz zum Thema Händewaschen sollte die Teilnehmer zum Nachdenken angeregen und gleichzeitig Wissen vermitteln.
Mit Hilfe einer Riesen-Hand und Bildern wurde die Übertragung von Erregern von Fäkalien bis hin zum Menschen anschaulich dargestellt und erklärt. Die einzelnen Übertragungswege wurden aufgedeckt, sobald sie von den Teilnehmern genannt wurden und anschließend erklärt und besprochen.
Die Übertragung von Erregern über Händeschütteln, Geldscheine,.. wurde anschaulich dargestellt, indem die Trainerin Babypuder auf ihre Hand auftrug – niemand wollte ihr die Hand schütteln, und sogar der angebotene Geldschein wurde von allen verweigert.
Nachdem ein Video zum richtigen Händewaschen gezeigt worden war, ging’s ans Praktische: Händewaschen. Ein paar Frauen meldeten sich freiwillig und zeigten allen vor, wie man richtig Hände wäscht.
Zum Schluss wurde ein Händewasch-Lied gesungen.
Es wurde besprochen, wie sich Händewaschen mit Seife im Dorf umsetzen lässt. Auf die Frage, ob sie sich denn Seife überhaupt leisten können, antwortete der Dorfälteste: eine Seife kostet 1.000 kip. Wenn wir wegen Durchfall zum Arzt gehen oder eine Medizin kaufen müssen, kostet das mindestens 30.000 kip. Da zahlen wir doch lieber 1000 kip!
Ach ja, die Auszählung bin ich Ihnen noch schuldig. Das Ergebnis der Auszählung ergab, dass sich 3 Teilnehmer nicht die Hände nach der Toilette wuschen, 16 nur mit Wasser und 15 mit Wasser und Seife.
Anmerkung: nähere Infos zum Global Handwashing Day finden Sie auf http://www.globalhandwashingday.org/
Warum ein “Global Handwashing Day”?
Kinder leiden überproportional an Durchfallkrankheiten – jedes Jahr sterben mehr als 3,5 Mio Kinder vor dem Erreichen des 5. Lebensjahres an Durchfallerkrankungen und Lungenentzündung. Studien zeigen, dass Händewaschen mit Seife Durchfallerkrankungen um 50% und Atemwegserkrankungen um 25% vermindern kann.
Hier in Laos leisten wir als ÖRK gemeinsam mit dem Laotischen Roten Kreuz einen wichtigen Beitrag durch unser Gesundhheitsprojekt mit Schwerpunkt auf Wasser und Sanität. Am Global Handwashing Day soll dem Händewaschen mit Seife ein ganz besonderes Augenmerk geschenkt werden.
Links