Einen schönen Abend nach Österreich. Ich habe sehr lange überlegt, ob ich angesichts der dramatischen Ereignisse in Japan weiter posten soll, wie bisher, ob überhaupt?!
Und ich bin, wie die Überschrift schon sagt, zu einem positiven Ergebnis gekommen. Auch wenn es momentan viele Schauplätze gibt (Japan, Lybien, Ägypten,…) so hat doch auch Haiti das Recht weiter auf der Homepage präsent zu sein. Ungeachtet allen Katastrophen gibt es auch hier weiterhin Menschen, denen zu helfen wir hier her gekommen sind. Zunächst mal,JA, meinen japanischen Kolleginnen respektive ihren Familien in Japan geht es (mit Stand Sonntag abend) gut. Das mag jetzt trivial klingen angesichts des Ausmaß an Zerstörung und Problemen. Aber wie war es mit dem Tsunami 2004? Waren wir nicht alle MEHR betroffen, weil es auch Österreicher, Deutsche, Europäer was auch immer erwischt hat? Jeder kennt doch irgendwen, der zumindest wen kennt der auch dort war und gut raus gekommen ist oder leider aber nicht…. Das Gefühl: ich oder meine Familie könnten in Thailand gewesen sein zu der Zeit- macht uns mehr betroffen als sonst. Seht Ihr, so geht es mir. Wenn es Kolleginnen betrifft, mit denen man arbeitet, freut man sich auch schon über so kleine Dinge, wie das es (zumindest) IHREN Familien gut geht.. Eine Kollegin, die am Samstag (!) nach 6 Monaten hier heim geflogen ist, sitzt wohl auf in New York fest und muss warten, bis sie wieder heim kann.
Doch genug davon, ich möchte von Haiti erzählen.
Ich möchte erzählen, dass sich etwas tut, dass die erste Probelatrine, die den Leuten zeigen soll, was sie für Ihre Hilfe bei unserer Arbeit bekommen, fertig ist. Diese ist, wie man auf dem Foto sieht, ohne Loch also wirklich quasi ein Ausstellungsstück.
Wir wollen den Menschen helfen, trotzdem müssen die Beneficiaries (= englisch: Begünstigter) ihren Teil dazu beitragen. Einfach, um später auch stolz zu sein,
dass man beim Bau seiner eigenen Latrine helfen kann. Diese Eigenleistung besteht zum Beispiel aus dem Graben des Loches. Hier habe ich schon einmal erzählt, dass es nicht immer einfach ist, da der Grundwasserspiegel oft sehr hoch ist und demntsprechend nicht überall gebuddelt werden kann. Beim Bau hilft dann ein „Baumeister“, auch das meiste Baumaterial und das Werkzeug werden von uns zur Verfügung gestellt. Jetzt liegt es an den Beneficiaries, unser Kunstwerk zu begutachten, positiv zu bewerten und auch so ein Luxusteil haben zu wollen. Anschliessend ist es (zumindest theoretisch) möglich, innerhalb von 2 Tagen sein eigenes WC zu haben. Auf jeden Fall besser, als hinter die Palme zu geben.
Auch um der Frage vorzubeugen: Nein, es gibt sie nicht, die perfekte Latrine. Sonst wäre ich sicher nicht hier, sondern hätte mich mit dem Patentverkauf auf einer netten kleinen Insel zur Ruhe gesetzt und Microsoft übernommen oder sowas in der Art. Deshalb, wird in jedem Einsatz (bis auf ein Grundgerüst/ Prinzip) die Latrine quasi neu erfunden. Es ist ein interessantes Phänomen, welches von Entwicklungspsychologen noch nicht näher studiert werden konnte aber sicher einige Dissertationsthemen liefern würde. Ein Grund ist neben den unterschiedlichen Bedürfnissen zB auch die unterschiedliche Verfügbarkeit von Materialien usw…
Um die Spannung bezüglich dem World Water Day weiter aufrecht zu erhalten. Heute ist das langersehnte Material endlich eingetroffen. Wir werden also, so nichts dazwischen kommt, unser Vorhaben umsetzen können. Für alle, die es gar nicht mehr aushalten vor lauter Spannung: einfach mal aud die Homepage des WWD schauen. Unser Event ist in der Liste der Veranstaltungen aufgenommen.
Auch die Arbeit am Infomaterial für die Malaria geht voran. Step by step. es sind mehrere Fronten, an denen gleichzeitig gearbeitet wird. Es gilt den Überblick zu bewahren um nicht die Arbeit doppelt zu machen.
Leider geht es bald dem Ende entgegen. Beim nächsten Mal werde ich mal Resume ziehen.. eine durchaus positives- so viel sei mal verraten.
Bis dahin gehen meine Wünsche an die Brennpunkte dieser Welt. Zum Zeitpunkt als ich dies schreibe, ist der 3. Reaktor explodiert. Alles alles Gute