Als Blogverantwortlicher, der normalerweise Blogbeiträge anderer online stellt, freut es mich besonderrs, dass ich nun selbst aus dem Ausland berichten kann. Es geht zwar nicht generisch um einen Einsatz, sondern um einen Kurs über den EU Katastrophenschutz-Mechanismus in Schweden, den ich in meiner Eigenschaft als Mitglied des Bundesrettungskommando besuchen darf – ich denke, dass es trotzdem interessant sein könnte.
Kurt Wallander oder Nils Holgersson?
Der kleine Südschwedische Ort Revinge ist der Standort des Trainingscenters der Schwedischen Zivilschutzbehörde MSB, die dieses Training im Auftrag der Europäischen Kommission, Generaldirektion für humanitäre Hilfe und Zivilschutz durchführt. Der kleine Ort erinnert an alle Klischees, die man aus Schweden kennt: Niedrige und eingeschossige Holzhäuser, in bunten kontrastierenden Farben gemalt, Vorgärten ganz ohne Zäune vor den Häusern jeweils ein Volvo. Hier in der Region um Lund kann man sich gut Henning Mankells Kommissar Wallander vorstellen, aber auch den Nils Holgersson. Trotz kalter Februartage (zum Glück liegt kein Schnee mehr) sind des Morgens schon viele Vogelstimmen zu hören, Enten sehe ich bei meiner morgendlichen Runde vor dem Frühstück genauso, wie viele Krähen.
Nach einem sehr regnerischen Anreisetag am Samstag – wir konnten daher die Öresundbrücke nur erahnen, da man weder links, noch rechts wirklich das Meer erkennen konnte – war das Wetter heute doch deutlich besser, am Nachmittag kam sogar die Sonne heraus, ein Augenblick, der sofort mit der Kamera festgehalten werden musste.
Bis jetzt bin ich in Schweden noch keinem Elch begegnet, die anderen Dinge, die ich aus Schweden kenne, Kötbulla aus dem Ikea habe ich auch noch nicht bemerkt …
Das Trainingscenter
Die Ausbildungsstätte ist dem Zivilschutz und der Feuerwehrausbildung gewidmet. Hier werden unterschiedlichste Kurse gehalten, insgesamt gibt es jährlich mehrere Tausend Teilnehmerinnen und (obwohl in Schweden wohl hauptsächlich) Teilnehmer. Das Zentrum besteht aus einigen Pavillions, oder besser Baracken, die eingeschossig und in der üblichen Holzbauweise sind. Mehrere dieser Gebäude dienen der Unterkunft der KursteilnehmerInnen, in anderen sind großzügig eingerichtete Seminar- und Kursräume. Ein Restaurantblock ergänzt jenen Teil des Areals, den ich bis jetzt zu Gesicht bekommen habe.
Der OPM Kurs
Der Operational Management-Kurs ist der zweite Schritt im Kanon der EU-Katastrophenschutz-Mechanismus-Kurse und beschäftigt sich mit dem operationalen Teil einer EUCP-Mission nach einer Katastrophe. Die Europäische Kommission unterhält in Brüssel ein Monitoring- und Informationscenter und entsendet nach Katastrophen innerhalb und ausserhalb der Union zum Assessment und zur Koordination von Hilfseinheiten aus EU-Staaten multiprofessionelle Teams. Zur Ausbildung dieser Teammitglieder dienst dieses Seminar unter anderem.
Wir sind insgesamt 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 13 EU-Staaten und anderen am EUCP-Mechanismus teilnehmenden Staaten. Die meisten haben einen Background aus dem Bereich der Feuerwehr oder des Militärs und sind jetzt für die jeweiligen Zivilschutzbehörden tätig, die sich hauptsächlich in den Bereichen der jeweiligen Innenministerien befinden.
Insgesamt waren die Sessions bis jetzt (nach 1 ¼ Tagen) sehr interessant, wenn auch aufgrund der englischen Sprache und der abstrakten Begrifflichkeiten durchaus anstrengend. Besonders interessant ist für mich als Rotkreuz-Vertreter, dass man sich bei vielen Standards implizit und oftmals sogar explizit auf Rotkreuz-Dokumente bezieht.
Beispielsweise wird beim Thema Ethik und Code of Conduct auf jenen der Rotkreuz-und Rothalbmondbewegung verwiesen, ein Dokument, dass man auch jeder Rotkreuz-Mitarbeiterin und jedem Rotkreuz-Mitarbeiter immer wieder ans Herz legen sollte. Wer von Euch hat es gekannt?
selbst gewählte schicksale werden nicht bemitleidet…. gruß aus yerevan
So gesehen bin ich froh, lieber Gregor?
Gibt es noch die Frage an Radio Erewan?
„Im Prinzip ja …“
Elch auf dem Teller ist empfehlenswert – im Prinzip…
Hört sich nach einer wunderbaren Gegend an. Aber pass auf dich auf – du weißt: „Als er auf den Asphalt sackte, war er bereits tot“. (Wie in jedem seiner Krimis).
Und eines noch: ich verspreche Dir, solltest du keinen Elch am Teller sehen, ich werd dir beim Ikea einen kaufen.
Viel Spaß wünsche ich.
Nächster Schritt TWA und BKI in Laubegg.
Übrigens wer kennt Code of Conduct nicht?