Barbara Rouchouzes Beitrag habe ich ja schon angekündigt (nachdem wir sie – siehe unten – schon für ihre Mission, die sie am 23. in Richtung Pakistan führen wird, in wallend weite Gewänder gehüllt haben) – so here we go:
„Nachdem Jürgen gut verhandelt hat, werde ich euch ein paar Zeile in Deutsch schreiben!
Nur damit Ihr wißt, mit wem sie es zu tun haben: Ich bin eine gebürtige Französin (aus Lyon), die hauptsächlich in Frankreich aber auch einen Teil in Klagenfurt Internationale Betriebswirtschaftslehre studiert hat und wohne seit 5 Jahre in Österreich (wie die Zeit vergeht, ein Wahnsinn!).
Im Jahre 2002 hat alles angefangen, nachdem ich 10 Monate lang in Nicaragua, Mittelamerika, in einem Österreichischen Entwicklungshilfeprojekt als Freiwillige mitwirken durfte. Nicht nur, daß ich ein wunderschönes Land entdeckt habe, auch die Großzügigkeit und die Lebensfreude Ihre Einwohner (auch wenn ihnen selber nur wenig gehört) haben mich sehr beeindruckt! Dort ist mir das erste Mal wirklich bewußt geworden, wie lebensnotwendig Wasser, speziell Trinkwasser ist! Ich wußte damals noch nichts von Trinkwasseraufbereitung beim Roten Kreuz aber ich wusste, daß alle diese vielfältigen Eindrücke sich in mir eingeprägt haben und daß diese Erfahrung mein Sicht, mein Einstellung des Lebens für immer verändert hat.
Ein Jahre später war ich einen Monat in Mosambik unterwegs um Entwicklungshilfe Projekte zu besuchen aber auch um das sehr schönes Land zu entdecken. Da habe ich gesehen, wie wichtig es ist, Entwicklungsländer zu unterstützen, einzuschulen und ihnen die Mittel zu geben, sich selbst zu helfen. Für mich hat sich bestätigt, daß ich selber etwas bewirken wollte aber ich wußte noch nicht genau wie!
Vor 4 Jahre habe ich mich entschieden, meinen Erste Hilfe Kurs in Österreich zu wiederholen und bin beim Roten Kreuz gelandet. Beim Diskutieren mit den Vortragenden habe ich die vielfältigen Möglichkeiten erfahren, die das Rote Kreuz anbietet und ich war sofort begeistert. Als ich hörte „Trinkwasseraufbereitung“ beim Katastrophenhilfsdienst (auch WatSan genannt vom Englisch Water and Sanitation) habe ich sofort gewußt, DAS ist für mich, DAS will machen! Damals hatte ich noch kein Ahnung wie es funktionieren sollte!
Die Ausbildung war gerade fertig und mußte mich ein Jahr gedulden! Deswegen entschied ich mich während dieser Zeit statt zu warten die Ausbildung als Rettungssanitäter zu absolvieren. Für mich war es eine Herausforderung und ich fand und finde immer noch diese Kombination mit Trinkwasseraufbereitung sehr hilfreich besonders während eines Einsatzes. Das Jahr darauf (also 2005) habe ich die sehr praktische und hoch interessante nationale Ausbildung für Trinkwasseraufbereitung gemacht und 2006 hatte ich die Chance, die internationale Ausbildung in der Steiermark zu absolvieren, wo Kollegen aus aller Welt dabei waren! Das war wirklich ein sehr schönes Erlebnis sowohl fachlich als auch menschlich!
Und jetzt gerade als ich mich entschieden habe, mich zu verändern um mehr in diese Entwicklungshilfeschiene zu gehen, kriege ich einen Anruf von meiner Team-Leiterin
Martina Cap vom LV Wien am 23 Juli, ob ich als Mitglied des zweiten Teams nach Pakistan fahren möchte. Nach 0,0 Sekunde Überlegung habe ich sofort Ja gesagt! Ich habe es ein paar Tage nicht realisieren können, ich war (bin noch) so aufgeregt! Als es konkreter war -mit den Impfungen zum Beispiel – ist es mir bewußter geworden!
Als zweites Team haben wir den Vorteil, uns länger vorbereiten zu können. Für meinen ersten Einsatz und dazu als Frau in einem islamischen Land ist es mir noch wichtiger, so gut wie möglich gut vorinformiert zu sein um meine Kollegen gut zu vertreten. Ich bin im Team mit erfahrenen Leuten, von denen ich sicher viel lernen werde.
Ich hatte auch das Glück, dass Johanna Kozlik, die schon nach dem Erdbeben in Batagram als Hygienespezialistin dort war, mir von Frau zu Frau Tipps gegeben hat, wie ich mich verhalten soll, um Kultur und Lebensweise zu respektieren. Wir waren sogar zusammen shoppen, um die Kleidungsgebräuchen der Pakistani zu erfüllen(das habt ihr auf dem Photo unten schon mal gesehen).
Weil ich nur 10 Minuten entfernt von Österreichischem Rotem Kreuz wohne, ist es sehr praktisch für mich und ich kann immer Irene Risavy, Jürgen Högl und Ihr Team besuchen, wenn ich was brauche oder um etwas zu bringen habe, aber das ist so gut organisiert, dass man eh fast keine Fragen hat.
Es ist mir bewußt, daß es 5 intensive Wochen sein werden, nicht nur körperlich wegen der 45 Grad, sondern auch psychisch. Ich freue mich trotzdem total im Voraus, den Pakistani helfen zu können und da mit einem internationalen Team (mit zwei Tirolern, zwei Schweden und einem Mazedonier) zusammenzuarbeiten, die ich noch kennenlernen werde.
Ich wünsche dem ersten Team noch viel Erfolg, sie sind ja schon vor Ort. Werde dann ganz Ohr sein und gespannt zuhören, was sie schon alles geleistet haben. Bis dahin schaue ich täglich in den Blog, um Neuigkeiten zu erfahren!“
An Barbara unsererseits ein Dankeschön für ihren Beitrag – mit einem Strahlen im Gesicht aller Team-Members hier im GS. Wir freuen uns ehrlich über das Lob in ihren Sätzen!
Regards to all of you, Jürgen
Barabara, ich freue mich für Dich und wünsche Dir alles alles Gute. Ich weiß, dass Du für diesen Einsatz gut gerüstet bist. Paß auf auf Dich auf. Diese Art der Hilfe ist die schönste von allen- man weiß, dass das was man tut und gibt auch wirklich an kommt, sie zehrt aber auch an einem. Bitte komm gut zurück.
Michi K. WatSan Wien
Hallo Barbara, es war mir ein wirkliches Vergnügen – danke DIR für zwei sehr schöne Tage!
Alles alles Gute und komm gesund wieder!
Johanna K. WatSan NÖ