Endlich! Am Donnerstag (10.7.14) war es dann soweit! Die Gerätschaften, die wir selbst nach Bosnien bringen würden, waren alle eingetroffen und die notwendigen Papiere waren vorbereitet. Nach einem Abstecher über die Wirtschaftskammer (Ausstellung eine Carnets) und das Zollamt (Bearbeitung des Selben) konnte das Abenteuer beginnen. Gegen 17 Uhr tuckerte ich mit meiner Pritsche (Leihgabe des Landesverbands Niederösterreich) Richtung Steyr los um Wolfgang, meinen Kollegen und Chef für diesen Einsatz abzuholen (Ich bin sehr froh mit ihm auf diesem Einsatz unterwegs zu sein, da er jahrelange Erfahrung und Ruhe mitbring).
Randnotiz: Die Pritsche, die für etwa 14 Tage mein fahrbarer Untersatz geworden ist, ist ein absolut kultiges Gefährt. Sie dürfte heuer schon wählen und hat schon einige rostige Stellen, aber ich mag sie einfach.
Von Steyr nach Bosnien
Gegen 20 Uhr machten wir uns auf den Weg über Graz, Slowenien, Kroatien nach Bosnien. Irgendwo in Kroatien, gegen 2 Uhr in der Früh, hatten wir keine Lust mehr weiter zu fahren und verwendeten die Ladefläche der Pritsche als improvisiertes Hotel (man schläft eigentlich ganz gut, abgesehen von anspringenden LKW-Motoren).
Am Freitag ging es über einen Kurzbesuch beim Kroatischen Roten Kreuz in Zupanja (Grenzstadt) über die Grenze nach Bosnien.
Auf der Bosnischen Seite der Grenze liegt Orasje. Dort hat das Österreichische Bundesheer seinen Stützpunkt. Von dort aus hat es in den letzten 2 Monaten für die Bevölkerung Trinkwasser aufbereitet und auch mit der Überprüfung von Hausbrunnen begonnen.
Von Orasje fuhren wir nach Brcko um dort Kollegen vom lokalen Roten Kreuz zu treffen, mit denen wir nun zusammenarbeiten. In Brcko haben wir auch eine sehre nette Wohnung als Quartier gefunden. Nach dem zügigen Einzug haben wir uns nach Domaljevac aufgemacht um uns den Standort des Labors anzusehen und um das Material gleich sicher zu verwahren.
Irgendwann kurz vor 12 fiel ich auf meine Ausziehcouch und wickelte mich in meinen Schlafsack ein. So geht es mir seit her täglich.
Randnotiz: Wo sind wir eingentlich und was sollen wir dort machen? War wohl eine der ersten Fragen die ich mir gestellt hatte, nach dem ich die Liste fuer ein Trinkwasseranalyselabor zusammengestellt hatte.
Unser Einsatzgebiet
Das Einsatzgebiet umfasst den Canton Posavina und den Brcko District (moegen mir sprachlich begabtere verzeihen, dass ich diverse Sonderzeichen ausgelassen habe). Dieses Gebiet wurde zum Teil waehrend des Hochwassers von 2 Fluessen (Save und Bosna) geflutet.
Unser Einsatz ist eigentlich dreigeteilt. In Brcko und im Canton Posavina werden Trainer fuer Hygiene Promotion und zur Sanierung von Brunnen ausgebildet werden. Meine dezitierte Aufgabe ist es in Domaljevac (Canton Posavina) ein Trinkwasseranalyselabor aufzubauen. Mit diesem Labor werden wir die Wasserqualitaet von mehrheitlich Hausbrunnen (hier hat fast jedes Haus in einem Drof seinen eigenen Brunnen) untersuchen und auch die Brunnensanierung analytisch begleiten. Mehr dazu wird sicher noch spaeter folgen.