Stille im Blog?

Die Stille im Blog kommt, weil ich vieles gleichzeitig zu tun hatte. Zunächst hat im Oktober die Uni wieder begonnen – das heißt für mich einige zusätzliche Termine in der Woche. Dazu war ich noch krank, und ich war in Berlin – auf der web2.0 Expo.

Web 2.0expo? Das war eine von O’Reilly und Co gemanagte Messe, die das neue Netz zum Inhalt haben hätte sollen. Was war es in Wirklichkeit?

die ORF-Futurezone schreibt: Beim Berliner Ableger von Tim O’Reillys Business-Konferenz Web 2.0 Expo hat herbes Billigflieger-Ambiente geherrscht. Das wiederum passte viel zu gut zum Absturz der hehren Ideen vom „Sozialen Web“. […]
und weiter: Vielleicht sollte das Erinnerungen an einfachere Zeiten wachrufen. An jene Zeiten, als O’Reilly noch selbst die Mär verbreitete, dass im Netz jeder ein Freund mit runden Ecken sein könne. In der realen Welt musste man diese Freunde auf seiner Konferenz erst einmal finden – die Teilnehmer wanderten durch lange, unbeschriftete Korridore, um regelmäßig vor verschlossenen Türen zu landen.

Doch es gab auch andere Berichte, zum Beispiel im Standard, der sich auf einen APA-Bericht stützt:

Laut dem renommierten US-Verleger und Softwareentwickler Tim O’Reilly hat der neue Hype um das Internet sein Ende erreicht. „Wir gehen bereits wieder in der Phase der Konsolidierung“, sagte O’Reilly, der mit der Erfindung des Begriffs „Web 2.0“ 2003 den neuen Aufschwung mitinitiiert hatte, bei der von seinem Verlag organisierten Internetkonferenz in Berlin. Zu dieser Web 2.0 Expo kamen diese Woche rund 2.500 Teilnehmer. Bei der ersten Web 2.0 Expo im April in San Francisco waren es noch 11.000 gewesen.

Persönlich habe ich Tim O’Reilly anders erlebt. Ein sehr emotionaler Vortrag, der schon viele hunderte Male heruntergebetet wurde – inklusive Standardgags und Passagen, in denen er theatralisch lauter wurde, zum Beispiel um (hinsichtlich der Facebook-Fragen, wen man als Freund einstufen möchte und wen nicht) zu brüllen „Ask my bloody phone – it knows, whom I call normally“. Sicher ein Speaker, der nicht schadet, wenn man ihn einmal gehört hat – extra dafür nach Berlin zu fahren hätte ich mir allerdings ersparen können.

Alles in allem war die Expo sehr mau. Es gibt natürlich auch einen blog dazu. Die Ausstellung war sinnlos, kaum jemand der maßgeblichen Player war vor Ort – die Seminare kann ich nicht beurteilen – mehrere hundert Euro waren mir schlichtweg zu teuer um zu erfahren, wie man eine Web2.0 Community aufbaut.

Spannend im Vorfeld war das Berliner Barcamp, das bereits am Wochenende vor der Web2.0 Expo in Charlottenburg durchgeführt wurde. Dort konnte ich am Sonntagnachmittag an einer Sessions partizipieren, weil ich ja erst Sonntags nach Berlin kam. Typographie war das Thema von Gerrit van Aaken, der unter dem Titel Prägnanz.de seinen eigenen Blog betreibt (dort findet man auch die Vortrags-slides). Die Session war sehr Technik-lastig, ich hätte als „typophiler“ eher auf die ästhetischen und praktischen Tipps gehofft, als auf die Erklärung der letzten Screen-Optimierungen bei Vista, Mac und Linux.

mlg

gc

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