Was ihr wollt?

Im Rahmen der Neuausrichtung unseres Jugendportals #getsocial haben wir zunächst junge Menschen gefragt, was interessant ist und was für sie relevanz hat. Hier die Ergebnisse dieser Umfrage unter 500 Userinnen und Usern der Rotkreuz-Jugendangebote. Die Studie wurde im dritten Quartal 2014 durchgeführt. Daraus entstand auch eine Strategie zur Kommunikation mit Jugendlichen.

Demographie

Insgesamt haben 504 Personen an der Umfrage teilgenommen, 7% davon waren Menschen die nicht aktiv im Roten Kreuz sind, rund 80% sind bereits bei uns tätig.

Die meisten Antworten wurden von der Altersgruppe 18-25 Jahren abgegeben gefolgt von über 30ig jährigen und Menschen im Alter zwischen 14-18 Jahren. 21% der Befragten besuchen noch eine Schule. Während 33% bereits Teil einer Jugendgruppe sind, sind 47% nicht darin involviert.

Bedürfnisse

Hier die Reihenfolge an Themen über die man sich am besten im Roten Kreuz informiert fühlt (beginnend mit der meist verbreitetsten):

  1. Erste Hilfe (256)
  2. Leitbild des Roten Kreuzes/Grundsätze/Unsere Werte (213)
  3. Freiwilligkeit (211)
  4. Spende-Möglichkeiten (154)
  5. Jugendarbeit (146)
  6. Blutspendewesen (141)
  7. Ansprechpartner für Infos (126)
  8. Katastrophenvorsorge (90)
  9. Tätigkeiten anderer RK Einheiten (83)
  10. Aktuelle Kampagnen und Projekte (74)
  11. Internationale Hilfe (69)

 Kommunikation & Vernetzung

Smartphone/PC und Tablett nutzen 61% Befragten mehrmals am Tag zur Informationsgewinnung. Die Mehrheit, also 42%, ziehen das Smartphone zu Rate danach folgt der PC.

 

Zur Nutzung von Social Media Kanälen um mit Freunden in Kontakt zu bleiben zeigt sich folgende Aufteilung:

Als genutzte Produkte vom Roten Kreuz wird zuerst roteskreuz.at (46%) genannt, gefolgt von jugendrotkreuz.at (15%) und Helpstars.at (13%) (jetzt: www.get-social.at)

 

Über Neuigkeiten wollen die Befragten am liebsten einmal die Woche (29%) informiert werden sowie wenn aktuelle Ereignisse eintreten wie Katastrophen, Kampagnen (33%). Und das am liebsten in Form eines Newsletter (44%) gefolgt von Infos über Facebook (34%).

Eindeutig möchten die Befragten eine Homepage mit Infos nutzen, über Facebook kommunizieren, wollen mehr über die Aktivitäten von RK-Einheiten in anderen Bundesländern erfahren und möchten direkt mit Entscheidungsträgern der Organisation kommunizieren. Eher weniger wollen die Befragten über ihr eigenes Engagement berichten.

 

Partizipation

 

Wie das Interesse zu einzelnen Themenbereichen aussieht zeigt sich hier:

 

  1. Mitsprache (373 eher wichtig/ 69 eher unwichtig)
  2. Familie Freunde (330 eher wichtig /18 eher unwichtig)
  3. Gesundheit (327 eher wichtig/29 eher unwichtig)
  4. Ausbildung ( 311 eher wichtig/ 41 eher unwichtig)
  5. Freizeit (299 eher wichtig /55 eher unwichtig)
  6. Zusammenleben (290 eher wichtig /58 eher unwichtig)
  7. Arbeit (271 eher wichtig/ 78 eher unwichtig)
  8. Beziehung, Liebe, Sex (251 eher wichtig /73 eher unwichtig)
  9. Identität (236 eher wichtig/ 97 eher unwichtig)
  10. Politik (138 eher wichtig /194 eher unwichtig)
  11. Migration (131 eher wichtig/191 eher unwichtig)

Facebook konstruiert Scheinrealität oder der Zivildienst aus der Filter-Bubble

Prolog: Eine kleine Wirtshauselegie

Im Wirtshaus. Gulasch statt Filterbubble.
Im Wirtshaus. Gulasch statt Filterbubble.

Stellen wir uns vor wir gehen in ein Restaurant, die Speisekarte liegt nicht auf und der Kellner empfiehlt uns ein Gericht: In meinem Falle bietet er mir immer wieder Gulasch an. Montag: Gulasch, Dienstag: Gulasch, Mittwoch: Gulasch. Donnerstag, Freitag: Gulasch.

Obwohl ich Gulasch eigentlich nicht mag und jedesmal wieder dazu sage, dass ich kein Gulasch möchte, erhalte ich das nächste mal wieder „Gulasch“ als Top-Empfehlung. Und das, trotzdem ich Veganer bin und einer der Spitzenköche am Herd auch ausgezeichnete vegane Curries kochen kann.

Warum, frage ich den Kellner, erhalte ich immer nur Gulaschempfehlungen? Er weiß von mir, dass ich viele Freunde habe, die wöchentlich einen Gulasch-Stammtisch hier im Restaurant haben, die veganen Speisen werden ausserdem erstens fast nie bestellt und zweitens danach nicht gelobt. Genauso geht es uns tagtäglich auf Facebook.

Danke an Ursula Frais, die meine komplexen sozioökonomischen Gedanken in ein Bild aus der Gastronomie verpackt hat. Dass sie zu dem Zeitpunkt hungrig war tut ja nichts zur Sache J

Filter-Bubble für den Zivildienst?

Bis jetzt habe ich immer gedacht, die „Filter-Bubble“-Diskussion zu Facebook ist eine weitere digitale „Urban Legend“, zumindest was ihre Relevanz für den Durchschnittsbenutzer betrifft – doch ich dürfte mich getäuscht haben.

Begonnen hat es mit einem Kommentar von Martin Pitzl unterhalb eines vielgelesenen und kommentierten Facebook-Beitrags:

Wusstet ihr dass es nicht die Aufgabe des Roten Kreuzes ist Zivildiener zu beschäftigen oder ein muss ist den Rettungsdienst zu organisieren? Finde es ehrlich gesagt einen Wahnsinn dass ihr eine derart riesige pro Zivi Kampagne macht während die Rot Kreuz Kernthemen untergehen. […]

Ergänzt wird das durch ein Twitter-Posting desselben Users, mit ähnlichem aber verkürztem Inhalt.

Rotkreuz-Kernthemen gehen unter? Zivi-Kampagne? Da habe ich mir überlegt, wie es zu einer derartigen Einschätzung – wir würden monothematisch kommunizieren – kommt, wo wir doch Tag für Tag verschiedenste Themen auf Facebook und im Rotkreuz-Portal publizieren? Zivildienst haben wir zwar schon das eine oder andere mal gepostet, aber insgesamt doch nicht übertrieben? Meine persönliche Wahrnehmung am Bottleneck zwischen Webportal und Facebook ist da eine total andere.

Ein paar Beispiele der letzten zehn Tage:

Dabei sind die Themen im Jugendportal www.helpstars.at noch gar nicht mitgezählt. Wie kommt es nun, dass ein für das Rote Kreuz mehr als interessierter und kritischer User all das nicht mitbekommen kann? Zunächst dachte ich an selektive Wahrnehmung. Doch dann – ja, da war doch was. Filterbubble (Jene, die den Sascha Lobo mal linkte), ist das Schlagwort. Vermainstreamung im digitalen Medienkonsum durch Edgerank und Co.

Statistik lügt nie?

Die Statistik lügt nicht: Viralität durch die Filterbubble?

Beobachten wir mal die Statistik der Rotkreuz-Facebook-Page im vergangenen Monat. Dort sind wir im Bereich jener Beiträge, die mehr als 10.000 Personen Reichweite haben schon deutlich monothematischer: von den fünf Beiträgen betreffen vier das Thema Zivildienst und einer die Katastrophenhilfe des Roten Kreuzes in Kärnten nach dem Hochwasser in Lavamünd. Alle anderen – aus meiner Sicht  – genauso interessanten Informationen des Österreichischen Roten Kreuzes erreichen deutlich weniger Personen, wohl weil sie weiter im „long Tail“ unserer Informations-Speisekarte sind.

Das passiert, weil Facebook den Benutzerinnen und Benutzern vorschlägt, was sie am ehesten interessiert, bzw. besser formuliert: Es werden Beiträge vorgeschlagen, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion am größten ist. Ganz so wie mein Gulasch-Kellner am Anfang. Das ist zunächst aufgrund des Interesses des eigenen Netzwerks (also der Freundinnen und Freunde) begründet. Wenn meine Kontakte also ein Posting besonders oft liken, teilen oder kommentieren, dann erhalte ich diese Nachricht signifikant öfter in meiner Timeline. So kommt es, dass man in seinem möglichen Beitragskonsum durch den Geschmack der Crowd gesteuert wird. So bestimmt Facebook die Beiträge, die ich zu Gesicht bekomme und damit konstruieren – wenn ich Pech habe – die Zuckerbergschen Algorithmen viel mehr meine Realität als die Absender der Botschaften. Aber auch das entspricht der Lebensrealität „in real life“. Wenn ich dort nur meinem Stammtisch und dem  Boulevard vertraue, wird sich mein Weltbild – so es davor nicht schon eindimensional war – rasch von bunt in Richtung monochrom verändern …

Helpstars, jeder kann ein Star sein

It’s a long hard way to the top, sangen einst schon AC/DC, ein Motto, dass auch sehr gut auf langfristige Organisationsentwicklungsprozesse und Projekte passt, die an solche Prozesse gekoppelt sind.

Helpstars, das humanitäre Jugendportal von Österreichischem Roten Kreuz und Österreichischem JugendrotkreuzHeute ist, nach über zwei Jahren intensiver Vorbereitung das Rotkreuz-Jugendportal HelpStars offiziell online gegangen, ein Projekt, an dem im Laufe der Zeit sehr viele verschiedene Menschen mitgearbeitet und Input geliefert haben. Wir wussten schon seit langem, dass die Zielkunden/innen unseres Rotkreuz-Portals www.roteskreuz.at (Social Media Release aus dem Jahr 2008) und jene der Jugendrotkreuz-Website www.jugendrotkreuz.at  ein grosses Zielkund/innensegment auslassen, das einerseits Konsument der humanitären Leistungen von Rotem Kreuz und Jugendrotkreuz ist und andererseits auch selbst aktiv an der Gestaltung beider Organisationen mitpartizipiert: Die Jugend.

Was lange währt wird endlich gut

Schon im Jahr 2009 konnte ich als Host der NPO-Blogparade das Thema integrierte Kommunikationsstrategien für Jugendliche Zielgruppen diskutieren und auch zusammenfassen. Danke an dieser Stelle nochmals allen Teilnehmerinnen, deren Ideen und Gedanken in sämtliche späteren Projektphasen einfließen konnten. Ein weiterer Input kam von der Wirtschaftsuniversität Wien: Vier Studierende erstellten im Rahmen eines zweisemestrigen Projekt- und Methodenseminars am Institut für Public Management eine Jugendmarketingstrategie und haben diese Arbeit auch in einem Gastbeitrag im Blog beschrieben.

Der gemeinsame Auftrag aller Landesorganisationen des Österreichischen Roten Kreuzes und der Landesleitungen des Österreichischen Jugendrotkreuzes zur Erstellung eines eigenen Jugendportals erfolgte Anfang 2011. Nach beratender Unterstützung von Seiten YaketyYak wurde Mitte 2011 mit dem Mikromischkonzern super-fi auch ein kreativer Umsetzungspartner gefunden, der die Site im CMS Typo3 umgesetzt hat. Die Suche verwendet einen Apache Solr-Server, eine Lösung, die auch mittelfristig für andere Rotkreuz-Sites angedacht ist. Die IT-Infrastruktur qloudwise wird weiterhin von unserem bewährten Partner Amaris bereitgestellt.

Im Rahmen der Entwicklung wurden einerseits die Stakeholder aus dem Roten Kreuz regelmäßig immer wieder eingebunden, andererseits wurde stark auf die Meinung der Zielgruppe gehört: Jugendgruppen des Roten Kreuzes wurden genauso befragt, wie externe Jugendliche, denn das Portal soll schlussendlich für die Jugendlichen zur Verfügung stehen. Eine profunde Einbindung und Nutzung  der aktuellen Social-Media-Kanäle gehört nun genauso zum Portal, wie professionelle Recherche und Themenaufbereitung durch die dafür zuständige Redakteurin.

Aus dem Factsheet zum Portal:

HelpStars versteht sich als jugendliches Serviceportal für die Hilfestellung, niederschwellige Beratung und Information zu Themen des täglichen Lebens innerhalb und außerhalb der Schule. Wir wollen die Jugendlichen unpolitisch, ohne religiösen Hintergrund und ideologiefrei begleiten, unterstützen und von der humanitären Idee begeistern. Dazu bietet die Plattform Anknüpfungspunkte, um selbst aktiv zu werden. Die Jugendlichen sind Userinnen und Content-Lieferanten zugleich

Eine fast zweimonatige Betaphase seit Anfang August diente ebenfalls dazu, das Portal von technischer Seite, aber auch thematisch und inhaltlich auf die Nutzerinnen und Nutzer auszulegen. Auch eine Umfrage auf unserem Online-Survey-Tool unterstützte uns dabei um die Meinung der „Crowd“ einzufangen.

Facebook ohne Gesichter?

Wie das Rote Kreuz in Sozialen Netzen wir Facebook oder Google+weltweit auf das Schicksal von Millionen Vermissten und ihrer Angehöriger aufmerksam macht.

Ein leerer Bilderrahmen statt des Profilbilds erinnert an den Welttag der Verschwundenen

Wer hat es in den vergangenen Tagen noch nicht bemerkt. Statt eines Profilbildes findet man bei seinen Kontakten in Facebook oder Google Plus lediglich einen leeren Bilderrahmen an dessen Rand einfach „the missing“ steht. „The missing“ ist in diesem Falle der Verweis auf die Kampagne des Roten Kreuzes, das damit auf den Welttag der Verschwundenen am 30. August aufmerksam machen will.

Zum Welttag der Verschwundenen

In einer Aussendung erklärt das Österreichische Roten Kreuz heute früh:

Weltweit gelten mehr als zwei Millionen Menschen als verschwunden. Unter „Verschwinden“ versteht man die unbegründete Festnahme von Menschen durch staatliche Organe oder bewaffnete Kämpfer. „Oft werden die ‚Verschwundenen’ ermordet, in anderen Fällen an einem unbekannten Ort festgehalten. Jedenfalls ist dieses Vorgehen eine Menschenrechtsverletzung“, sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Am 30. August – dem Tag der Verschwundenen – wird weltweit an das Schicksal von Menschen erinnert, die gegen ihren Willen festgehalten werden und deren Angehörige im Unklaren über ihren Verbleib sind.

Eine Österreichische Idee geht um die Welt

Bereits im vergangenen Jahr konnte das leere Profilbild ausgehend von der Facebook-Seite des Österreichischen Roten Kreuzes mehrere Tausend Menschen informieren. Bereits damals wurde die Idee auch international aufgegriffen, wie ich in einem früheren Blogpost berichtet habe. Heuer wurde die Kampagne – gerade wegen des großartigen viralen Erfolgs im vergangenen Jahr – auch vom internationalen Komitee vom Roten Kreuz übernommen und an die Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit weitergeleitet, um hier möglichst viele Menschen zu erreichen.

Das Schweizerische Rote Kreuz hat bereits mit der Aktion begonnen, viele weitere Rotkreuz-Gesellschaften werden werden hoffentlich noch folgen.

Social Media als Erfolgsrezept für das Rote Kreuz?

Immer wieder haben wir in den vergangenen Monaten viele Menschen motivieren können, das Medium Facebook auch für das „digitale Campaigning“ zu verwenden, ich

Dunant Myself war eine Facebook-Aktion zum Weltrotkreuz-Tag
Zum Weltrotkreuz-Tag konnte man vor zwei Jahren sein Profilbild mit dem Antlitz des Rotkreuz-Gründers Henri Dunant verschönern.

erinnere nur an die Aktion mit der passenden Jacke zum Weltrotkreuz-Tag, die Freiwilligen-Kampagne zum Anlass des Europäischen Jahrs des ehrenamtlichen Engagements oder die Aktion „Dunant myself“ (inzwischen nicht mehr online). Es konnten mit diesen Kommunikationsprojekten auf diesen Kanälen jedes mal viele Tausend Menschen erreicht werden, die sich auch persönlich einbringen konnten, und damit gezwungen waren, sich mit der Marke Rotes Kreuz auseinander zu setzen. Doch es braucht nicht nur das Soziale Netzwerk, gerade die Geschichte hinter einem Projekt ist wichtig, hier ist nicht nur die Kreativität, sondern auch die Authentizität gefragt, davon bin ich überzeugt.

Mehr Material zum Welttag der Verschwundenen

Welttag der Verschwundenen auf Facebook

Heute am 30. August wird der Welttag der Verschwundenen begangen. Wie auf www.roteskreuz.at/missing hingewiesen wird, ist der International Day of the Disappeared – also der Internationale Tag der Verschwundenen (oder auch Welttag der Verschwundenen) ist ein jährlich Ende August begangener Gedenktag, der an das Schicksal von Menschen erinnern soll, die gegen ihren Willen an einem Aufenthaltsort und unter Bedingungen festgehalten werden, die ihren Familienangehörigen nicht bekannt sind.

Um einerseits diesen Tag bekannt zu machen und andererseits die umfangreichen Tätigkeiten des Rotkreuz.Suchdienstes bekannter zu machen, haben wir versucht, den Welttag für eine Facebook-Aktion zu nutzen.

Leerer Bilderrahmen als Facebook-Profilfoto zum Welttag der Verschwundenen am 30. August

Bereits vergangene Woche haben wir via Facebook-Profilaufgerufen, die Profilbilder gegen einen leeren Bilderrahmen zu tauschen, um auf die Verschwundenen aufmerksam zu machen.

Internationaler Tag der Verschwundenen am 30. August. Wir rufen auf, das eigene Profilbild gegen diesen leeren Bilderrahmen zu verändern. Alle Informationen zum Welttag der Verschwundenen: www.roteskreuz.at/missing


We call on everybody in support of the affected people to change the personal profile picture to “the missing” picture – an empty picture frame – a symbol for the millions of persons who have disappeared. Please share the link www.roteskreuz.at/missing – or your National Societies own RFL website – where you and your Facebook friends can find all relevant information on the International Day of the Disappeared.

Viele Personen, Fans und Freunde des Roten Kreuzes haben das auch bis heute gemacht. Eine Presseaussendung vergangenen Freitag hat das Thema Welttag der Verschwundenen aufgegriffen und unter anderem ebenfalls auf die Facebook-Kampagne zum Profilbildwechsel zu einem leeren Bilderrahmen berichtet. Auch unsere Oberösterreichischen Kollegen haben das Thema aufgegriffen und ihre Medien informiert, ein Interview des Rotkreuz-Webmasters mit LifeRadio war die Folge.

Wir haben auch im Österreichischen Rotkreuz-Webportal erklärt, wie wir die Aktion mit dem Profilbild umsetzen wollen – unter anderem steht dort ein JPG zum Download bereit.

Heute früh hat auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auf seiner Facebook-Page unser Bild veröffentlicht und zum Tauschen des Profilbilds aufgerufen.

In war, many people go missing, causing anguish for their families and friends. On the Day of the Disappeared, we’re reminding people that hundreds of thousands of families are still unaware of the fate of their loved ones. Our friends at the Österreichisches Rotes Kreuz are encouraging their fans to change their profile pic today, and we’re doing the same! (Download the pic: http://goo.gl/QOdWt)


En la guerra se pierde el rastro de muchas personas, lo cual causa angustia a sus familias y amigos. En el Día de los Desaparecidos, recordamos que cientos de miles de familias aún desconocen el paradero de sus seres queridos. Nuestros amigos de la Cruz Roja Austriaca están invitando a sus simpatizantes a cambiar su foto de perfil el día de hoy, y nosotros nos hemos unido a la propuesta. Para descargar la imagen: http://goo.gl/QOdWt. Saludos! Gaby / CICR – Buenos Aires

Wir hoffen, dass wir damit erreichen konnten, dass die Aufmerksamkeit ein Wenig  auf diesen Welttag der Vermissten gelenkt werden konnte, einige Hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten wir – weltweit – in jedem Falle motivieren, das Profilbild zu verändern.

Freikarte zur Social Media Konferenz im September?

Im September und zwar am 18. und 19. Darf ich in Wien an der Konferenz „Business goes Social Media – Volume II“ als Referent mitwirken. Mein Thema wird sein: Social Media beim Roten Kreuz: ein humanitärer Einblick an der Schnittstelle zwischen der internen und externen Kommunikation.

Als Referent habe ich die Möglichkeit, eine andere oder einen anderen Teilnehmer mit einer Freikarte für die Konferenz zu versorgen. (Insgesamt nur eine Karte!)
Ich habe beschlossen, die Auswahl des Freikartenempfängers per Social Media zu machen. Wenn Du mitkommen magst, für beide Tage dann kommentiere hier (oder auf Facebook/Google+) und sage mir, welchen Aspekt ich in meinem Referat in keinem Fall weglassen darf, was aus Deiner Sicht ganz wichtig ist, am Rotkreuz-Engagement in den Social Media.

Noch ein wenig zur Konferenz: Neben dem Who-is-Who der Österreichischen Social Media Szene, findet man zahlreiche UnternehmenskommunikatorInnen und VertreterInnen spezialisierter Agenturen. Fachliche Leitung ist Judith Denkmayr von Digital Affairs.

Niko Alm            (Super-Fi)
Peter Bauer        (Luzerner Kantonalbank)
Paul Blažek         (cyLEDGE Media)
Gerald Czech      (Österreichisches Rotes Kreuz)
Petra Geschwendtner     (Mjam.net)
Renate Gruber   (CupCakes Wien)
Markus Hübner (Brandflow)
Michael Kamleitner         (Die Socialisten)
Uwe Knaus         (Daimler)
Andrea Kostner (WienTourismus)
Answer Lang      (Wiener Linien)
Angelo Laub       (Mjam.net)
Jörg Liemandt    (Consultant)
Olaf Nitz              (Österreich Werbung)
Oliver Nitz           (Web Innovation Lab)
Kathrin Passig    (Zentrale Intelligenz Agentur)
Martin Poreda   (kununu.com)
Claudia Riegler  (Wiener Linien)
Herbert Sojak     (HC Marketing Consult)
Günter Strobl     (Raiffeisen-Leasing)
Robindro Ullah  (DB Services)

Der Content des zweitägigen Circles:

Social Media Grows up

  •  Wie Unternehmen Social Media effektiv einsetzen: Markenführung,Kundendialog, Employer Branding…

 Twittern, bloggen, facebooken, xingen, …

  • Wie findet ein Unternehmen die richtige strategische Ausrichtung im Social Media Dschungel?

Social Learning from the Best

  • DB Services, CupCakes, Daimler, Luzerner Kantonalbank, Mjam.net, Österreichisches Rotes Kreuz, Wiener Linien und WienTourismus

4 Workshops

  • Ist ein Job-Inserat auf Xing schon Employer Branding?
  • Wo beginnt Facebook?
  • Folgen und Verfolgt werden!
  • Vom Social Network zur Social Plattform

 

 

Solferino sucks? Jeder kann Henri Dunant werden.

Am 30. Oktober jährt sich der Todestag von Rotkreuz-Gründer Henry Dunant zum hundertsten Mal. Seine Idee, Menschen in Not – unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer ethnischen Herkunft und ihrer Religion – zu helfen, hat zu einem weltumspannenden Netzwerk der Hilfe geführt. In 186 Ländern gibt es heute eine Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft.

„Wir wollen Dunants Ideen und ihre vielen positiven Folgen anlässlich seines Todestages ins Bewusstsein rufen“, so Gerald Czech, Webmaster des Roten Kreuzes. Unter dem Titel „DunantMyself“ können Internet-User ihr Bild in ein Portrait des Rotkreuz-Gründers einbauen und so auf Facebook und Co ihre Solidarität mit der weltweit größten Freiwilligenorganisation bekunden.

Wie’s funktioniert, erklärt Webmaster Czech: „Einfach auf www.dunantmyself.at ein Bild hochladen. Das Portrait kann gleich auf Facebook gepostet werden.“

Das Österreichische Rote Kreuz ist seit der Erdbebenkatastrophe in Haiti im Jänner dieses Jahres auf Facebook vertreten und hat bereits mehr als 13.500 Fans. „Viele Internet-User wollen sich via Social Media Plattformen über humanitäre Themen – vom Rettungsdienst über das Blutspenden bis hin zur Katastrophenhilfe – informieren und austauschen“, sagt Czech. „Dieses Interesse fördert das Rote Kreuz gerne – auch mit verspielten Applikationen wie ‚dunantmyself’.“

Vielerorts wurde weltweit über unsere App bereits berichtet, derStandard.at beispielsweise im Ressort etat, oder via Twitter:

Auch in Blogs wird über das Produkt berichtet:

Noch weitere Links, die ich vergessen habe?

Viral Marketing: Pakistan-Profilbilder in sozialen Netzen wie Facebook

Viele Nutzerinnen von Facebook oder Xing tauschen ihre persönlichen Profilbilder gegen ein Rotkreuz-Sujet aus. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, was das soll?

Es handelt sich dabei um eine virale Marketingaktion des Österreichischen Roten Kreuzes, die auf die Katastrophe in Pakistan hinweisen soll. Diese Idee wurde zu Beginn von einem Bericht auf pte.at ausgelöst, in dem – verglichen mit dem Erdbeben in Haiti im Jänner – über die geringe Medienresonanz berichtet wurde. Unter anderem stand dort:

Doch selbst die sonst schnellen sozialen Medien wie Twitter, Facebook und Co. haben das Thema bisher kaum wahrgenommen. Tragisch ist das deshalb, da das Internet längst die Spendenbereitschaft mitbestimmt.

Wir hatten zu dem Zeitpunkt gerade die Übersichtsseite für Pakistan am Rotkreuz-Portal fertig und berichteten bis dahin peu à peu auch auf der Facebook-Seite über die Hilfe in Pakistan. Da die ersten Spendensujets fertig waren, überlegte ich, wie man diese auch im Social-Medienbereich einsetzen könnte.

Zunächst wurde das Profilbild des Österreichischen Roten Kreuzes verändert – das Pakistan-Sujet wurde zum einflussreichen Gestaltungselement dieses Bildes. Die Zusatzinformationen unterhalb des Logos erinnern nun auch jeden Nutzer unserer Fanpage an die Katastrophe in Pakistan.

Profilbild: Hilfe für Pakistan

Beim genauen Betrachten fiel mir aus, dass man vom Profilbild nur das Rote Kreuz wegschneiden muss, um ein eindrucksvolles und starkes Profilbild zu haben, das auch auf einen Blick von der Typografie und Farbe dem Roten Kreuz zugeordnet werden kann. Von dieser Erkenntnis zum Grundgedanken einer viralen Kampagne war es nicht mehr weit: Ein erstes Posting in meinem privaten Facebook-Profil war rasch nach der eigenen Profilbild-Änderung erfolgt. Danach auch ein Posting in der Rotkreuz-Fanpage.

Als Referenz wurde auf der Homepage des Österreichischen Roten Kreuzes ein Artikel zum Thema erstellt, der bereits oben verlinkt ist. Weitere Maßnahmen: Postings im eigenen Profil und eine Aktualisierungsnachricht  an alle Fans des Österreichischen Roten Kreuzes.

Gleich am nächsten Tag in der Früh wurde wieder an die Aktion erinnert. Im Lauf des Nachmittags dann eine Followup-Meldung über den Erfolg der Aktion, durch das Posting eines Fotos mit sehr vielen Profilbildern in Reih und Glied auf das bereits sehr viele Kommentare gekommen sind.

Insgesamt stehen wir knapp 27 Stunden nach Beginn der Aktion bei über 100 UnterstützerInnen der Aktion, Tendenz stark steigend …

Infos zur Lage in Pakistan im Einsatzblog.

Neue Kanäle in der Katastrophe?

Web und Social Media in der integrierten Kommunikation des Roten Kreuzes

Die Katastrophe in Haiti am 12. Jänner 2010 und vor allem das Schicksal der insgesamt über 2 Millionen Betroffenen Menschen hat weltweit viele bewegt. Nicht zuletzt aufgrund der dramatischen Situation vor Ort haben international die meisten Medien Haiti Tage- manchmal Wochenlang zum Hauptthema ihrer Berichterstattung gemacht.

Bereits vor einigen Jahren habe ich mich mit den Möglichkeiten von Social Web in der Katastrophe in einem Blogpost (Disaster 2.0) eher theoretisch beschäftigt. Nun konnten wir all diese Tools auch live einsetzen. Hier der erste Bericht dazu.

Lange in Haiti

Das Rote Kreuz ist seit vielen Jahren in Haiti. Schon lange vor dieser Katastrophe wurden in Port-au-Prince beispielsweise von Österreichischen Technikern Funknetzwerke gewartet und errichtet. Das ist der Grund, warum die Rotkreuz-Helfer vor Ort bereits auf ein bestehendes Netzwerk an Kontakten zurückgreifen konnten.

Doch Hauptinhalt dieses Posting sollte die Kommunikation nach innen und aussen sein, deren integrierter Ansatz, der anhand der Erdbebenkatastrophe in Haiti erstmals in dieser Weise umgesetzt wurde. Die operative Arbeit in Österreich und natürlich auch vor Ort sind in jedem Fall wesentliche Basics, denn ohne die effiziente und wirksame Hilfe von Männern und Frauen des Roten Kreuzes vor Ort macht die beste Kommunikation zum Thema gar keinen Sinn.

Der Alarm.

Unsere operativen Katastrophenmanager wurden kurz nach Mitternacht vom Erdbeben informiert, erste Infos ergingen daher auch an die Kommunikationsmitarbeiter per eMail noch lange vor ihrem Eintreffen im Office. Via Twitter waren erste Einsatzmeldungen des Amerikanischen Roten Kreuzes (als CNN RT) auch schon sehr früh verfügbar. Daher war rasch klar, dass sich hier eine große Katastrophe anbahnt. Unser erster Tweet zum Thema Haiti als @roteskreuzat folgte in der Früh des 13. Jänners:

RT @RedCrossPDX: RT @WhiteHouse Text „HAITI“ to 90999 to donate $10 to @RedCross relief efforts in #Haiti. Learn more: http://bit.ly/6KiRtE

Im Laufe des Tages war rasch klar, dass auch Österreichische Hilfe vor Ort notwendig werden wird. Alle Schnelleinsatzgruppen wurden auf standby alarmiert. Hinsichtlich des Fundraisings wurde im Onlinespenden das Kennwort „Erdbeben in Haiti“ aktiviert, eine kurz davor eingeführte SMS-Spenden-Nummer wurde ebenfalls für Haiti aktiviert.

Erster Tag, erste Presseinfo, Setup der Kommunikationsinfrastruktur

Zeitgleich mit dem Onlinestellen der ersten Presseinfo „Schweres Erdbeben in Haiti“ wurde online eine eigene Knotenseite eingerichtet, deren leicht zu merkende URL www.roteskreuz.at/Haiti lautete. Dort wurden sämtliche Informationen zum Thema zusammengefasst, später konnte auch ein RSS-Feed dazu erstellt werden.  Noch im Laufe des 13. Jänners waren via Alertnet/Reuters erste Fotos aus Haiti verfügbar, die online gingen. Auch die Informationen zur Spendenmöglichkeit via SMS wurden erstellt und online gestellt. Auf Facebook wurde eine erste Cause „Hilfe für Haiti“ gestartet, um auch dieses Medium als Informations- und Fundraising-Kanal zu instrumentalisieren. Informationen gab es zunächst allerdings über meinen persönlichen User, weil noch keine Fanpage existiert hat.

Informationen, going social

Durch die Rotkreuz-Mitarbeiter, die bereits in Port-au-Prince waren, konnte auch die operative Hilfe vor Ort rasch starten, bereits am ersten Tag gingen über das Rotkreuz-Netzwerk bereits vertrauenswürdige Informationen aus Haiti ein.  Diese wurden zunächst im Rotkreuz-Portal  online gestellt und in weiterer Folge auch via Twitter publiziert.

#hilfe nach dem #erdbeben in #Haiti: ROtes Kreuz im Einsatz #Spenden auf https://spende.roteskreuz.at?code=SERHAI #spendenaufruf #roteskreuz

Laufender interner Kontakt mit den KollegInnen der Presseabteilung und dem operativen Katastrophen-Einsatzmanagement verhinderten eine „Entkoppelung“ der Social Media-Aktivitäten. Twitter war auch ein interessanter Kanal für die Nachrichten aus dem Katastrophengebiet, @Federation der Account der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften war hier genauso wertvoll, wie verschiedene Listen der Federation, die Rotkreuz-Twitteraccounts zusammenfassen, oder solche der UNO.

Zur Verbreitung der Rotkreuz-Hilfe im Web, bei befreundeten Unternehmen, Organisationen und bei interessierten wurden auch Flash-Banner erstellt und Online angeboten. Diese werden inzwischen durchaus breit geschaltet.  Auch Google-Adwords wurden bald dazu verwendet, UserInnen auf das Rote Kreuz in diesem Kontext aufmerksam zu machen. Über einige Hürden in diesem Kontext berichte ich im Blogpost „Hilfe für Haiti oder Fightin’ googleAdwords

Österreichische Experten werden entsendet

Die Phase zwei in der Kommunikation hat begonnen, nachdem unsere Ausrichtung von „Support“ des Einsatzes geändert wurde: Bald wurde auch klar, dass relativ bald erste Österreichische Expertinnen und Experten in Richtung Haiti fahren werden. Die internationale Koordination und die notwendige Logistik erlaubten es bereits am 15. Jänner ein erstes zweiköpfiges Team von Wien aus zu entsenden, ein dritter Experte flog nach Genf, von wo aus er mit SuchdienstexpertInnen nach Port-au-Prince flog. Die Österreichische Aktion Nachbar in Not startete ebenfalls am 14. Jänner mit breiter Coverage im Österreichischen Fernsehen und Radio.

Für den Abflug der Expertinnen aus Wien wurden auch JournalistInnen zum Flughafen eingeladen. Aufgrund der Tatsache, dass dies die ersten ÖsterreicherInnen auf dem Weg nach Haiti waren, wurde die Hilfe auch von einer breiten Mediencoverage (bsp.: Krone Titelfoto, APA) begleitet.

Bis zum Eintreffen der Helfer in Haiti wurden Lageupdates, Fotos und Hintergrundinformationen (auch in unserem Einsatzblog) zur Verfügung gestellt.

Facebook als eigener Kanal

Aufgrund der zahlreichen Informationen, die via Facebook verbreitet wurden, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Facebook-Fanpage zu starten, um als „Österreichisches Rotes Kreuz“ auftreten zu können (Eigener Blogpost „Erfolgsstory Facebook Page“). Das war ein weiterer wichtiger Baustein in der Rotkreuz-Kommunikation.

Fotojournalismus

Die Föderation hat sein langer Zeit einen Flickr-Account, über den immer wieder Bilder kommuniziert wurden. Die Katastrophe in Haiti machte es bald notwendig, diese Quelle auch breiter zu nutzen, so wurde von dort rasch eine Slideshow erstellt, die immer automatisch upgedated wird, um Rotkreuz-Fotos auch weltweit in Blogs einbauen zu können. Timo Luege berichtet von unglaublichen 1 Millionen Views der Flickr-Bilder am 14. Jänner 2009.

Our Flickr set about the Haiti Earthquake generated over 1 million page views within 24 hours on January 14th. It was highlighted by Yahoo! (which contributed the majority of impressions) but other media paid attention as well. In the first few days, BBC Online mentioned it on their live blog every time, we uploaded new images. We also got a substantial number of requests from media who wanted high-resolution versions of our Flickr photos.

Diese Slideshow konnten wir auch rasch in unseren Webauftritt integrieren. Die hervorragenden Fotografen, die für das Rote Kreuz vor Ort waren, konnten uns damit von den ersten Tagen an täglich neue Bilder zur Verfügung stellen, was ein Plus für jegliches Kommunikationsmedium darstellt.

Interessant ist Timos Statement zum Effekt des Flickr-Engagements:

As far as ROI is concerned I should mention that most visitors stayed within that set and did not click on other photos or through to our site. So while this was very successful to generate awareness, it did not generate substantial funds for us. However, since Flickr’s community guidelines  forbid actively asking for donations, there was no call to action under these pictures either – merely “Find out more at http://www.ifrc.org/haiti/ ”.

Akustische Informationen: Podcasts und Clips

Die nächste Phase war die Produktion digitaler Audioclips und Podcasts. Zunächst klassisch via Recorder oder durch den Mitschnitt von Telefoninterviews, was unsere VoIP-Telefonanlage zum Glück in brauchbarer Qualität erlaubt.  Der erste Versuch in diesem Zusammenhang war die Beistellung von Audiodaten zu einem redaktionellen Text über die Seuchenprävention nach Katastrophen.

Die Verwendung dieser Audioclips von verschiedenen lokalen Radiosendern zur Berichterstattung führten dazu, dass wir uns intensiver mit den Möglichkeiten der digitalen Audioclips beschäftigten. Eine virtuelle Nebenstelle wurde zum digitalen Anrufbeantworter. Dadurch konnten unsere Delegierten zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Statements bei uns deponieren. Die Files gingen automatisch per Mail an die Presseabteilung und an den Webmaster. Damit konnten wir eine weitere Kommunikationsstruktur aufbauen – neue Audioclips waren so oftmals in 30 Minuten nach dem Gespräch online.

Diese Clips dienten einerseits den Radiosendern als „Futter“ für ihre News und Flächenbeiträge, andererseits lieferten sie Zitierbares für unsere regionalen Presseverantwortlichen und JournalistInnen. Nicht zuletzt erlaubten diese Soundclips auch den Userinnen im Web eine authentische Möglichkeit, sich von der Hilfe des Roten Kreuzes vor Ort aus erster Hand zu informieren.

Inzwischen versuchen wir alle paar Tage neue Clips online zu stellen und möglichst viele unserer ExpertInnen aus Haiti zu Wort kommen zu lassen. Zwischendurch werden immer wieder Podcasts ( Beispielsweise hier, oder hier) produziert, um diese Statements auch im redaktionellen Umfeld in Geschichten einzubetten.

Videos

Auch Videos aus Haiti waren bald verfügbar. Zusätzlich setzten wir auch eigene Kameraleute ein, beispielsweise um die Verladung der Österreichischen Hilfsgüter zu dokumentieren. Hier wurden dann die Videopodcasts entweder 1:1 weiterpubliziert oder es wurden eigene Videopodcasts produziert, wie dieser zur Österreichischen Hilfe vor Ort. Publikationsort war zudem zusätzlich immer auch Youtube, wo das Österreichische Rote Kreuz seit einiger Zeit einen Channel betreibt. Doch die geringe Zahl der Views zeigt auch deutlich, dass der Produktionsaufwand eines Videopodcasts für die wenigen Nutzer dann zu hoch ist, wenn man ihn beispielsweise mit dem Aufwand von Podcasts oder Fotogalerien vergleicht.

Google-Maps

Die Bereitstellung von tagaktuellen KML-Files von Seiten der Föderation hat uns dazu gebracht, eine Google-Map zum Rotkreuz-Einsatz in Haiti zu produzieren, um die geodaten ebenfalls als Informationskanal zu nutzen. Zudem bringt die Übersichtskarte zur Rotkreuz-Hilfe in Haiti den Nutzerinnen und Nutzern auch einen geografischen Überblick über die komplexe Katastrophenszenerie auf Haiti. Diese Karte wurde von Seiten der Föderation wiederum an alle anderen nationalen Gesellschaften zurückgeliefert, so dass wir nunmehr gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz diese Map betreuen.

Crowdsourcing

In den vergangenen Stunden wurde zudem versucht, das große Interesse an der Facebook-Gruppe des Österreichischen Roten Kreuzes dahingehend zu nützen, indem wir UserInnen aufgefordert haben, uns durch Übersetzung von englischsprachigen Artikeln ins Deutsche zu unterstützen. Das hat hervorragend geklappt. Fünf Texte konnten so innerhalb von drei Stunden übersetzt werden.

Erfolgsstory Facebook-Page

Aufgrund der zahlreichen Informationen, die via Facebook verbreitet wurden, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Facebook-Fanpage zu starten, um als „Österreichisches Rotes Kreuz“ auftreten zu können und damit den Informationen auch mehr Authentizität zu vermitteln. Im Laufe der Nacht zum 16. Jänners konnte die Page online gehen. Wir entschieden uns, die Pinwand nicht allen Fans zu öffnen, sondern nur von insgesamt 5 AdministratorInnen upzudaten. Die Foto-Features sind bis jetzt fast ungenutzt, andere Facebook-Tools, wie Diskussions-Boards oder Applications sind ebenfalls noch unbenutzt.

Der Erfolg war fulminant. Bis zum 28. Jänner zählen wir über 5.200 Fans, was einem täglichen Zuwachs von 438 Fans bedeutet. Besonders interessant ist die Demographie der Facebook-Fans: 54 % sind unter 25 Jahre, 84% der Fans unter 35 Jahre alt. Die Verteilung der Geschlechter: 36 % Frauen und 64 % Männer. Hinsichtlich der Pageviews auf der Facebook-Seite kann man fast behaupten, wir hätten einen zehnten Landesverband.  Fasst man diese Informationen zusammen, kann man sagen, dass das Facebook-Engagement extrem wichtig ist, um neue Zielgruppenschichten zu informieren, die mit der herkömmlichen Homepage nicht erreicht werden können. Auch die fast monothematische Information rund um Haiti konnte die Fans bis jetzt nicht verschrecken, der tägliche Zuwachs bleibt konstant bei mehreren hundert neuen Fans pro Tag.  Durch das Posten unserer Web-Stories auf facebook können wir auch das Interesse messen, das von dort zu unserer Homepage kam. Die Quelle Facebook ist inzwischen die wichtigste verweisende Website zu www.roteskreuz.at

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