im Hintergrund…

Tom Pienn
Tom Pienn

Flo Heffeter
Flo Heffeter

„piep-piep“. SMS ist eingelangt – „Bitte um Anruf, möglicher ERU-IT/TC-Einsatz in …“

Nicht nur im Generalsekretariat des Österreichischen Roten Kreuzes, sondern auch bei uns, Florian „Floh“ Heffeter und mir, Thomas „Tom“ Pienn, den Koordinatoren der

ERU IT & Telecom (Emergency Response Unit Informationstechnologie & Telekommunikation), schlägt das Herz schneller.

Abgesehen davon, dass man schon mal überlegt, ob man selbst fahren kann – komme ich von meinem Job weg, welche Termine muss ich absagen, was kann ich aufschieben oder noch schnell erledigen – sondern auch: wer käme denn von unseren Mitarbeitern noch in Frage zu fahren?

Bei einem Telefongespräch mit Jürgen bekommen wir erste Informationen: Einsatzort (in der Anfangsphase oft nur Regionen xx und yy, was Gebiete von der mehrfachen Größe Österreichs sein können), Art und Ausmass der Katastrophe, erste Schätzungen der Anzahl der Betroffenen.

Für uns ist zusätzlich wichtig: wo wird der Schwerpunkt der Arbeit unserer Einheit liegen, ist es die Einrichtung der Field-Offices mit IT-Infrastruktur und Internetanbindung oder die Errichtung oder Instandsetzung von Funknetzwerken… wie immer in der Anfangsphase ist nichts Genaues bekannt.

Floh hängt sich anschließend ins Internet (er hat nun mal die bessere Netzanbindung) und sucht fürs Briefing vor dem Abflug Informationen über das Land: welche Mobiltelefonnetze (und deren Netzabdeckung) gab es vor der Katastrophe, wie sieht es mit Funkfrequenzen aus, gibt es Satellitenkarten der Einsatzregion, welche Satellitentelefone decken das Gebiet ab, die neuesten Versionen unserer „Standard“-Software…

Wenn das Land öfter von Katastrophen betroffen ist haben wir manchmal das Glück, Daten von einem früheren Einsatz zu haben, auch gibt es dann mehr Informationen auf den Katastrophenhilfe-Informationsseiten der IFRC (Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften).

Bei mir beginnt nach den ersten Informationen die Suche nach Mitarbeitern, die Zeit für den Einsatz haben – nicht immer kann man innerhalb von 48 Stunden für vier bis sechs Wochen von seinem Arbeitsplatz weg.

Darüber hinaus sollen die Mitarbeiter auch zum Einsatzprofil passen: obwohl jeder von uns eine gründliche Schulung bekommt und die Grundanforderungen erfüllt, gibt es doch Spezialisten, z.B. für Funk, und es wäre nicht sinnvoll nur Funk-Spezialisten in einen Einsatz zu schicken, der eigentlich IT-Spezialisten erfordern würde.

Und wir wollen ein gemischtes Team aus erfahrenen „alten Hasen“ und „Jungen“ – alles in allem oftmals die Quadratur des Kreises.

Manchmal (wie bei diesem Einsatz) gibt es die Gelegenheit, ein Team mit internationaler Mannschaft zusammen zu stellen – ein Däne sowie je zwei Kollegen aus Neuseeland und Österreich (Bernhard und Werner) im ersten Team oder derzeit Robert und Erwin aus Österreich und Niall und Steve aus Neuseeland – die erfolgreich zusammenarbeiten können, weil das Material und die Ausbildung der ERUs international standardisiert ist.

Mit den Infos „füttern“ wir dann Jürgen, der als unser Chef das endgültige OK gibt, sowie die Teammitglieder, damit sie sich vorbereiten können, Floh gibt ihnen beim Briefing vor dem Abflug noch schnell die neuesten Informationen…

Und wenn das erste Team Österreich per Flugzeug verlassen hat geht es bei uns weiter – einerseits sind wir jetzt 24 Stunden per Telefon und Email erreichbar, falls einer unserer Leute ein Problem hat, das er vor Ort nicht lösen kann, andererseits machen wir uns bereits Gedanken über ein Ablöseteam… und um die Nachbestellung des Materials, denn wir wollen ja so schnell wie Möglich wieder einsatzbereit sein.

Spätestens beim Debriefing der Heimkehrer erfahren wir dann, welche Probleme auftauchten und wie sie gelöst wurden, ob unsere Ausbildung genug war oder ob wir neue Inhalte aufnehmen und veraltete weglassen müssen, ob anderes Material besser wäre (z.B. Netzteile, die auch bei den in Haiti üblichen 110V funktionieren, nicht nur der europäischen 230V)…

Und während des restlichen Jahres? Da bereiten wir die Ausbildung unserer MitarbeiterInnen vor und suchen nach neuen MitarbeiternInnen – vielleicht gerade nach Dir?

Wenn wir Dein Interesse geweckt haben und du Lust hast bei uns mitzuarbeiten, dann schau mal auf der Homepage der ERU IT & Telecom (http://www.roteskreuz.at/383.html) vorbei und melde Dich bei uns – wir würden uns freuen!

Tom & Floh

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Kommentar

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert