Blog – vor Abreise

Der erste Blog von Osttimor liegt schon lange zurueck und vieles ist in der Zwischenzeit passiert. Es kommt mir einerseits so vor, als waere es erst vor einigen Wochen gewesen und andererseits ist so viel ist in der Zwischenzeit passiert im Projekt und auch in mir.
Meine Nachfolgerin Silke ist seit etwas mehr als 2 Wochen im Land, und wir sind gerade sehr mit der Uebergabe und Einschulung beschaeftigt. In diesem Zusammenhang kommen natuerlich viele Erinnerungen und Eindruecke aus dem Feld sowie aus den vergangenen 9 Monaten zur Sprache und gleichzeitig spuere ich, dass ich meinen Einsatz Schritt fuer Schritt abschliesse.
Ob es die Freiwilligentrainings in den verschiedenen Projektgebieten sind, die Planung und Organisation von Aktivitaeten in Doerfern und Schulen, die vielen Tage im Buero in engster Zusammenarbeit mit meinen oesterreichischen Kolleginnen sowie lokalen Projektkollegen – die letzten Monate haben mich mit Sicherheit sehr gepraegt. Die Freiwilligen arbeiten grossartige Arbeit, vor allem wenn man bedenkt, dass sie oft bis zu 2 Stunden zu Fuss gehen muessen, um den naechsten Haushalt erreichen zu koennen.


Ich habe das Gefuehl, noch sehr viel hier lernen und aufnehmen zu koennen: viele Distrikte von Osttimor kenne ich noch nicht, ebenso gaebe es noch so viele Kooperationsmoeglichkeiten mit anderen Organisationen sowie innerhalb der Rotkreuzbewegung und einige meiner Vorhaben bleiben unverwirklicht – aber alles konnte ich leider nicht umsetzen.
Zu Beginn meines Einsatzes kam ich mit vielen Ideen hier in Dili an – Vorschlaege fuers Projekt und Enthusiasmus, der auch in all den Monaten nicht gebremst wurde. Allerdings musste ich erkennen, dass alles einfach laenger an Vorbereitung und Planung braucht und einiges, was ich zu Beginn vorhatte, durch verschiedene andere Prioritaeten im Projekt nicht verwirklichen konnte (z.B.: Kinderbuch auf Tetum, mehrere Schulaktivitaeten, hauefigere Feldbesuche/Gespraeche mit den Freiwilligen in den Doerfern).
Es ist schoen zu sehen, wenn neue KollegInnen mit Begeisterung, Offenheit und vielen Ideen reinkommen und ich denke, dass es auch gut fuers Projekt ist, neue Delegierte zu haben nach gewisser Zeit, die wieder neuen Schwung reinbringen. Ich wuensche meiner Kollegin Silke, dass sie Zeit haben wird (und es die Regenzeit auch erlauben wird), mehr in unsere Projektgebiete fahren zu koennen sowie auch weiterhin mehr mit anderen Abteilungen von CVTL (Osttimoresisches Rotes Kreuz) zusammen zu arbeiten.
Mir hat der Einsatz in Osttimor sehr gut gefallen – auf beruflicher wie persoenlicher Ebene. Die Zusammenarbeit mit CVTL und meinen Kolleginnen vom Oesterreichischen Roten Kreuz war sehr intensiv und bereichernd fuer mein weiteres Leben.
Was die Zeit in Osttimor von meinen anderen vorigen Einsaetzen unterscheidet, sind die Froehlichkeit der lokalen KollegInnen und die Tatsache, dass man sich frei bewegen kann und die Sicherheit in keinsterweise einschraenkend ist. Ebenso ist Osttimor eine sehr junge Nation und diese Aufbruchstimmung und Motivation, was fuer die Entwicklung der Leute und des Landes machen zu wollen, ist sehr spuerbar.
Es fuehlt sich manchmal wirklich so an, dass man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist – und dieses Gefuehl spiegelt meine Zeit in Osttimor sehr gut wieder. In diesem Sinne: Danke Osttimor!

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