ERU A

„ERU A“ ist eine jener Abkürzungen, die hin und wieder in einer SMS auftauchen und den Adrenalinspiegel von Rotkreuz-Katastrophenmenschen steigern.

„ERU A“ bringt dich dazu, aus der Alltagshaut zu schlüpfen und den Einsatzteil des Gehirns zu aktivieren. Der Nikotinbedarf steigt, das Mobiltelefon versucht, eins mit deinem linken Ohr zu werden.

„ERU A“ ist ansteckend und bringt ganze Abteilungen zum Vibrieren. Es breitet sich aus und kippt deine Planungen.

„ERU A“ war in diesem Fall gefolgt von „Haiti, Cyclone Hanna: Pls. report availability of ITT ERU to …. ERUs: see DMIS for details. Thank you.“ und hat uns heute morgen um 02:51 erreicht.

Gonaives
Gonaives

Da ist es also wieder mal, das Alarmsignal für einen Einsatz. Nicht ganz unerwartet, nachdem schon in den letzten Tagen ein „ERU I“, also eine „Emergency Response Unit Information“ reingekommen ist, über eine Katastrophe informiert hat. In den Föderations-internen Kommunikationsplattformen hat sich eine groß angelegte Operation in Haiti, das von den Hurricans Gustav und Hanna schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, angekündigt. Am Donnerstag abend haben sich die Hinweise auf einen Einsatz der ERU ITT in Haiti verdichtet. Ab diesem Zeitpunkt hat sich das Virus ausgebreitet. Während in Haiti noch Assessments laufen, um den Bedarf abzuklären, beginnen in Österreich intensive Vorbereitungen, um für den Einsatz gerüstet zu sein.

Die Personalsuche iist gelaufen, Absprachen zwischen den nationalen Rotkreuz-Gesellschaften, die über ITT-ERUs verfügen wurden getroffen, der Desk-Officer für Fundings checkt Möglichkeiten, den Einsatz zu finanzieren,  die Logistiker checken Frachtraum und basteln an ihren Load-Sheets und die PR wird vorbereitet.

Damit sind wir gut aufgestellt für den Einsatz, der mit dem „ERU Alert“ (ERU A) Wirklichkeit wird. Es geht darum, die Hilfe zu ermöglichen, indem wir eine der wichtigsten Grundlagen für erfolgreichen Operationen ermöglichen: Kommunikation.

Eine ERU ITT – kurz für „Information-Technology & Telecommunication“ schafft Datennetzwerke und Kommunikationswege, um die Hilfe planen, organisieren und umsetzen zu können. Die Hilfe für die Betroffenen der Hurricans, die die Karibik heimgesucht haben. Hilfe, die nicht planlos sein darf und die daher System braucht. EIn System, für das die ITT mit ihren Mitteln die Basis schafft, indem sie die Möglichkeit gibt, die Hilfe zu vernetzen.

Wir stehen am Beginn einer Mission, die wahrscheinlich mehrere Monate dauern wird – wir wollen die Helfer in dieser Mission in diesem Blog begleiten und auch von ihnen lesen, wie ihr Einsatz in Haiti verläuft.

Der nächste Schritt dazu ist „ERU D“…

Jürgen Högl (ERU-desk)

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