Rollenkonflikte?

Ganz spannende Erkenntnisse brachte mir die Lektüre eines ORF.on Beitrags über einen Unfall mit einem Feuerwehrauto in Wien. Doch spannend war nicht der Artikel selbst, wo einfach ein chronikales Ereignis geschildert wurde, seine Ursachen, die Beteiligten Erwähnung fanden bzw. der zeitliche und räumliche Kontext der Handlung definiert wurde, sondern die Kommentare der LeserInnen, die sich unterhalb des Artikels dem Betrachter darlegten.

Neben den üblichen positiven und negativen Anmerkungen zum Inhalt des Artikels und den beteiligten Personen und Institutionen ist mir ein Kommentar besonders aufgefallen, in dem sich jemand offensichtlich direkt persönlich in seiner Ehre gekränkt fühlt und daher mit missionarischem Eifer seine – von internem Corpsgeist und nicht externalisierbarer Organisationskultur geprägte – Meinung darlegt (kursive Hervorhebungen von mir).

Ich bin seit 13 Jahren bei der Berufsfeuerwehr und es erstaunt mich immer wieder, dass es Menschen gibt, die sogar nach Unfällen ihren negativen Senf laut äussern müssen.Ihr werdet auch mal abrutschen und dann haltet ihr euch an einem Florianijünger am Feuerwehrgurt fest vor lauter Angst und genau in diesem Moment wird er euch helfen, unvoreingenommen von dem was einige von euch hier zum Thema posteten.

Gott sprach!
Gott sprach zu den Steinen
Wollt Ihr Feuermänner werden?
Nein sagten die Steine
Dafür sind wir nicht HART genug

Solange du dieses Leben nicht durchgemacht hast, wirst du niemals wirklich verstehen oder einschätzen können, wer ich bin. Licht und Liebe für alle, auch für die negativen poster, für sie ganz besonders

Ich finde das ein besonders gutes Beispiel für die Tatsache, dass Organisationen mit starkem internen Stress und äußerem Druck eine starke Organisationskultur entwickeln, die sich vom Rahmenkontext entkoppelt und dann nur mehr interne Legitimation haben, die nach außen nicht mehr verstanden wird. Gerade totale Organisationen, wie beispielsweise das Militär haben ähnliche Probleme.

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