Was ihr wollt?

Im Rahmen der Neuausrichtung unseres Jugendportals #getsocial haben wir zunächst junge Menschen gefragt, was interessant ist und was für sie relevanz hat. Hier die Ergebnisse dieser Umfrage unter 500 Userinnen und Usern der Rotkreuz-Jugendangebote. Die Studie wurde im dritten Quartal 2014 durchgeführt. Daraus entstand auch eine Strategie zur Kommunikation mit Jugendlichen.

Demographie

Insgesamt haben 504 Personen an der Umfrage teilgenommen, 7% davon waren Menschen die nicht aktiv im Roten Kreuz sind, rund 80% sind bereits bei uns tätig.

Die meisten Antworten wurden von der Altersgruppe 18-25 Jahren abgegeben gefolgt von über 30ig jährigen und Menschen im Alter zwischen 14-18 Jahren. 21% der Befragten besuchen noch eine Schule. Während 33% bereits Teil einer Jugendgruppe sind, sind 47% nicht darin involviert.

Bedürfnisse

Hier die Reihenfolge an Themen über die man sich am besten im Roten Kreuz informiert fühlt (beginnend mit der meist verbreitetsten):

  1. Erste Hilfe (256)
  2. Leitbild des Roten Kreuzes/Grundsätze/Unsere Werte (213)
  3. Freiwilligkeit (211)
  4. Spende-Möglichkeiten (154)
  5. Jugendarbeit (146)
  6. Blutspendewesen (141)
  7. Ansprechpartner für Infos (126)
  8. Katastrophenvorsorge (90)
  9. Tätigkeiten anderer RK Einheiten (83)
  10. Aktuelle Kampagnen und Projekte (74)
  11. Internationale Hilfe (69)

 Kommunikation & Vernetzung

Smartphone/PC und Tablett nutzen 61% Befragten mehrmals am Tag zur Informationsgewinnung. Die Mehrheit, also 42%, ziehen das Smartphone zu Rate danach folgt der PC.

 

Zur Nutzung von Social Media Kanälen um mit Freunden in Kontakt zu bleiben zeigt sich folgende Aufteilung:

Als genutzte Produkte vom Roten Kreuz wird zuerst roteskreuz.at (46%) genannt, gefolgt von jugendrotkreuz.at (15%) und Helpstars.at (13%) (jetzt: www.get-social.at)

 

Über Neuigkeiten wollen die Befragten am liebsten einmal die Woche (29%) informiert werden sowie wenn aktuelle Ereignisse eintreten wie Katastrophen, Kampagnen (33%). Und das am liebsten in Form eines Newsletter (44%) gefolgt von Infos über Facebook (34%).

Eindeutig möchten die Befragten eine Homepage mit Infos nutzen, über Facebook kommunizieren, wollen mehr über die Aktivitäten von RK-Einheiten in anderen Bundesländern erfahren und möchten direkt mit Entscheidungsträgern der Organisation kommunizieren. Eher weniger wollen die Befragten über ihr eigenes Engagement berichten.

 

Partizipation

 

Wie das Interesse zu einzelnen Themenbereichen aussieht zeigt sich hier:

 

  1. Mitsprache (373 eher wichtig/ 69 eher unwichtig)
  2. Familie Freunde (330 eher wichtig /18 eher unwichtig)
  3. Gesundheit (327 eher wichtig/29 eher unwichtig)
  4. Ausbildung ( 311 eher wichtig/ 41 eher unwichtig)
  5. Freizeit (299 eher wichtig /55 eher unwichtig)
  6. Zusammenleben (290 eher wichtig /58 eher unwichtig)
  7. Arbeit (271 eher wichtig/ 78 eher unwichtig)
  8. Beziehung, Liebe, Sex (251 eher wichtig /73 eher unwichtig)
  9. Identität (236 eher wichtig/ 97 eher unwichtig)
  10. Politik (138 eher wichtig /194 eher unwichtig)
  11. Migration (131 eher wichtig/191 eher unwichtig)

Kritische Erfolgsfaktoren für Web2.0 Implementationen

Hat das Beratungsunternehmen McKinsey in einem Artikel von Michael Chui, Andy Miller, and Roger P. Roberts unter dem Titel Six ways to make Web 2.0 work auf The McKinsey Quarterly publiziert.

Basierend auf Befragungen von Managern zu ihren Web 2.0 Projekten wurde versucht, die „Web 2.0“-Trends im Management mit den Management-Trends der Informationstechnologie der 1990er Jahre zu vergleichen, also mit Konzepten wie Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM) oder Supply Chain Management (SCM). Dabei wurde festgehalten, dass diese Technologien – und das ist der Hauptunterschied zu Web2.0 Aktivitäten) immer zentrale Steuerung im Sinne einer Top-Down Hierarchie ermöglichten und mit enormen finanziellen und technologischen Investitionen in Verbindung standen.

Ganz anders stellt sich das für die so genenannten Web 2.0 Tools dar, diese fordern Organisationen heraus und ihre Kulturen, sind allerdings technisch einfach zu implementieren. Zudem sind diese Applikationen „leichtgewichtige“ Zusätze zu bestehender IT-Infrastruktur und daher in ihrem finanziellen Aufwand nicht so dramatisch.

Earlier technologies often required expensive and lengthy technical implementations, as well as the realignment of formal business processes. With such memories still fresh, some executives naturally remain wary of Web 2.0. But the new tools are different. While they are inherently disruptive and often challenge an organization and its culture, they are not technically complex to implement.

Hier nun die von den McKinsey-Autoren isolierten sechs kritischen Erfolgsfaktoren:

  1. Die Änderung zu einer partizipativen Organisationskultur benötigt Unterstützung des Managements.
  2. Die besten Anwendungen der Technologie kommen von den Usern – allerdings brauchen sie Hilfe beim Ausbau.
  3. Tools, die in den Arbeitsablauf integriert sind, werden auch verwendet.
  4. Man muss die Egos und Bedürfnisse der Benutzerinnen ansprechen, nicht nur deren Portemonnaie.
  5. Für die richtigen Lösungen braucht man die richtigen Teilnehmer.
  6. Die Risikoverteilung zwischen zentraler Steuerung und Selbststeuerung muss ausgewogen sein.

Was heißt das nun im Detail?

Die Änderung zu einer partizipativen Organisationskultur benötigt Unterstützung des Managements.

Web 2.0 Projekte beginnen oft als Experimente an der Basis und Führungskräfte sind versucht anzunehmen, dass sich diese Technologien ganz ohne Interventionen des Managements etablieren. Die Entwicklung als „Grassroots-Projekt“ entspricht natürlich dem partizipativen Charakter des Web2.0, doch die Implementierung dieser Tools benötigt die Unterstützung, sei es durch die informale Kommunikation der Führungskräfte, oder durch das aktive promoten als Nutzer dieser Applikationen.

Successful participation, however, requires not only grassroots activity but also a different leadership approach: senior executives often become role models and lead through informal channels.

Die besten Anwendungen der Technologie kommen von den Usern – allerdings brauchen sie Hilfe beim Ausbau.

Die Logik der Vorgangsweise lässt heutzutage nicht mehr zu, a priori Applikationen zu planen, da man dafür bereits die Prozesse kennen muss, die diese Applikationen unterstützen bzw. abbilden. Oftmals entwickeln sich – gerade im partizipativen Web2.0 – unerwartete Anwendungen für neue generische Prozesse, die davor so in keiner Weise berücksichtigt wurden. Ganz im Sinne einer systemischen Betrachtung entwickelt sich eine Eigenlogik, das Management ist daher herausgefordert, diese spontanen Anwendungen dann adäquat zu skalieren um ihren Nutzen zu erhöhen.

Tools, die in den Arbeitsablauf integriert sind, werden auch verwendet.

Aufgrund der Neuigkeit von Web2.0 Initiativen werden diese oftmals abseits vom normalen Arbeitsfluss erstellt und betrieben. Dadurch kommen Web2.0 Aktivitäten lediglich als zusätzliche Aufgaben in die bereits dichten Terminpläne der MitarbeiterInnen. Diese Technologien haben die größten Erfolgsaussichten, wenn ihr Einsatz in den tagtäglichen Arbeitsablauf der UserInnen eingebaut werden.

Man muss die Egos und Bedürfnisse der Benutzerinnen ansprechen, nicht nur deren Portemonnaie.

Herkömmliche Incentives und Anreizsysteme funktionieren zumeist nicht zur Steigerung von Mitarbeiterpartizipation. Klassische MbO-Ansätze (MAnagement by Objectives) sind für klassische Aufgaben durchaus funktional, Partizipation ist allerdings so nicht objektivier- und belohnbar. Ein viel effektiverer Weg führt über den Wunsch nach Anerkennung und Steigerung des eigenen Ansehens.

A more effective approach plays to the Web’s ethos and the participants’ desire for recognition: bolstering the reputation of participants in relevant communities, rewarding enthusiasm, or acknowledging the quality and usefulness of contributions.

Für die richtigen Lösungen braucht man die richtigen Teilnehmer.

Das Web 2.0 soll auf der einen Seite User involvieren, die eine kritische Masse für die Partizipation darstellen und damit langfristig auch die Eigendynamik des Projekts garantieren, auf der anderen Seite müssen diese User aber auch definitiv einen Mehrwert für die Organisationsziele bringen. Lediglich die User zu maximieren wird die Qualität des Outputs nicht steigern können, im Gegenteil, derartige Applikationen sind dann oftmals nicht sinnvoll, weil das Ziel nicht erreicht wird.

Die Risikoverteilung zwischen zentraler Steuerung und Selbststeuerung muss ausgewogen sein.

Oftmals gibt es Vorbehalte gegen Partizipation, manchmal haben Organisationen sogar Angst davor. Auf der anderen Seite kann man auch nicht nur auf Partizipation setzen. Wesentlich ist die richtige Balance zwischen Freiheit und Steuerung.

Ultimately, however, companies must recognize that successful participation means engaging in authentic conversations with participants.

Eigenes Resümee

Ich finde diese Betrachtungen spannend, da sie eine Innerorganisatorische Betrachtung des Phänomens aus Management-Berater-Perspektive wiedergeben. Gerade die Reduktion der Problematik auf sechs kritische Erfolgsfaktoren finde ich sehr interessant.

Der Artikel passt sehr gut als Ergänzung zu bereits diskutierten Themen

Know How zum Thema Web2.0 im RK?

Frank Stadthoewer schreibt im Mediacoffeblog unter dem Titel Unwissenheit 2.0 zum Thema Webwissen und PR-Branche:

Im Rahmen des aktuellen PR-Trendmonitors (ja, nicht den von vor zwei Jahren!) haben wir nach dem persönlichen Know-how zum Thema Web 2.0 gefragt. Über 60% der Beschäftigten in Pressestellen kennen sich zu diesem Thema nicht aus oder haben davon noch nichts gehört. Bei den beratenden PR-Agenturen sieht es da leider auch nicht viel besser aus.

Mich würde interessieren, wie das bei den Rotkreuz-Pressemenschen ist. Wird bei uns das Potential des „neuen“ Web2.0 erkannt?

Umfrage unter den WebUsern


Wir wollen es Wissen und starten mit heute eine Umfrage unter den Usern des Rotkreuz-Internet-Auftritts. Wie bereits telefonisch und auf unserem Meeting besprochen soll die Umfrage auch auf den Instanzen unserer Landesverbände eingebunden und durchgeführt werden, um eine Vergleichbarkeit mit der Umfrage von 2003 zu erzielen. Wichtig ist für uns die Usability und Userfreundlichkeit. Die Umfrage soll mehrere Wochen laufen und im Anschluß ausgewertet werden.

Zur Umfrage kommt man direkt hier: http://survey.a1.net/uc/mobilkom/26a5/?a=www.roteskreuz.at

Zur Einbindung des Overlays in Seiten der Landesverbände bitte folgenden Code nehmen (für Redtools-User: in einen HTML-Block!):

Bitte die URL (also z.B. www.t.roteskreuz.at oder www.n.roteskreuz.at)in den Link im unteren Teil des Codes anpassen, also statt zur Zeit href=“http://survey.a1.net/uc/mobilkom/26a5/?a=www.test.roteskreuz.at“ soll dann href=“http://survey.a1.net/uc/mobilkom/26a5/?a=www.t.roteskreuz.at“ oder href=“http://survey.a1.net/uc/mobilkom/26a5/?a=www.n.roteskreuz.at“ stehen.

Bitte nicht weiter als zum Landesverband hinunter mutieren, sonst können wir nicht auswerten. Selbstverständlich kann man den Code auch in Bezirksstellensites einbinden (dann allerdings mit der jeweiligen LV-URL).

Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!

Liebe Grüße!

Euer Webmaster