Alles begann mit einem Anruf von Schorsch (Georg Ecker) und der Frage ob ich „zeitlich flexibel“ bin. Auf mein eher verhaltenes Ja (da ich das Wort Nein noch immer nicht über die Lippen bekomme und da dieses „Problem“ schon regelmäßig meinen Arbeitseinsatz auf Pfadfinderlager und Rot Kreuz Veranstaltungen sichergestellt hat, versuche ich mit der Zeit verhalten zu antworten) bat Schorsch mich das Material für einen Laboreinsatz in Bosnien und Herzegowina zuerst digital zusammen zu suchen.
Randnotiz: Laboreinsatz in Bosnien? Da ist doch die Katastrophe schon vorbei, oder? Stimmt (teilweise). Das Wasser ist zum größten Teil wieder dort wo es hin gehört (Flussbett) und viele Aufräumarbeiten sind schon weit fortgeschritten. In diesem Einsatz, zumindest in meinem Teil, geht es darum die Wasserqualität von Hausbrunnen (hier hat jedes Haus einen eigenen Brunnen) zu überprüfen, insbesondere von nicht überfluteten und sanierten Brunnen.
Da ich auf der Universität für Bodenkultur arbeite und noch dazu an einem Institut, an dem wir selbst unteranderem Wasser-/Abwasserproben und Reaktorinhalte von Biogasanlagen untersuchen und die dementsprechenden Laborkapazitäten besitzen, war für mich jeder Arbeitstag mit vielen „Ahh, das hab ich vergessen“ und „Ahh, das brauchen wir noch“ begleitet. Die Einkauf und Services Abteilung hat mich für regelmäßig wechselnde Beschaffungslisten geliebt. (Mein aufrichtiger Dank geht an die Mitarbeiter dieser Abteilung, insbesondere Flo Rupprecht, ohne den wohl kein Einsatz je Inzersdorf verlassen hätte.)
Nach dem die Beschaffungsliste finalisiert wurde (ich bin mir sicher, dass da trotzdem noch ein paar Kleinigkeiten fehlen), konnte die Bestellungen ausgelöst werden und es begann die Wartezeit bis zur Lieferung (einige Werktage, fühlen sich aber zum Teil an wie Jahre, wenn man auf Material wartet).
Mit der Zeit hatte sich auch herausgestellt, dass die auch mein erster Einsatz werden würde.
Das Labormaterial begann über mehrere Tage verteilt einzutrudeln und dementsprechend begann meine (Hilfs-)Tätigkeit als Logistiker. (Normalerweise werden diese Dinge vom Einkauf & Service selbst erledigt, nur lief gleichzeitig ein großer Einsatz im Süd-Sudan an, der einfach Vorrang hatte.)
Deshalb verzögerte sich die Abreise immer wieder um einen Tag nachhinten.