Leider war die Internetverbindung in Rakitje nicht die Beste und daher komme ich erst jetzt zum Bloggen.
Montag, 21. Mai 2012
Nach einer 4-stündigen Fahrt auf der Autobahn und nur einmal falsch abbiegen, erreichten wir das „Warehouse“ des Kroatischen Roten Kreuzes in Zagreb. Hier trafen wir alle kroatische und slowenische Kollegen/innen für die gemeinsame Weiterreise in das Übungsgebiet. Vom Warehouse fuhren wir im Konvoi in das Übungsgebiet nach Rakitje. Rakitje ist ein Vorort im Süd-Westen von Zagreb. Bei unserem ersten Kontakt mit den Behörden im Übungsgebiet, wurde der „Host Nation Support“ – eine Art Rezeption für internationale Hilfsmannschaften – simuliert.
Hier erhielten wir unsere ersten und auch noch sehr ungenauen Informationen. Unsere ersten Aufgaben: 1) Base Camp finden und 2) Assessment im Übungsgebiet durchführen. Nach erfolgreicher Suche nach dem Base Camp, konnten unsere Unterkünfte für die nächsten Tage rasch errichtet werden. Unser „Rotkreuz-Camp“ im Camp bestand aus 4 Zelten (3 Schlafzelte und 1 Zelt für soziale Aktivitäten), mitten im eigentlichen Camp des ETS-Modules (Emergency Temporary Shelter) von THW (Technisches Hilfswerk Deutschland) und MSB (Swedish Civil Contingencies Agency).
Ein Teil des Teams war für die Einrichtung unseres Camps verantwortlich und der andere Teil führte das Assessment durch. Mit dabei im Assessment-Team waren Ico unser Teamleader, Mike unser Deputy Teamleader, Ana unser Liaison Officer für LEMA (Local Emergency Management Authority) und ich als Liaison Officer für das OSOCC (On-Site Operations Coordination Centre). Ausgerüstet mit Kartenmaterial, GPS und Kamera fuhren wir in das fiktive Katastrophengebiet.
Der On-Site Commander gab uns ein erstes Briefing für das Water Purification Team. Aufgrund des anhaltenden Regens trat der an Rakitje vorbeifließ?ende Fluss über die Ufer und hat die gesamte Gegend überschwemmt. Mehr als 1000 Häuser standen vollständig unter Wasser und rund 40.000 Einwohner/innen wurden evakuiert.
Nach Beendigung des Assessment und Rückkehr in das Camp, wurden die restlichen Kollegen/innen über die Situation informiert. Ico gab uns noch kurz die Instruktionen für den Folgetag und dann ging unser erster Übungstag mit der offiziellen Eröffnungszeremonie zu Ende.