So der Direktor der Kunsthalle Wien, Dr. Gerald Matt (eine Sendung mit und über ihn auf Ö1) im Rahmen einer kürzlich von mir besuchten Lehrveranstaltung Kulturmanagement im Rahmen meiner Public Management Fachausbildung an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Matt stellte in rund eineinhalb Stunden seine Arbeit und seinen Zugang zum Management von Kulturbetrieben vor. Ein interessanter und sehr spannender Zugang, der vom proponenten natürlich bei verschiedenen Aspekten sehr überspitzt und pointiert formuliert wurde.
Die These, dass für den Kunstgenuss ein gewisses Maß an grundlegender Bildung vorhanden sein muss wurde am Folgetag von den Lehrveranstaltungsleitern Susanne Moser (kfm. Geschäftsführerin der komischen Oper in Berlin) bzw. von Wolfgang Graf zur Diskussion gestellt. Eine heftiger Disput zur grundlegenden Bedeutung von Kultur und Bildung bzw. der Notwendigkeit von formaler Bildung für die Konsumation von „hoher Kunst“ war bald im Gange. Aufgrund der Tatsache, dass die meisten TeilnehmerInnen der LV BetriebswirtInnen waren, war auch das Thema Kultur im soziologischen Sinne nicht erfassbar. Ich fürchte auch, dass mein Einwurf, man müsse Bildung vielmehr als (institutionelles) kulturelles Kapital im Bourdieuschen Sinne begreifen, um Matts These zu verstehen nur deswegen nicht weiter diskutiert wurde, weil ihn niemand verstanden hat.