Situationsgerechte Kommunikation ist das Um und Auf für die Führung von Hilfseinheiten die zum Wohle der Betroffenen optimal disponiert werden müssen. In Ausnahmesituationen wie z.B. regionale oder bundesweite Blackoutszenarien, Ausfall von Internetverbindungen oder Telefonnetzen stehen die Rotkreuzhilfseinheiten aus dem Bereich ‚Telekom&IT‘ bereit, um die Helfer ‚Aus Liebe zum Menschen‚ zu unterstützen! Das Einrichten und Betreiben von lokalen Netzwerken für Einsatzstäbe oder der temporäre Betrieb von UKW-Relaisfunkstellen gehört ebenso zum Aufgabenumfang, wie der Informationsaustausch über Kurzwellenverbindungen zu mobilen Einsatzleitungen oder mit dem Bundesrettungskommando im Katastrophenhilfe- und Einsatzzentrum des ÖRK in Wien.
In allen Landesverbänden sowie dem Generalsekretariat bestehen Kurzwellengruppen mit insgesamt 56 freiwilligen Mitarbeitern. Jedes Jahr wird ein Übungs- und Fortbildungsseminar ausgerichtet, in dem Neues vermittelt und Bestehendes geübt wird. Heuer war Mitte September der Landesverband Oberösterreich mit der Bezirksstelle Steyr-Stadt unser Gastgeber.
Unter dem Motto ‚Telekommunikation in Krisenlagen‘ stellten sich 31 Teilnehmer am Samstag den Herausforderungen, bei ungünstigsten Wetterverhältnissen an verteilten Standorten im Großraum Linz – Steyr die gestellten Aufgaben in einer realitätsnahen Fieldexercise abzuarbeiten. Bei durchgehend regenerischem Wetter mussten über die teilweise aus Notstromakkus oder Stromgeneratoren gespeisten und mit provisorischen Drahtantennen versehenen verlegbaren Kurzwellenstationen Lageberichte, Fotos und andere Informationen direkt an die Übungsleitstation im Katlager Linz oder über die ÖRK-eigenen Emailgateways in Feldkirch, Innsbruck und Wien versendet werden.
Wie bei jeder Übung hat es auch diesmal Erkenntnisse gegeben, die dort und da ein Nachjustieren bei Abläufen, Geräten oder Ausrüstung erforderlich machen. In Summe jedoch hat sich die Übungsleitung mit dem Ergebnis zufrieden gezeigt und das in einem Resumee zum Ausdruck gebracht.
Administrative als auch fachlich relevante Vortragsthemen standen Freitag Abend und Sonntag Vormittag auf der Agenda und wurden ausgiebig diskutiert. Die anwesenden Vertreter der Landesverbände konnten nach kurzer Systemvorstellung und Einschulung je ein modernes Betriebsfunkgerät mit Dokumentation zum Betrieb in ihren festen Funkstationen in Empfang nehmen. Damit ist ein weiterer Schritt zur verbesserten Erreichbarkeit in Katastrophensituationen gesetzt.
Als Gastredner des Generalsekretariats hat Markus Glanzer die Bedeutung des ÖRK – Kurzwellen-netzwerkes als Teil der gesamten ÖRK – Fernmeldestruktur hervorgehoben und dessen Bedeutung unterstrichen. Als eine wenig beachtete, aber umso wichtigere Ressource bezeichnet der oberösterreichische Landesrettungskommandant Christoph Patzalt in seiner persönlichen Grußbotschaft die freiwilligen Mitarbeiter der Kurzwellengruppen und würdigt deren Engagement besonders zur Unterstützung der Helfer im Katastropheneinsatz.
Eine Feedbackrunde und eine Vorschau auf das kommende Jahr war der offizielle Abschluß des Kurzwellenseminars 2014.
Ein Dankeschön für die Gastfreundschaft geht an den OÖ Landesverband und die Bst. Steyr-Stadt.
Wolf Höller