Donsavan liegt zwar an einem Nebenarm des Mekong, aber das Wasser ist braun und schmutzig. Dank des Roten Kreuzes hat das Dorf sauberes Wasser, doch dieses Wasser kommt von weit her. Es wird in einem Bach in 7 km Entfernung gefasst und fliesst in Rohren mit Hilfe der Schwerkraft in einen Wassertank im Dorf, von wo aus es auf Entnahmestellen verteilt wird.
Wir machen uns auf den Weg. Mit dabei sind technische Fachkräfte des Laotischen Roten Kreuzes, ein Mitarbeiter der lokalen Gesundheitsbehörde und einige Dorfbewohner. Unter ihnen sind 2 Rotkreuz-Freiwillige, die ausgebildet sind, kleinere Schäden an den Wassersystemen selbst zu reparieren. Sie machen den Weg zur Wasserentnahmestelle einmal im Monat, um etwaige Schäden rechtzeitig zu entdecken, beziehungsweise Äste und Steine wegzuräumen, um Schäden zu vermeiden.
Zuerst fahren wir eine Viertelstunde mit dem Auto zum nächsten Dorf. Dann steigen wir in ein Tak-Tak um und fahren im wahrsten Sinne über Stock und Stein, aber auch durch Bäche. Rechts und links wurde den Hügeln Ackerland abgetrotzt, auf dem hauptsächlich Reis und Mais angebaut wird. Nach einer halben Stunde Fahrt geht es zu Fuss weiter, meist im Bachbett, was eine ziemliche Herausforderung ist, denn die Steine sind rutschig und es geht oft steil bergauf.
Am Weg zurück entscheiden wir uns, am Tak-Tak zu bleiben, statt ins Auto umzusteigen. – Was für eine gute Entscheidung! Der Gesundheitsbeamte war so abgelenkt von einem dicken Baum in der Landschaft, dass das Auto im Graben landete.
Es ist ihm nicht zu verdenken, denn ich habe noch wenige Bäume hier gesehen, die dicker als 20 cm sind. Reis ist die Hauptnahrungsquelle, und da die Böden auf den steilen Hängen sehr karg sind, kann man sie erst wieder nach frühestens 3 Jahren bewirtschaften. Auf der Suche nach fruchtbaren Böden werden daher jedes Jahr viele Hektar Wald abgebrannt.
Die Dorfbewohner werden mobilisiert, 20 Leute schaffen es gemeinsam, das Auto aus dem Graben zu ziehen. Und Gott sei Dank, niemand ist verletzt und auch das Auto ist heil davongekommen. 🙂