#getsocial: Ergebnisse der Jugendkampagne

EINLEITUNG

Wenn wir vom Roten Kreuz als größte humanitäre Organisation der Welt sagen, dass die Jugend unsere Zukunft ist, so stehen wir im Feld der Kommunikation nicht alleine da. Nahezu alle Kommunikatorinnen und Kommunikatoren wollen jugendliches Image für ihre Marken vermitteln und vermehrt junge Menschen zu Interaktionen anregen. Obwohl Magazine wie der Stern den „Abschied vom Jugendwahn“ schon vor zehn Jahren titelten, ist dieser narrativ in der Kommunikation noch immer allgegenwärtig.

Jugend 2.0 ?

Doch mit der radikalen Individualisierung und dem Wandel der Kommunikationskanäle kam auch die Aufsplittung. Konnten früher einzelne Jugendkulturen klar gegeneinander abgegrenzt werden, verschwimmen die Grenzen immer mehr, auch die Grenzen zwischen den Altersgruppen. Jung zu sein bedeutet heutzutage viel mehr einen Lebensstil zu führen, der vom Alter entkoppelt ist. In diesem Sinne gibt es durchaus sehr alte 14-Jährige und äußerst junge 40-Jährige.

Für das Österreichische Rote Kreuz – die größte humanitäre Freiwilligenorganisation in Österreich – ist das Thema Jugend essentiell. Im Bereich der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen wir bei unter 25-Jährigen die starke Motivation, anderen zu helfen.

Das Thema Jugend hat die Führungskräfte des Roten Kreuzes daher in den vergangenen Jahren schon intensiv beschäftigt, wurde doch ein Strategieprozess umgesetzt, um einerseits Angebote für junge Menschen bereitzustellen und andererseits den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Stimme und Einfluss in Gremien zu geben. Es geht in unseren Anstrengungen immer um die drei unterschiedlichen Stakeholder-Aspekte von jungen Menschen:

  • einerseits jugendliche Anspruchsgruppen in der Kommunikation,
  • andererseits Jugendliche als Empfängerinnen von Leistungsangeboten sowie
  • als freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Anschluss an die strategischen Planungen für die Gesamtorganisation in den vergangenen Jahren wurde das Jahr 2014 ausgewählt, um die Maßnahmen der integrierten Kommunikation in diesem Segment zu starten. Wie immer im föderalen Multistakeholder-Umfeld des Roten Kreuzes ist die koordinierte Kampagnenplanung gemeinsam mit den kofinanzierenden Landesorganisationen bereits Teil der Kampagne selbst, weil diese Aushandlungsprozesse gemeinsames Verständnis und Koordinierung der Zielhierarchien und Botschaften mitbringen. In diesem Falle wurde die Zahl der Stakeholder aufgrund des Jugend-Tryptichons (Kommunikations-Anspruchsgruppe, Leistungsempfänger/in, Mitarbeiter/in) noch einmal komplexer.

Maßgeschneiderter integrierter Ansatz

Dafür konnte ein spezifisch auf die wohl einzigartigen Bedürfnisse des Roten Kreuzes geschneidertes integriertes Kommunikationsangebot gemeinsam mit mehreren Agenturpartnern geplant, konzeptioniert und umgesetzt werden – wie die Ergebnisse schlussendlich zeigen auch sehr erfolgreich.

MANAGEMENT SUMMARY

Auch wenn namhafte Jugendforscher immer wieder kritisieren, dass junge Menschen in Österreich nur konsumorientiert seien, egoistisch und gleichgültig, wollten wir mit dem Kommunikationsschwerpunkt im Sommer 2014 zeigen, dass dem nicht so ist.

Das Rote Kreuz verfügt in Österreich über ein Netzwerk von über 76.000 freiwilligen, beruflichen und zivildienstleistenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dabei sind besonders die unter 25-Jährigen das Rückgrat der Organisation im Freiwilligenbereich.

Bei dieser Kampagne wurde in einem integrierten Kommunikationsansatz erstmals der Schwerpunkt in der digitalen Sphäre gesetzt. Digitale (und vor allem Social Media-Elemente) in der jugendlichen Kernstakeholdergruppe wurden durch klassische Tools und Offline-Aktivitäten ergänzt. Dabei wurde auf die Aufwertung des Begriffes sozial / social durch die Entwicklungen der letzten Jahre gesetzt und zu sozialem Engagement mit „get social“ aufgerufen: Insgesamt konnten allein auf digitalem Weg über 14 Millionen Personen erreicht werden.

Die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Botschafter und Kommunikatoren der Kampagne und haben on- und offline gezeigt, was „gemeinsam mehr“ heißt und wie man damit Menschen in Not helfen kann.

Das Österreichische Rote Kreuz, seine Landesverbände und Dienststellen haben mit der Kampagne „#getsocial“ aufgezeigt und bewiesen, dass es gerade die Jugend ist, auf die man sich verlassen kann, wenn es ums Helfen geht und noch mehr junge Menschen für soziales Engagement und die Idee der Menschlichkeit begeistert. Die Bekanntheit und die Markenwerte des Roten Kreuzes konnten – wie intendiert – auch tatsächlich gesteigert werden.

 

KOMMUNIKATIONSKONZEPT

Ausgangssituation

Das Rote Kreuz in der Wahrnehmung von außen

Das Österreichische Rote Kreuz zählt zu den bekanntesten Marken in Österreich, nicht nur im Nonprofit-Bereich. So listet der Young&Rubicam Brand Asset Valuator das Rote Kreuz regelmäßig unter den Top 20 Marken in Österreich. Die Organisation ist bekannt und steht für Vertrauen, Hilfe, Verantwortung, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Kompetenz.

Betrachtet man in den Umfragen die verschiedenen Altersgruppen, so kann man in den vergangenen Jahren feststellen, dass gerade im Bereich der sehr jungen und jungen Österreicherinnen und Österreicher im Alterssegment von 13-25 die Bekanntheit, aber auch die Sympathie signifikant niedriger sind als in den Alterssegmenten, die direkt mit dem Roten Kreuz und seinen Leistungen zu tun haben. Zusätzlich fällt auf, dass gerade im urbanen Raum diese Werte noch geringer sind.

Jugendkulturforscher unterstellen der Jugend regelmäßig, sie sei egoistisch und konsumorientiert, eine Erfahrung, die man im Roten Kreuz nicht teilt, sind doch unter 25-Jährige das Rückgrat der Organisation im Freiwilligenbereich.

Das Thema Jugend nach innen

Seit dem Jahr 2010 wurde dem Thema Jugend im Roten Kreuz ein strategischer Schwerpunkt gewidmet. Interne Strukturen wurden dafür vorbereitet, einerseits das Augenmerk auf junge Stakeholder zu legen und die Organisation noch fitter für das Engagement jüngerer Menschen zu machen und andererseits junge Menschen auch in den Entscheidungsgremien zu verankern. Umgesetzte Maßnahmen daraus – retrospektiv betrachtet auch interne Vorbereitungsarbeiten für die Kommunikationsaktivitäten 2014 – waren die Kooptierung von Jugendvertreter/innen in das höchste statutarische Gremium, die Präsidentenkonferenz des Österreichischen Roten Kreuzes und in die regelmäßige Tagung der Landesgeschäftsführer/innen. Auf Bundesebene wurde ein Bereich „Jugend“ ins Leben gerufen, der direkt der Geschäftsführung unterstellt ist und daher organisationsintern dieselbe „symbolische“ Wichtigkeit hat, wie Einsatzmanagement oder Pflege & Betreuung.

Im Zuge dieser Vorbereitungen wurden auch die Leistungsbereiche evaluiert und optimiert, in denen sich die Jugendlichen als freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Roten Kreuz einbringen können. Andererseits wurden Informations-, Beratungs- und auch Unterstützungsangebote für junge Menschen entwickelt und ausgebaut, die für diese als Zielgruppen erbracht werden.

Ziele der Kampagne

Die Zielformulierung als Auftrag an das Kampagnenteam war mehrstufig. Einerseits musste nach innen gewirkt werden, um den Strategieprozess auch nachhaltig kommunikativ zu verankern, andererseits war die externe Wirkung Hauptschwerpunkt des erfolgreich umgesetzten Konzepts.

Stakeholder und Kommunikationsziele

Die Ziele wurden von Beginn an nach Stakeholdersegmenten geclustert. Bei der Gestaltung der Jugendkampagne stand als primäre externe Stakeholdergruppe jene der 14- bis 18-Jährigen im Fokus. Als weitere Stakeholder wurden Personen aus dem Umfeld von Jugendlichen definiert. Diese Sekundärzielgruppe ist im Alter von 25+, und umfasst Eltern, Familienmitglieder, Lehrer, Arbeitgeber, etc.

Im Konkreten ergaben sich daher für die Zielformulierung folgende allgemeine und spezifische Kommunikationsziele:

 

Bekannheit im Bereich 14 – 18 Jahre

  • Bekanntheit des Roten Kreuzes bei jungen Menschen weiter steigern.

Imageziele im Bereich 14 – 18 Jahre

  • Markenwerte des Roten Kreuzes bei Jugendlichen weiter steigern (Sympathie).

Wirkungsziele im Bereich 14 – 18 Jahre

  • Jugendliche über Möglichkeiten des sozialen Engagements informieren.
  • Jugendliche zu sozialem Engagement bewegen.
  • Zukünftige Rotkreuz-Freiwillige gewinnen.
  • Jugendliche als Jugendgruppen-Mitglieder oder -Betreuer/innen gewinnen.

Imageziele in der Sekundärzielgruppe 25+

  • Das Umfeld der Jugendlichen über Rotkreuz-Angebote informieren und damit die Marke insgesamt „jünger“ machen.

Wirkungsziele interne Stakeholder

  • Die internen Stakeholder dienen einerseits als Verstärker der Kampagne, andererseits wird auch das Markenbild innerhalb der Organisation durch die Kommunikationsaktivitäten verändert. Aus diesem Grunde hat dieser Kampagnenteil auch besondere Bedeutung.

Kommunikationsstrategie

Die Ziele der Kampagne sind mittel- bis langfristig gesteckt. Ein Drei-Säulen-Modell für das Engagement soll als theoretisches Konstrukt zeigen, in welchen Ebenen die Interaktionspyramide in der Kernanspruchsgruppe angelegt werden kann.

Diese Säulen sind:

  1. Bekanntheit steigern
  2. Markenwert steigern (Image)
  3. Engagement steigern (Wirkung)

Für die drei Ebenen des Engagements, im Rahmen dieser Kampagne wird auf die beiden ersten Säulen das Hauptaugenmerk gelegt, da Engagement eine mittel- bis langfristige Entscheidung ist, die zudem nicht unmittelbar innerhalb unserer Organisation erfolgen muss und daher hinsichtlich der Wirkungskontrolle problematisch ist.

Dieser Ansatz sollte multimodal und multimedial in den Kernstakeholdergruppen umgesetzt und in den weiteren Stakeholdersegmenten bekannt gemacht werden.

Grundlage für die Detailplanung war die Teilnahme an den Market Jugendstudien seit 2010 und der regelmäßig rotkreuz-intern stattfindende „Stimmungsbarometer“, um Inhalte, Ideen und auch bestehende Imagewerte der jungen Zielgruppen zu erfassen. Die Strategie wurde gemeinsam mit der Agentur Monopol entwickelt, für die Herangehensweise an das Umfeld der Jugendlichen zeichnet Silberball verantwortlich. Weitere Agenturpartner waren Die Socialisten für die #Hashtag-Kampagne und IQmobile setzte eine mobile Marketing-Aktion per SMS um.

Strategischer Ansatz

Als strategischer Ansatz wurde eine multimediale Multilevel-Multistakeholder-Kampagne mit einem starken Social Media-Schwerpunkt angedacht, die an die Lebensrealität junger Menschen anschließt, die bestehenden Stories aus dem Roten Kreuz aufgreift und mit Mitteln des Storytellings noch mehr junge Menschen von der Idee der Menschlichkeit begeistert. Die Kommunikation soll zunächst Reichweite im Alterssegment bringen, um in weiterer Folge die Bekanntheit und Sympathie (also Image) zu verbessern, was mittelfristig zu Internalisierung der Rotkreuz-Ideen führt und vermehrt junge Menschen zum Engagement (Wirkung) bringt.

Der Slogan #getsocial als zentrales Element der Jugendkommunikation

Als zentrale Kampagnenidee dazu wurde ein Slogan entwickelt, unter dem die gesamten Jugendkommunikations-Aktivitäten gestellt werden: #getsocial. Damit ist geplant, das in jungen Milieus durchaus negativ konnotierte Adjektiv „sozial“ aufzuwerten, und mit „social“ den kommunikativen Konnex von realem prosozialen Verhalten und sozialen Medien zu schaffen.

Dabei kann „social“ in drei verschiedenen Weisen verstanden werden:

  1. Einerseits als praktisch menschliches Verhalten, also im Sinne des Rotkreuz-Grundsatzes der Humanität.
  2. Zweitens als soziales Netz der Familie und Freunde, wie es auch das Rote Kreuz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darstellt,
  3. und schlussendlich drittens als Social Media, also Facebook & Co.

Kernbotschaften

Als Kernbotschaften wurden definiert:

  1. Du tust oft schon etwas Soziales, von dem du nicht wusstest, dass es auch die Grundidee des Roten Kreuzes ist.
  2. Junge Menschen sind besser, als ihr Ruf: sie engagieren sich und helfen anderen gerne.
  3. Jeder kann sich sozial engagieren, HelpStars , die humanitäre Jugendplattform des Roten Kreuzes, ist die Plattform, um dieses Engagement sichtbar zu machen.

Maßnahmen

Grundidee für die Kommunikation war es, einen Interaktionstrichter mit mehreren Eingängen zu konstruieren, über den wir die einzelnen Stakeholdersegmente genau nach den jeweiligen Bedürfnissen informieren und servicieren können. Dazu wurde zu Beginn festgelegt, dass die digitale Kommunikation zu den Hauptstakeholdergruppen immer über das humanitäre Jugendportal kanalisiert wird, das gemeinsam von Österreichischem Roten Kreuz und Österreichischem Jugendrotkreuz betrieben wird.

Eine weitere durchgängige Kommunikationsmaßnahme ist die Gestaltung eines Gesamtkampagnenartworks durch den Künstler Boicut, der mit dem Key Visual der Kampagne, einem symbolischen Herzen, versucht hat, die humanitären Kernelemente des Roten Kreuzes für junge Menschen zu visualisieren. Elemente dieses Kommunikationsdesigns finden sich in allen Online- und Offline-Aktivitäten.

Zwei Wege, ein Ziel: Get Social!

Methode der Kampagne war es, Jugendliche dort abzuholen, wo sie kommunizieren. Daher war ein wichtiger Schritt die Kommunikation in Sozialen Netzwerken. Aus diesem Grund wurde während der gesamten Kampagne ein Hauptaugenmerk auf die Verbreitung unserer Ideen, Grundsätze, Angebote usw. auf Facebook, Twitter und Instagram gelegt.

Als zweiter Weg in die Onlinewelt wurden natürlich die Kampagneninhalte und -videos auch im Rotkreuz-Onlineportal der Homepage und HelpStars.at aktiv miteinbezogen.

Das interaktive YouTube-Video als Kernelement

Bei der Verbreitung der Botschaft der Kampagne setzte man auf ein interaktives YouTube-Video als Kommunikationsmittel. Dieses wurde interessant, spektakulär und lustig gestaltet, um das Interesse der jungen Generation zu wecken. Auf den Absender wurde zu Beginn bewusst verzichtet, um einen Überraschungseffekt zu erzielen.

Das Viral konkret:

  • Ein interaktives YouTube-Video ging mit Kampagnenstart online.
  • In dem interaktiven Video hat der User die Möglichkeit den Fortlauf der Geschichte mit verschiedenen Entscheidungen aktiv zu beeinflussen.
  • Das interaktive Element im Viral soll dazu motivieren, auch im „echten Leben“ sozial aktiv zu werden.
  • Der Inhalt wird sehr überzeichnet dargestellt und ist so ein Versuch, in der Zielgruppe „Wirbel“ zu machen.
  • Im Weiteren soll der Inhalt neugierig auf mehr machen und so die Userinnen und User dazu motivieren, dieses Video aktiv zu verbreiten.
  • Das Video soll auch provozieren und zu Diskussionen führen.
  • Im Viral entdeckt der User den persönlichen sozialen Handlungsspielraum und trifft Entscheidungen subjektiv.
  • Jemanden vor dem Sturz in die Glasscherben zu bewahren, bedeutet „aus Liebe zum Menschen“ zu handeln. Der User entdeckt, dass sich sein normales tagtägliches Handeln mit den Werten des Roten Kreuzes deckt.
  • Die Message: Du tust schon etwas, von dem du nicht wusstest, dass es auch die Grundidee des Roten Kreuzes ist.
  • Jugendliche im Video sind zum größten Teil selbst Rotkreuz-Jugendgruppen-Mitglieder.

Je nach den getroffenen Entscheidungen im Video wurde der User/die Userin auf verschiedene Landingpages weitergeleitet. Die dort präsentierten Informationen schlossen an die Handlungen im Video an.
Um die Verlinkung auch bei mobilen Endgeräten zu ermöglichen, ein Feature, das Google auf YouTube nicht generisch implementiert hat, wurde unter m.get-social.at eine eigene mobil verfügbare Website umgesetzt.

Jugendportal als Landingpage

Das gemeinsame humanitäre Jugendportal von Rotem Kreuz und Jugendrotkreuz fungierte als Landingpage für die jugendliche Zielgruppe. Von dort werden die Interessent/innen regional/thematisch zu spezifischen Informationen im Rotkreuz-Netzwerk weitergeleitet. Die Jugendplattform wurde anläßlich der Kampagne einem inhaltlichen und graphischen Relaunch unterzogen.

Whatchado-Stories

Ein zentrales Element im Rahmen der Kampagne ist Storytelling, also der Transport der Kampagneninhalte mit Hilfe von Geschichten an interessierte Personen. Im Sinne der Strategie ist das also die zweite Säule. Dies wird mit Mitarbeiter/innen-Interviews auf der Online-Video-Plattform Whatchado (www.whatchado.com) umgesetzt.

Whatchado versteht sich selbst als Job Dating Seite, auf der Nutzer der Seite mit zu ihnen passenden Berufen zusammengeführt werden. Wir als Rotes Kreuz wollen dies aber nicht nur mit bezahlten Berufen machen, sondern auch mit den vielen unterschiedlichen Möglichkeiten des freiwilligen Engagements, die es im Roten Kreuz gibt. User beantworten einen Fragebogen und bekommen Videos von Menschen vorgeschlagen, die ähnlich denken wie sie selbst. So können Jugendliche selbst herausfinden, welche Tätigkeit zu ihnen passt und was das Rote Kreuz für sie im Angebot hat.

Dafür wurden mehr als 50 Videos mit freiwilligen, beruflichen und zivildienstleistenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Leistungsbereichen und allen Bundesländern gedreht. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beantworten dabei die gleichen Fragen und erzählen wie es ist, sich im Roten Kreuz zu engagieren. Da es auch um den privaten Background und die persönliche Lebenserfahrung geht, sind die Videos viel authentischer und ansprechender als eine herkömmliche Stellenbeschreibung. Die Nutzer können sich mit den Personen identifizieren und entdecken so auch das Potenzial zu sozialem Engagement in sich selbst.

Hashtag-Kampagne #getsocial

Wie bereits bei dem Punkt Kampagnenmethodik erklärt, setzt das Rote Kreuz im Rahmen der Jugendkampagne zu einem großen Teil auf die Sozialen Netzwerke. Um diese Kommunikationsaktivitäten aller Kanäle zu bündeln und messbar zu machen, wurde eine Hashtag-Kampagne initiiert. Alle public gestellten Postings und Fotos mit dem Kampagnenhashtag „#getsocial“ werden automatisch auf eine gemeinsame Wall zusammengeführt und sind somit auch für Veranstaltungen und alle Interessierten auf wall.get-social.at zugänglich. Dieser Kampagnenteil wurde von der Agentur „Die Socialisten“ umgesetzt.

Durch verschiedene Postings in den Social Media-Kanälen wie Facebook, Twitter oder Instagram zeichnet sich auf der Kampagnen-Wall ein breites Bild von sozialem Engagement in Österreich ab.

Der vereinfachte Zugang zu Inhalten und die Einfachheit in der Darstellung von sozialem Engagement in den Social Media-Kanälen ist auch für die mehr als 76.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Roten Kreuz eine gute Gelegenheit, von ihrem persönlichem Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen des Roten Kreuzes zu berichten. Gerade das aktive Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann hier zusätzlich instrumentalisiert werden, andere aktuelle Hypes wie die Cold-Water-Challenge, der Harlem Shake oder auch die Ice-Bucket-Challenge können so mitgenommen und unter den Kampagnenschirm geholt werden.

Kampagnenvideo

Als verbindendes Element für die interne wie auch externe Kommunikation wurde ein Video erstellt, das die verschiedenen Aktivitäten junger Menschen im Roten Kreuz darstellt. Dieses ist einerseits intern als verbindendes Kommunikationselement gedacht, um die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dieselben Kommunikationsinhalte zu synchronisieren und andererseits dient es zur externen Präsentation der Aktivitäten in diesem Bereich, vornehmlich allerdings nicht bei den Jugendlichen, sondern in ihrem Umfeld.

Offline-Kampagnenmaterialien, Give-aways

Für die interne und externe Kommunikation wurden unterschiedliche Offline-Kampagnenmaterialien produziert. Neben weißen Sonnenbrillen, die zu Selfies im #getsocial-Style einladen, gab es T-Shirts, Freecards, Eventarmbänder, Ohrenstöpsel, Kondome, Gummibären aber auch Liegestühle und einen Fotorahmen, um das Kampagnen-Artwork in die Fotos zu bringen. Zungen-Tattoos und Sticker wurden ebenfalls produziert.

Die Give-aways wurden unter anderem bei Großveranstaltungen, wie dem Novarock- bzw. dem Frequency-Festival, an viele hunderte Jugendliche und junge Erwachsene verteilt. Zahlreiche weitere regionale und lokale Events sind seit Juni dafür verwendet worden, um über das Kampagnenmotto #getsocial zu informieren und junge Menschen über die Möglichkeit zu sozialem Engagement zu informieren. Dabei wurden durchaus prominente Unterstützer Teil der Kampagne.

Kampagnenteil „Gemeinsam mehr“

Der parallele Kampagnenteil für das Umfeld der Jugendlichen wurde federführend von der Agentur „Silberball“ umgesetzt. Dabei konnte an die Markenkommunikation der vergangenen Rotkreuz-Kampagnen angeknüpft werden, indem die Botschaft „Gemeinsam mehr“ mit dem Slogan „Get Social!“ verknüpft wurde. Drei verschiedene Sujets wurden für den Print erstellt, Poster produziert und zahlreiche Sujets – gratis – geschalten. Das Motiv „Paar“ wurde auch als 8- und 16-Bogen Plakat produziert und bundesweit in einer Zahl von 3.000 Stück affichiert.

Radiospot

Die Kommunikation wurde durch einen 16-Sekunden-Radiospot verstärkt, der das Motto „Gemeinsam mehr“ in den Mittelpunkt stellt, indem eine Gruppe Jugendlicher eine gelangweilte Jugendliche mit „get social!“ auffordert, beim Roten Kreuz mitzumachen.  Eine weitere Schaltung erfolgte im Sommer auf Spotify, einem Online-Streaming-Musikdienst, der spezifisch von jungen Menschen genutzt wird.

Pressearbeit

Im Rahmen der externen Kommunikation zu dieser Kampagne wurden vor allem Personen im Bereich der sekundären Stakeholdergruppe erreicht. Eine Pressekonferenz und ein Fototermin zum Start der Kampagne mit Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin fand im Jugendministerium statt und wurde relativ breit rezipiert. Dazu erfolgten Presseaussendungen der durchführenden Agenturpartner über die Kampagne an die Metamedien. Gleichzeitig wurde begonnen, sämtliche externe Medien-Kommunikation zu Themen der Jugend im Roten Kreuz unter das Dach von „#getsocial“ zu stellen, was die Wirkung der Kampagne im Stakeholdersegment des Umfelds von Jugendlichen verbreitert hat.

Rotkreuz-Medien

Die Kommunikation in den Rotkreuz- und Jugendrotkreuz-Medien erfolgte flächendeckend. Sowohl die Rotkreuz-Zeitung, die an Mitglieder und Spender versendet wir, als auch die Jugendrotkreuz-Magazine widmeten sich dem Thema Jugendkampagne und vor allem den Aktivitäten in diesem Bereich.
Auf der Homepage des Roten Kreuzes wurde ein eigener Informationsbereich für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für externe Interessierte eingerichtet, der die Kampagne und die Grundlagen unserer Arbeit im Jugendbereich für ältere Stakeholdersegmente aufbereitet.

Mobile Kommunikation

Gemeinsam mit der Agentur IQmobile wurde für den Kampagnenstart ein mobiles Add-On zur Kommunikation geschaffen, um die Aufmerksamkeit zu steigern. Am Tag vor dem Kampagnenstart wurde das bis dahin geheim gehaltene Viral online gestellt und ein Link per SMS an rund 30.000 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschickt. Das Echo war enorm. Diese Aktion wurde am Tag des Kampagnenstarts noch durch eine SMS-Aktion an weitere externe 28.851 Empfängerinnen und Empfänger aus der Kernstakeholdergruppe ergänzt.

Zeitplanung

Die konkrete Planung in einer bundesweiten Arbeitsgruppe begann schon 9 Monate vor Kampagnenstart. Ein Einkoppeln der Kommunikationsaktivitäten auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene erfordert besonders zu Beginn viel an internem und externem Planungs- und Kommunikationsaufwand. Dabei wurde diese Kampagne zwischen andere Aktivitäten eingepasst. Die Rotkreuz-interne Kommunikation startete Anfang Mai, die externe Kampagne am 12. Juni 2014.

WIRKUNGSKONTROLLE

Die Wirkungskontrolle der Kampagne erfolgte strategiekonform nach den Perspektiven Reichweite, Image und Wirkung. Da sich die Interaktionen als Primärwirkungen bei digitalen sozialmedialen Kampagnen wieder auf die Reichweiten rückauswirken. Daher sind diese beiden Perspektiven gemeinsam erfasst.

Reichweiten und Interaktionen

Die Messung der Reichweiten erfolgte bei den digitalen Aktionen just-in-time, dabei konnten die Impressions, aber auch die Interaktionsraten auch nach Zielgruppen aufgeschlüsselt zeitnah erfasst und diese Ergebnisse in die Kampagne rückübermittelt werden.

Hinzu kommen noch die Reichweiten der Radiospots, Plakate und digitalen Audiowerbung aus Spotify und die Offline-Aktionen bei Festivals oder im Rahmen von dezentralen Veranstaltungen in den Bundesländern und Bezirken. Hier ist eine Reichweitenschätzung nur kursorisch möglich.

Diese Reichweiten lassen sich aufgrund der Unterschiedlichkeit der Interaktionen und Modalitäten nicht miteinander vergleichen, geschweige denn zusammenzählen.

Die primäre Wirkung, also die Interaktionen und die Etablierung von Kommunikations-Beziehungen in den digitalen Kanälen, liegt mit einer Gesamtzahl von über 70.000 Interaktionen über den Erwartungen. Vergleicht man das mit der Größe der Gesamtzielgruppe, so kommen wir auf eine Interaktionsrate von über 5 %. Die mittel- und langfristigen Sekundärwirkungen im Sinne von Engagementraten und Veränderungen im Verhalten von jungen Menschen sind in der kurzen Zeit noch nicht messbar. Anhand der auf digitalen Kanälen eingehenden Mitarbeitsanfragen kann aber abgeschätzt werden, dass sich hier ebenfalls Steigerungen ergeben könnten.

Wirkungsmessung

Intern – Stimmungsbarometer

Das Österreichische Rote Kreuz führt alle drei Jahre eine interne Meinungsumfrage unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch. Auch 2014 wurde dieser „Stimmungsbarometer“, beginnend Ende Juni bis Ende August, durchgeführt. Insgesamt haben über 2.800 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dieser Umfrage teilgenommen.

Die Ergebnisse sind, was das Engagement von jungen Menschen im Roten Kreuz betrifft, interessant. 95 % der Mitarbeiter/innen unter 25 Jahren geben an, ehrenamtlich tätig zu sein, um Neues zu lernen und fast 90 % wollen etwas für andere tun. Im Vergleich zur letzten Umfrage – und hier hat die Kampagne dazu beigetragen – fühlen 74 % der jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass „RK-intern der Grundsatz der Menschlichkeit im Sinne von Verständnis, Freundschaft und Zusammenarbeit gelebt“ wird (nach 60% im Jahr 2011).

Extern – Online-Umfrage

Für die Wirkungsmessung wurde Ende August eine Marktforschung vom Linzer Unternehmen market durchgeführt. Dabei wurden 800 Personen zu unterschiedlichen Imagewerten bzw. Teilen der Kampagne und Bekanntheit bzw. Sympathie des Roten Kreuzes online befragt. Um die Zielgenauigkeit der Kommunikationsaktivitäten zu eruieren wurden zwei verschiedene Alterssegmente untersucht. Die „junge“ Zielgruppe (500 Befragte) war – auch panelbedingt – von 15-29 Jahre selektiert, die Kontrollgruppe von 40-59 Jahren beinhaltete 300 Personen aus ganz Österreich. Die realen Werte in der Kernstakeholdergruppe dürften daher noch höher liegen.

Die Ergebnisse der Umfrage im Detail

25 % der Zielgruppe berichten ungestützt, dass ihnen die Kampagne aufgefallen ist (16 % in der Kontrollgruppe). Bei Vorzeigen von Kampagnensujets und Bannern steigt dieser Anteil auf 38 % (28 % in der Kontrollgruppe).

Dem Roten Kreuz ordnen 14 % der Gesamtbefragten (und daher 58 % der Kampagnenkenner) in der Kernzielgruppe die Jugendkampagne zu. (Kontrollgruppe: 8 % bzw. 50 % der Kampagnenkenner).

Auch in Sachen freiwilliges Engagement ist die Jugend besser als ihr Ruf. Sowohl, was das tatsächliche Engagement betrifft, als auch hinsichtlich der Bereitschaft in Hilfsorganisationen, spontan bei Katastrophen oder auch im eigenen Umfeld zu helfen – die Antwortraten sind bei jungen Menschen immer auf demselben Niveau wie bei den älteren Österreicherinnen und Österreichern. Im Bereich der Bereitschaft zur spontanen Hilfe bei Katastrophen ist der Wert sogar signifikant höher. Das entspricht auch unseren Erfahrungen, was das tatsächliche Engagement von jungen Menschen betrifft, die tagein und tagaus beim Österreichischen Roten Kreuz freiwillig „aus Liebe zum Menschen“ tätig sind. Und das mit Freude.

 

Loslassen lernen

Anlässlich der re:campaign 2013 wurde der Leitfaden „Social Media für NonProfits“ neu aufgelegt. Ich wurde eingeladen, das Editorial zum Thema Social Media Strategien zu schreiben, das ich gerne hier auch poste.

Social Media Strategien für Nonprofits.

Von Gerald Czech

 

Gerald Czech ist Sozioökonom, Einsatzmanager und Leiter New Media im Österreichischen Roten Kreuz. Als langjähriger Ehrenamtlicher im Rettungsdienst kennt er Nonprofit-Organisationen aus allen Perspektiven.

 

Als MitarbeiterIn von NPOs, NGOs, Stiftungen und Initiativen – im folgenden als “Nonprofits” vereinfacht – ist man gewöhnt anzupacken, wenn in der Gesellschaft etwas nicht klappt, sich selbst und persönlich einzusetzen, wofür man steht. Jetzt, hier und sofort. “Ich weiß ja woran es krankt, wer meine Hilfe braucht, wen ich unterstützen kann!”

Loslegen, jetzt, sofort!

Schon die legendären Gründer und Gründerinnen der bekannten Initiativen des dritten Sektors haben gezeigt, wie man sozusagen „hands-on“ seine Einstellung durch faktisches Handeln zeigt: Irgendwie steckt in vielen von uns ein kleiner Henry Dunant (Begründer des Int. Roten Kreuzes, Anm. d. Red.), der aktionistisch helfen will, weil eben Hilfe benötigt wird. Aufgrund unserer Erziehung, unserer Einstellungen und Denkmuster wissen wir meist spontan, was zu tun ist: Wer friert, braucht eine Decke; wer durstig ist, braucht etwas zu Trinken; wenn es brennt, dann löscht man.

Know me, like me?

Komplexer wird es, wenn wir gemeinsam helfen wollen – arbeitsteilig in Form einer Organisation, zum Beispiel als Nonprofit. Da beginnt es plötzlich komplex zu werden. Was für einen selbst gilt, funktioniert gemeinsam nicht mehr: Auf einmal brauchen wir ein einheitliches Verständnis für die Aufgaben – am besten gemeinsam vereinbart und niedergeschrieben. Kurz: Wir brauchen eine Strategie! Gleiches gilt für das Engagement im „virtuellen Raum“. Als Einzelperson bei Facebook & Co. bin ich  unverwechselbar und authentisch, ich habe ein persönliche  Freunde, Bekannte, Verwandte. Und sogar Menschen, die mich nicht mögen, kennen mich zumindest. Wer aber ist die Organisation als Person?

Strategie 1.0

Wie kommt man nun zu einer Strategie, etwa im Social-Media-Bereich? Der Autor Philip Kotler beispielsweise empfiehlt – was soll ein Marketing-Guru anderes sagen? – sich den Markt gut anzusehen (Segmentation) und im Anschluss seinen Zielmarkt zu definieren (Targeting), um sich dort dann richtig zu positionieren. Doch da sind wir beim Kernproblem im Nonprofit-Bereich: Meist gibt es keine Märkte und die Kunden sind auch nicht das, was sie im Profitbereich sind. Dann bliebe uns ja nur mehr die Positionierung als Strategie? Zudem sind die Interessensgruppen von Nonprofits deutlich komplexer strukturiert, als etwa Kunden, die einfach eine Seife kaufen wollen.

Sozialer Wandel 2.0

Zudem ist die mediale Realität im Social Web eine andere. Ich denke, die Dynamik der neuen Medien hat auch die Kommunikationskultur umgestellt, oder ist zumindest mittendrin: Wir kommunizieren heute anders als noch vor zehn Jahren. Die Breite der angebotenen Informationen und die ständige Verfügbarkeit auf tausenden Kanälen verändert das Konsumverhalten um 180 Grad. Als Medienkonsument suche ich mir jetzt selbst aus, was mich interessiert, meine sozialen Netze stellen mir die Informationen “per Freundschaft gefiltert” zur Verfügung. Der Absender hat in der Regel keinen direkten Einfluss mehr darauf, welche Information zu welcher Zeit an mich dringt.

Beziehung statt Umfeld

Bevor ich im Social Web loslege, sollte ich wissen, wo ich hin will. Anders als in den Klassikern der Management-Strategie sehe ich die Umgebung nicht als statisch und unbeeinflussbar. Im Falle einer Social-Media-Strategie sind dies nämlich die sozialen Medien selbst. Und genau dort wollen wir ja ansetzen und ändern. Genauso wirken die sozialen Netze dann direkt in meine Organisation und verändern auch dort Einstellungen, Werte und schließlich die Menschen. Eigentlich ist es eher wie in einer Partnerschaft, in der die wechselseitige Beeinflussung wichtiger Teil der Beziehung ist.

Teil der Kommunikationskultur statt nur ein weiteres Medium

Social Media – im deutschsprachigen Raum fast schon gleichbedeutend mit dem übermächtigen Netzwerk Facebook – sind  fester Bestandteil junger, urbaner Kommunikationskultur. Für die Kids, Teens und Twens ist das Netz längst realer Raum, nicht mehr nur ein virtuelles Extra.

 

Soziale Medien können aufgrund der starken Nutzung schlicht als weitere Möglichkeit der Kommunikation zwischen Menschen verstanden werden. So wie einst das Telefon die Möglichkeiten des Informationsaustauschs in räumlicher Hinsicht verändert hat. Nicht im Sinne eines Massenmediums, wie das für Radio oder das Fernsehen gilt. Social Media sind Kanäle der Kommunikation für Menschen, die dort private und unverbindliche Informationen austauschen, wie beim Smalltalk oder am Stammtisch. Und virtuell ist in diesem Zusammenhang lediglich der Ort der Kommunikation, denn die Informationen sind real und faktisch.

Hierarchien und Social Media

Gerade Nonprofits haben als Organisationsform oftmals eine starre und klassische Hierarchie. Pyramidenartige Organigramme zeigen – für jedermann leicht erkennbar – die Über- und Unterstellungen der MitarbeiterInnen. Klare Zuständigkeiten für fest umrissene Teilaufgaben des Organisationshandelns helfen, Eindeutigkeit zu schaffen. Eine Eindeutigkeit die im komplexen Umfeld ja auch notwendig ist: Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es so oft viel leichter, ihren Aufgaben nachzukommen. Auch für die oft als Vereine organisierten Nonprofits wird es einfacher, denn Vorstand, Geschäftsführung oder Präsidium müssen klare Aufgaben haben.

Bereits kleinere Organisationen entwickeln recht rasch bürokratische Strukturen, um die tägliche, für die Gesellschaft wichtige, Arbeit zu bewältigen.

Social Media aber sind egalitäre Netzwerke, die Menschen ohne unmittelbaren Statusbezug miteinander vernetzen. Der Portier ist genauso Freund wie die Präsidentin; die ehrenamtliche Mitarbeiterin in Hamburg ist genauso Freundin, wie der angestellte Geschäftsführer in München. Informationen, die hier ausgetauscht werden, sind daher ganz anderen Gesetzmäßigkeiten unterworfen als die „internen Informationen“ im Rahmen der Organisationsbürokratie.

 

Über Jahre und Jahrzehnte wurde nun in unseren Organisationen vermittelt, das es klare Zuständigkeiten gäbe, beispielsweise für die Kommunikation nach außen. Und genau diese Art der Kommunikation verträgt sich schwer mit der Unmittelbarkeit und Authentizität der sozialen Netze.

Mehrdimensionale Organisationen als Lösung?

So wie das in komplexen föderalen NPOs seit vielen Jahren gelebte Praxis ist, ist es von Seiten der Führungskräfte wichtig, sich als Ermöglicher zu sehen – und nicht länger nur als Steuermann. Viele unterschiedliche Organisationsformen finden ja heutzutage gleichzeitig statt, diese werden nur meistens nicht im Organigramm abgebildet, denn das ist nur flach und zweidimensional. Wie man für einzelne Probleme Projektteams spontan aus der Organisation bildet, beispielsweise für eine Veranstaltung, eine Festschrift, oder eine neue Kampagne, so kann man sich eine Organisation 2.0 vorstellen, die themen- oder zeitspezifisch, oft spontan, entsteht.

Statt des Orga-Komitees für den Ball gibt es eine Facebook-Gruppe. Für die gemeinsame Erstellung der Social Media Policy ein eigenes Wiki. Eine adäquate Möglichkeit des Andockens an die klassische Organisation ist dafür zwar notwendig – dem Ermöglicher an der Spitze (oder seinem Social Media-Verantwortlichen) wird dazu aber bestimmt etwas Adäquates einfallen, genauso wie das bei realen Projektgruppen auch der Fall sein muss.

Themen und Menschen statt Marken

Die Filter dersozialen Netzwerke und die Suchmaschinen kennen unsere Organisationen nicht. Egal, ob wir Stiftung sind oder Verein: Die Marken sind im Normalfall nicht das, was die User/in sucht oder braucht. Niemand sucht nach dem Roten Kreuz, wenn er einen Erste-Hilfe-Kurs braucht, niemand automatisch nach Amnesty International, weil sie oder er sich für Menschenrechte interessiert. Gesucht sind heutzutage also Themen – und immer weniger große “Marken”, die vormals bestimmte Inhalte klar besetzten.

Die weiteren Bausteine der sozialen Netze sind die Individuen, die hinter den Accounts stehen und die diese Kommunikation aufrechterhalten. Genau diese Menschen sind ja oftmals auch unser Kapital als Nonprofit. Unsere Freiwilligen, Unterstützer/innen, Spender/innen und alle die sich mit unseren Themen identifizieren wollen genau das, wofür sie eintreten, auch nach außen kommunizieren. Sie wollen mitdiskutieren, wenn es um „ihren Verein” geht. Hier liegt es an uns, diese Diskurse einerseits zu ermöglichen als auch die Ergebnisse und Informationen in unsere Nonprofit 2.0 wieder einzuspeisen.

In Gesellschaft statt daheim?

So wie sich die reale Gesellschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, verändert sich auch die digitale Landschaft. Hat sich in den vergangenen 50 Jahren der reale Trend vom gemeinsamen Glück im trauten Heim in Richtung öffentliches Gesellschaftsleben verändert, so ändert sich die virtuelle Welt: Von den „privaten“ Webpages, die per Suchmaschine durchforstet werden, in Richtung „öffentliche“ soziale Netzwerke, auf denen die Themen und Anliegen von Organisationen präsentiert werden. Userinnen und User nutzen soziale Netzwerke und kommen nicht aktiv auf die Webpage einer Organisation, außer sie sind (potenzielle) “Kund/innen“ unserer spezifischen Waren, Dienstleistungen und Angebote.

Daher ist es einerseits wichtig, mit der öffentlich zugänglichen  Webpage eine Basis und Anlaufstelle zu haben und andererseits die Inhalte und Themen auch im Social Web zu positionieren – und die Diskussion  darüber anzuregen. Diese beiden Kanäle ergänzen einander, denn die Webpage dient als “Bauchladen”, als Katalog oder Broschüre einer Organisation und ihrer ”Dienstleistungen”. Während Online-Kanäle als diskursive Ergänzung funktionieren, wo über diese Inhalte, aber auch über die Organisation als Ganzes diskutiert wird.

Mit den Schwingen der Crowd?

Doch es geht nicht nur um die Social Networks. Neue Möglichkeiten des Fundraisings und der Mobilisierung ermöglichen, diesen Diskurs auch in praktischen Handlungen umzusetzen. Konkrete und abgegrenzte Projekte und Initiativen können so einem breiteren Zielpublikum näher gebracht werden. So lohnt sich statt der allgemeinen Spende vlt. Die Darstellung eines Projekts auf einer “Crowdfunding-Plattform”. Andere Informations-Konsument/innen können über “Crowdsourcing” als Freiwillige oder ehrenamtliche Wissensarbeiter gewonnen werden. Das Gute daran: Immer haben die Unterstützer über dialogische Social Media die Möglichkeit, auch Botschafter/innen des eigenen Themas zu werden.

Wer kennt seine Wirkungsschöpfungskette?

Ähnlich wie das im Profitbereich schon vor Jahren passiert ist, heißt es für uns als Nonprofits 2.0 nun, die Kernthemen und Aufgaben unserer Organisation zu definieren und Schritt für Schritt zu überlegen, ob nicht einzelne Aufgaben auch virtuell, in der Crowd oder im Netz erledigt werden können. Ein integriertes „Nonprofit Supply Chain Management“ sozusagen, wobei die Wertschöpfungskette hierbei eher als “Wirkungsschöpfungskette” interpretiert werden sollte. Die Nonprofit 2.0 erledigt nicht mehr alle Tasks selbst, sondern weiß, welche Aufgaben sie selbst mit dem höchsten sozialen Impact erledigen kann – und welche Aufgaben besser von anderen erledigt werden. Es geht also ums Loslassen. Auch das ist letztlich Teil einer Social Media Strategie. Und vielleicht die wichtigste Ausgangsfrage von allen.

Konstruierte Social Media Realität?

Ein letzter (verspäteter) Kurzbeitrag zur aktuellen Blogparade, die sich dem Thema „Social Media Policy & Social Media Guidelines für NPOs und öffentliche Verwaltung“ widmet und die von mir und Hannes Jähnert gehostet wird.

Wie man Web2.0 erfolgsbringend in Unternehmen einsetzt, haben McKinsey-Forscher schon mehrfach publiziert. Als Ergebnisse einer Studie vom Dezember 2010 wurden folgende Punkte vorgeschlagen:

1.       Web2.0 Tools in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter integrieren. Das wird sogar als Schlüssel Erfolgsfaktor bezeichnet.

2.       Weiter die Tools einsetzen und benutzen. Ein Benefit für Organisationen stellt sich nach Meinung der Autoren erst ab einem gewissen Nutzungsgrad ein.

3.       Barrieren für Organisationsentwicklung entfernen. Voll vernetzte Unternehmen scheinen hinsichtlich des Informationsflusses deutlich besser, Begabungen sollen flexibler eingesetzt werden, Entscheidungen sollen in der Hierarchie weiter unten getroffen werden dürfen.

4.       Die Web 2.0 Technologien sollten in den Kunden-, Lieferanten- und auch Mitarbeiterbeziehungen eine Rolle spielen.

Wie kann man nun, aus Sicht des strategischen Managements einer Nonprofit-Organisation derartige Strukturen etablieren, wenn man kein kleines Startup ist, sozusagen Organisationskultur auf der grünen Wiese etabliert?

Eine ideale Organisation

Nehmen wir an, wir sind eine Non-Profit-Organisation. Wir sind föderal strukturiert, einige Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vielen hunderten Standorten. Hier schildere ich den Idealablauf, der so – meines Wissens nach – noch nirgendwo stattgefunden hat.

1.)    Zunächst wird es – in föderalen Netzen, die teilweise lose gekoppelt sind, auf allen Organisationseinheiten – so genannte „early adoptors“ geben, die Social Media Tools bereits seit langem einsetzen. Irgendwie halt. Ohne Strukturen, ohne Konzepte und ohne Strategie.

2.)    Dann wird die strategische Führung (mit oder ohne externe Beratung) sagen, dass diese Tools und die damit in Verbindung stehende Kommunikationskultur „on strategy“ sind und an die Expertinnen einen Auftrag zur Implementierungsplanung geben.

3.)    Bestehende Ressourcen werden zwischen unterschiedlichen Organisationseinheiten miteinander vernetzt, best practices werden untereinander ausgetauscht und eine taktische Implementierungsplanung beginnt.

4.)    Als strategischer Rahmen für das Social Media Engagement wird – neben der strukturellen Einbindung und der adäquaten Ressourcenplanung – eine Social Media Policy entwickelt, die im Anschluss verbindliche Richtlinien für das Verhalten von Organisationsmitgliedern im Web gibt.

5.)    Die Social Media Kanäle sind analog zu anderen Kommunikationskanälen medienadäquat in sämtliche Prozesse der Organisation eingebunden und werden von allen Organisationsebenen verwendet.

Wie funktioniert die Realität der Social-Media-Implementierung?

Oftmals sind die Social-Media-Enthusiasten, die so genannten „digital natives“ am „Boden“ der Pyramide zu finden (Ein Blogpost von mir aus 11/2009 zu digital divide in NPOs), wenn man die Organisation nach dem Weberschen Bürokratiemodell verstehen will, gleichzeitig gibt es irgendwann an der Spitze im strategischen Bereich ein Commitment für die Umsetzung des Social-Media Engagements. (Denn ohne dieses „Go von Oben“  ist es ein mehr als schwieriger Prozess, den man mit dem prophetischen Wirken verschiedener Heilslehren vergleichen kann, da kann man dann nur auf die normative Kraft des Faktischen hoffen). Dann kann die Social Media Policy das Instrument sein, quer über die Hierarchieebenen eine Kulturtechnik zu protegieren, die im Bereich der mittleren Führungskräfte noch skeptisch beäugt wird. Das Papier ist dann  eine Generalabsolution das häretische Verhalten einzelner vor Ort, um die Implementierung der Strategie in einer Bottom-Up-Technik zu kanalisieren, denn die Vorschrift zeigt von den höchsten Gremien „erwünschtes“ Verhalten und wirkt daher gleich einer „Lehrmeinung“ im technischen oder medizinischen Sinne mittel- und langfristig Organisationsstruktur-generierend und verhaltenssteuernd.

So gesehen nützt das Tool „Socal Media Policy (SMP)“ auch außerhalb des Idealwegs etwas, wenn man auch über ungeplante Seitenwege zum Ziel kommt.

Wie man nun zu einer Social-Media Policy kommt findet man in diesem Posting auf dem Blog meines Alter-Egos Redcross-Sociologist.

Suchergebnisse für die eigene Seite verbessern

Zunächst ist es wichtig festzuhalten, dass die allerhöchste Priorität im Web-Portal des Österreichischen Roten Kreuzes die Nutzbarkeit der Seite und die Relevanz der angebotenen Inhalte darstellt. Wenn für die Nutzerinnen und Nutzer keine interessanten Informationen, Bilder und Neuigkeiten angeboten werden, bringt auch eine Suchmaschinenoptimierung (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Suchmaschinenoptimierung) keinen Erfolg.

Der Text entscheidet

Die meisten Suchmaschinen indizieren und bewerten die Seiten nach den darin vorkommenden Stichworten und Links im Fliesstext. Dabei werden Stichworte, die in Überschriften oder Listen vorkommen besser bewertet, als solche im reinen Fliesstext. Überschriften und Unterüberschriften verbessern auch die Lesbarkeit von Onlinetexten. Andere Auszeichnungen verändern ebenso die „Wertigkeit“ der Begriffe. Auch die Bildbeschreibungen und so genannten „Alt Texte“ bilden eine Grundlage für die Auffindbarkeit im Web. Generell gilt, was weiter oben in der Seite erschient wird als wichtiger betrachtet, als weiter unten.

Indexseiten oder Sitemaps helfen mit

Die Suchmaschinen grasen das Internet mit so genannten „Robots“ ab, und folgen allen Links einer Seite. Für die Seiten im Österreichischen Rotkreuz-Portal werden zudem so genannte Sitemap-Files (http://www.roteskreuz.at/index.php?id=27667) zur Verfügung gestellt, in denen aufbereitet für die Suchmaschinen alle Unterseiten zu finden sind. Einzelne Seitenbereiche, beispielsweise noch nicht fertige Landesverbände, Bezirksstellen und interne Bereiche werden auch dezidiert ausgenommen. Wer wissen mag, welche Seiten seiner Organisationseinheit in einer Suchmaschine indiziert sind, kann das bei Google beispielsweise so machen:

Für die Bezirksstelle Tulln: http://www.google.at/search?hl=de&num=50&q=site%3Ahttp%3A%2F%2Fwww.roteskreuz.at%2Fnoe%2Fdienststellen%2Ftulln%2F&btnG=Suche&meta=&aq=f&oq=

Für die weitere Bewertung dieser Ergebnisse werden nun die Links, die die Seite von intern und extern erhält in die Kalkulationen mit einbezogen. Der von Google verwendete Page Rank funktioniert beispielsweise so (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/PageRank), dass er eingehende und ausgehende Links (inklusive der jeweils verlinkten Texte) in die Bewertung mit einbezieht. Das heißt, die Informationen einer Seite werden umso relevanter, umso mehr Links von außerhalb (aber teilweise auch von intern) auf eine Seite verweisen.

Was heißt das für die Seiten des Österreichischen Roten Kreuzes und von regionalen und lokalen Organisationseinheiten des Österreichischen Roten Kreuzes?

Verlinken Sie direkt zu Partnern außerhalb des Roten Kreuzes. Unsere Kooperationspartner, Gemeinden, Ärzte, Freiwillige Feuerwehren, Krankenanstalten, Bergrettungen, Sozialinstitutionen, Pfarren, Jugendorganisationen, Schulen, … haben alle Homepages mit möglicherweise relevanten Inhalten. Kontaktieren Sie die Partner und bitten Sie um Gegenlinks auf Ihre Seiten. Natürlich ist es gut, wenn die jeweilige Startseite so Links erhält, aber auch relevante Unterseiten (Dienstleistungen, Spenden, Einsatzbereiche, Mitarbeiter, …) sind einen Link wert. Oft gibt es regionale oder themenspezifische Verzeichnisse (http://www.dmoz.at/, http://www.sharelook.at/, http://www.klammeraffe.at, http://www.allesklar.at/) bei denen man beispielsweise seine Seiten eintragen kann. Auch online-Bookmark-Verzeichnisse, wie Mister Wong oder Del.Icio.us bringen hier Links zur eigenen Seite.

Querverweise innerhalb der Seiten

Versuchen Sie, innerhalb der Seite Querverweise zu schaffen, also beispielsweise vom Referenten für die Katastrophenhilfe zur Katastrophenhilfe, von News über den Rettungsdienst zum Rettungsdienst, und behalten Sie dabei immer die Benutzerfreundlichkeit im Auge: Der User muss rasch zu den relevanten Informationen zu unseren Leistungsbereichen kommen und auch die Möglichkeit haben, diese Leistungen zu bestellen, zu konsumieren, oder Fragen dazu stellen zu können. Verlinken Sie auch innerhalb des Österreichischen Roten Kreuzes zu den relevanten Bereichen, also zum Landesverband, wo es mehr Informationen zu gewissen Themenbereichen gibt, zum Generalsekretariat, wo für manche Themenkomplexe ebenfalls umfangreiche Information zur Verfügung steht, oder zu anderen Dienststellen, die auch etwas zu sagen haben.

Instrumentalisieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Vergessen Sie nicht auf Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die stolz sind, Teil dieser großartigen Organisation zu sein. Ersuchen Sie alle Mitarbeiter mit eigenen Webseiten und Blogs, auf Ihre Seite zu verlinken. Stellen Sie dafür vielleicht sogar einen Banner zur Verfügung. Lassen Sie ihre Mitarbeiter auch von Social-Media-Seiten wie Facebook oder StudiVZ auf Ihre Seiten verlinken. Auch Verlinkungen in Diskussionsforen bringen zusätzliche Nutzer. Natürlich nur, wenn die Einträge thematisch und vom Kontext passend sind, sonst wird man rasch zum Spammer. In weiterer Folge bringen eigene Auftritte in den Social Networks beispielsweise mittels Facebook-Fanpages (http://facebook.roteskreuz.at, http://www.facebook.com/roteskreuzat#!/pages/henri-Das-Magazin-das-fehlt/325850820566, eine unaktuelle Liste findet sich hier: http://www.roteskreuz.at/berichten/aktuelles/news/datum////roteskreuz-20/) zusätzlichen Traffic und Reputation.

News vernetzen und verlinken

Vernetzen Sie News miteinander und zwar News aus Ihrem Bereich, aber auch mit News aus den anderen Organisationseinheiten, also beispielsweise Landesverbands- und Generalsekretariats-News. Zudem sollen alle News immer Links zu internen Seiten (und wenn verfügbar externen Seiten) aufweisen. Vernetzen Sie auch die statischen Seiten mittels News-Plugin im rechten Rand-Bereich mit den relevanten News.

Man muss keine Angst haben, Userinnen und User zu verlieren, wenn man aus seinem Bereich hinaus verlinkt. Im Gegenteil Userinnen und User (aber auch Suchmaschinen) wissen es zu schätzen, wenn Sie bei manchen Themen nicht ins letzte Detail gehen, sondern direkt zu den Profis weiter verlinken.

Haben Sie Geduld

Noch etwas ist wesentlich. Suchmaschinenoptimierung ist ein langfristiger Prozess, der nicht kurzfristig zu Top-Ergebnissen führt. Zudem ist es wichtig, seinen Userinnen und Usern auch interessanten und hochqualitativen Content anzubieten. Denn dann werden sie auch wiederkommen und nach und nach auch Ihre Seite in den Favoriten speichern und verlinken.

Einige Links zum Thema mit Tipps:

  1. http://suchmaschinenoptimierung.michaelsattler.de/inhalt.html
  2. http://www.seokratie.de/08122/47-tipps-fur-seo/
  3. http://www.seo-handbuch.de/suchmaschinen-suchmaschinenoptimierung/33-elementare-seo-tipps-die-man-beachten-sollte
  4. http://www.seo-united.de/blog/seo/seo-abc-tipps-und-tricks.htm

Neue Kanäle in der Katastrophe?

Web und Social Media in der integrierten Kommunikation des Roten Kreuzes

Die Katastrophe in Haiti am 12. Jänner 2010 und vor allem das Schicksal der insgesamt über 2 Millionen Betroffenen Menschen hat weltweit viele bewegt. Nicht zuletzt aufgrund der dramatischen Situation vor Ort haben international die meisten Medien Haiti Tage- manchmal Wochenlang zum Hauptthema ihrer Berichterstattung gemacht.

Bereits vor einigen Jahren habe ich mich mit den Möglichkeiten von Social Web in der Katastrophe in einem Blogpost (Disaster 2.0) eher theoretisch beschäftigt. Nun konnten wir all diese Tools auch live einsetzen. Hier der erste Bericht dazu.

Lange in Haiti

Das Rote Kreuz ist seit vielen Jahren in Haiti. Schon lange vor dieser Katastrophe wurden in Port-au-Prince beispielsweise von Österreichischen Technikern Funknetzwerke gewartet und errichtet. Das ist der Grund, warum die Rotkreuz-Helfer vor Ort bereits auf ein bestehendes Netzwerk an Kontakten zurückgreifen konnten.

Doch Hauptinhalt dieses Posting sollte die Kommunikation nach innen und aussen sein, deren integrierter Ansatz, der anhand der Erdbebenkatastrophe in Haiti erstmals in dieser Weise umgesetzt wurde. Die operative Arbeit in Österreich und natürlich auch vor Ort sind in jedem Fall wesentliche Basics, denn ohne die effiziente und wirksame Hilfe von Männern und Frauen des Roten Kreuzes vor Ort macht die beste Kommunikation zum Thema gar keinen Sinn.

Der Alarm.

Unsere operativen Katastrophenmanager wurden kurz nach Mitternacht vom Erdbeben informiert, erste Infos ergingen daher auch an die Kommunikationsmitarbeiter per eMail noch lange vor ihrem Eintreffen im Office. Via Twitter waren erste Einsatzmeldungen des Amerikanischen Roten Kreuzes (als CNN RT) auch schon sehr früh verfügbar. Daher war rasch klar, dass sich hier eine große Katastrophe anbahnt. Unser erster Tweet zum Thema Haiti als @roteskreuzat folgte in der Früh des 13. Jänners:

RT @RedCrossPDX: RT @WhiteHouse Text „HAITI“ to 90999 to donate $10 to @RedCross relief efforts in #Haiti. Learn more: http://bit.ly/6KiRtE

Im Laufe des Tages war rasch klar, dass auch Österreichische Hilfe vor Ort notwendig werden wird. Alle Schnelleinsatzgruppen wurden auf standby alarmiert. Hinsichtlich des Fundraisings wurde im Onlinespenden das Kennwort „Erdbeben in Haiti“ aktiviert, eine kurz davor eingeführte SMS-Spenden-Nummer wurde ebenfalls für Haiti aktiviert.

Erster Tag, erste Presseinfo, Setup der Kommunikationsinfrastruktur

Zeitgleich mit dem Onlinestellen der ersten Presseinfo „Schweres Erdbeben in Haiti“ wurde online eine eigene Knotenseite eingerichtet, deren leicht zu merkende URL www.roteskreuz.at/Haiti lautete. Dort wurden sämtliche Informationen zum Thema zusammengefasst, später konnte auch ein RSS-Feed dazu erstellt werden.  Noch im Laufe des 13. Jänners waren via Alertnet/Reuters erste Fotos aus Haiti verfügbar, die online gingen. Auch die Informationen zur Spendenmöglichkeit via SMS wurden erstellt und online gestellt. Auf Facebook wurde eine erste Cause „Hilfe für Haiti“ gestartet, um auch dieses Medium als Informations- und Fundraising-Kanal zu instrumentalisieren. Informationen gab es zunächst allerdings über meinen persönlichen User, weil noch keine Fanpage existiert hat.

Informationen, going social

Durch die Rotkreuz-Mitarbeiter, die bereits in Port-au-Prince waren, konnte auch die operative Hilfe vor Ort rasch starten, bereits am ersten Tag gingen über das Rotkreuz-Netzwerk bereits vertrauenswürdige Informationen aus Haiti ein.  Diese wurden zunächst im Rotkreuz-Portal  online gestellt und in weiterer Folge auch via Twitter publiziert.

#hilfe nach dem #erdbeben in #Haiti: ROtes Kreuz im Einsatz #Spenden auf https://spende.roteskreuz.at?code=SERHAI #spendenaufruf #roteskreuz

Laufender interner Kontakt mit den KollegInnen der Presseabteilung und dem operativen Katastrophen-Einsatzmanagement verhinderten eine „Entkoppelung“ der Social Media-Aktivitäten. Twitter war auch ein interessanter Kanal für die Nachrichten aus dem Katastrophengebiet, @Federation der Account der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften war hier genauso wertvoll, wie verschiedene Listen der Federation, die Rotkreuz-Twitteraccounts zusammenfassen, oder solche der UNO.

Zur Verbreitung der Rotkreuz-Hilfe im Web, bei befreundeten Unternehmen, Organisationen und bei interessierten wurden auch Flash-Banner erstellt und Online angeboten. Diese werden inzwischen durchaus breit geschaltet.  Auch Google-Adwords wurden bald dazu verwendet, UserInnen auf das Rote Kreuz in diesem Kontext aufmerksam zu machen. Über einige Hürden in diesem Kontext berichte ich im Blogpost „Hilfe für Haiti oder Fightin’ googleAdwords

Österreichische Experten werden entsendet

Die Phase zwei in der Kommunikation hat begonnen, nachdem unsere Ausrichtung von „Support“ des Einsatzes geändert wurde: Bald wurde auch klar, dass relativ bald erste Österreichische Expertinnen und Experten in Richtung Haiti fahren werden. Die internationale Koordination und die notwendige Logistik erlaubten es bereits am 15. Jänner ein erstes zweiköpfiges Team von Wien aus zu entsenden, ein dritter Experte flog nach Genf, von wo aus er mit SuchdienstexpertInnen nach Port-au-Prince flog. Die Österreichische Aktion Nachbar in Not startete ebenfalls am 14. Jänner mit breiter Coverage im Österreichischen Fernsehen und Radio.

Für den Abflug der Expertinnen aus Wien wurden auch JournalistInnen zum Flughafen eingeladen. Aufgrund der Tatsache, dass dies die ersten ÖsterreicherInnen auf dem Weg nach Haiti waren, wurde die Hilfe auch von einer breiten Mediencoverage (bsp.: Krone Titelfoto, APA) begleitet.

Bis zum Eintreffen der Helfer in Haiti wurden Lageupdates, Fotos und Hintergrundinformationen (auch in unserem Einsatzblog) zur Verfügung gestellt.

Facebook als eigener Kanal

Aufgrund der zahlreichen Informationen, die via Facebook verbreitet wurden, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Facebook-Fanpage zu starten, um als „Österreichisches Rotes Kreuz“ auftreten zu können (Eigener Blogpost „Erfolgsstory Facebook Page“). Das war ein weiterer wichtiger Baustein in der Rotkreuz-Kommunikation.

Fotojournalismus

Die Föderation hat sein langer Zeit einen Flickr-Account, über den immer wieder Bilder kommuniziert wurden. Die Katastrophe in Haiti machte es bald notwendig, diese Quelle auch breiter zu nutzen, so wurde von dort rasch eine Slideshow erstellt, die immer automatisch upgedated wird, um Rotkreuz-Fotos auch weltweit in Blogs einbauen zu können. Timo Luege berichtet von unglaublichen 1 Millionen Views der Flickr-Bilder am 14. Jänner 2009.

Our Flickr set about the Haiti Earthquake generated over 1 million page views within 24 hours on January 14th. It was highlighted by Yahoo! (which contributed the majority of impressions) but other media paid attention as well. In the first few days, BBC Online mentioned it on their live blog every time, we uploaded new images. We also got a substantial number of requests from media who wanted high-resolution versions of our Flickr photos.

Diese Slideshow konnten wir auch rasch in unseren Webauftritt integrieren. Die hervorragenden Fotografen, die für das Rote Kreuz vor Ort waren, konnten uns damit von den ersten Tagen an täglich neue Bilder zur Verfügung stellen, was ein Plus für jegliches Kommunikationsmedium darstellt.

Interessant ist Timos Statement zum Effekt des Flickr-Engagements:

As far as ROI is concerned I should mention that most visitors stayed within that set and did not click on other photos or through to our site. So while this was very successful to generate awareness, it did not generate substantial funds for us. However, since Flickr’s community guidelines  forbid actively asking for donations, there was no call to action under these pictures either – merely “Find out more at http://www.ifrc.org/haiti/ ”.

Akustische Informationen: Podcasts und Clips

Die nächste Phase war die Produktion digitaler Audioclips und Podcasts. Zunächst klassisch via Recorder oder durch den Mitschnitt von Telefoninterviews, was unsere VoIP-Telefonanlage zum Glück in brauchbarer Qualität erlaubt.  Der erste Versuch in diesem Zusammenhang war die Beistellung von Audiodaten zu einem redaktionellen Text über die Seuchenprävention nach Katastrophen.

Die Verwendung dieser Audioclips von verschiedenen lokalen Radiosendern zur Berichterstattung führten dazu, dass wir uns intensiver mit den Möglichkeiten der digitalen Audioclips beschäftigten. Eine virtuelle Nebenstelle wurde zum digitalen Anrufbeantworter. Dadurch konnten unsere Delegierten zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Statements bei uns deponieren. Die Files gingen automatisch per Mail an die Presseabteilung und an den Webmaster. Damit konnten wir eine weitere Kommunikationsstruktur aufbauen – neue Audioclips waren so oftmals in 30 Minuten nach dem Gespräch online.

Diese Clips dienten einerseits den Radiosendern als „Futter“ für ihre News und Flächenbeiträge, andererseits lieferten sie Zitierbares für unsere regionalen Presseverantwortlichen und JournalistInnen. Nicht zuletzt erlaubten diese Soundclips auch den Userinnen im Web eine authentische Möglichkeit, sich von der Hilfe des Roten Kreuzes vor Ort aus erster Hand zu informieren.

Inzwischen versuchen wir alle paar Tage neue Clips online zu stellen und möglichst viele unserer ExpertInnen aus Haiti zu Wort kommen zu lassen. Zwischendurch werden immer wieder Podcasts ( Beispielsweise hier, oder hier) produziert, um diese Statements auch im redaktionellen Umfeld in Geschichten einzubetten.

Videos

Auch Videos aus Haiti waren bald verfügbar. Zusätzlich setzten wir auch eigene Kameraleute ein, beispielsweise um die Verladung der Österreichischen Hilfsgüter zu dokumentieren. Hier wurden dann die Videopodcasts entweder 1:1 weiterpubliziert oder es wurden eigene Videopodcasts produziert, wie dieser zur Österreichischen Hilfe vor Ort. Publikationsort war zudem zusätzlich immer auch Youtube, wo das Österreichische Rote Kreuz seit einiger Zeit einen Channel betreibt. Doch die geringe Zahl der Views zeigt auch deutlich, dass der Produktionsaufwand eines Videopodcasts für die wenigen Nutzer dann zu hoch ist, wenn man ihn beispielsweise mit dem Aufwand von Podcasts oder Fotogalerien vergleicht.

Google-Maps

Die Bereitstellung von tagaktuellen KML-Files von Seiten der Föderation hat uns dazu gebracht, eine Google-Map zum Rotkreuz-Einsatz in Haiti zu produzieren, um die geodaten ebenfalls als Informationskanal zu nutzen. Zudem bringt die Übersichtskarte zur Rotkreuz-Hilfe in Haiti den Nutzerinnen und Nutzern auch einen geografischen Überblick über die komplexe Katastrophenszenerie auf Haiti. Diese Karte wurde von Seiten der Föderation wiederum an alle anderen nationalen Gesellschaften zurückgeliefert, so dass wir nunmehr gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz diese Map betreuen.

Crowdsourcing

In den vergangenen Stunden wurde zudem versucht, das große Interesse an der Facebook-Gruppe des Österreichischen Roten Kreuzes dahingehend zu nützen, indem wir UserInnen aufgefordert haben, uns durch Übersetzung von englischsprachigen Artikeln ins Deutsche zu unterstützen. Das hat hervorragend geklappt. Fünf Texte konnten so innerhalb von drei Stunden übersetzt werden.

Interview zum Web2.0 Einsatz des Roten Kreuzes

Vergangene Woche wurde ich für die Diplomarbeit einer deutschen Studentin interviewt. Standesgemäss fand das Interview über die Web2.0-Präsenz des Roten Kreuzes und meine Erfahrungen damit via Skype statt und wird von Sudabah Djamshedzad auch auf ihrem Blog NGO-Communications publiziert.

Ich habe Herrn Czech nach dem Grund für den Einsatz von modernen Medien (Twitter, Facebook, Blogs) für das Rote Kreuz gefragt. Auch, welche Erfahrungen er mit dem Bloggen bislang gemacht hat und ob er eine bestimmte Zielgruppe dabei anstrebt.

Das ganze Interview findet man zum anhören. Ein wenig mehr zur Web2.0 Strategie des ÖRK bzw zu NPOs und Web2.0 von mir beispielsweise hier:

Soziale Presseaussendungen ohne Massenmails?

Das Konzept klingt einfach und gut: die Social Media Releases (SMR)

Diese Informationen für Blogger liegen passiv am Server und die interessierten SocialMediaUserInnen greifen darauf zu, weil sie den Content ja über ihre RSS-feeds „automatisch“ kriegen.

Inzwischen haben wir ja bereits mehrere SMRs auf einem eigenen Blog online und können erste Erfahrungen berichten. Das Problem, das sich zunächst dabei stellt ist, dass ja niemand von sich aus auf die Idee kommt, zu uns zu schauen ob wir Social Media Releases online haben.

Daher ist aus meiner Sicht der Versand der Information (und sei es als Link) zumindest in der Anfangsphase essentiell, weil man sonst nur fürs Archiv produziert. Für diesen Versand ist es wichtig, persönlichen Kontakt zu verschiedensten Bloggern zu haben und vielleicht auch das ideale Wording zu finden, um nicht einen PR-Agentur-Pseudobrief zu erstellen. Bestes Beispiel ist meine letzte SMR zur neuen Rotkreuz-Homepage , die in den vergangenen Tagen nur Zugriffe von mir selbst hatte.

Heute habe ich mich mal motiviert, einigen Kontakten eine persönliche Nachricht zu schreiben, mal sehen ob das wirkt.

Hallo,

Wie Du vielleicht schon gehört hast, haben wir in den letzten Wochen unsere Homepage www.roteskreuz.at komplett relauncht.

Neben der verbesserten und übersichtlicheren Darstellung wurde auch ein großer Wert auf die Barrierefreiheit des neuen Online-Auftritts gelegt. Nun bin ich dabei, nicht nur die Seite selbst, sondern auch die Informationen über die Entstehung und einige andere Gimmicks, die man drauf findet bekannt zu machen. Zu dem Zweck habe ich eine Social Media Release gebaut, die Du unter http://blog.roteskreuz.at/ findest. Ganz nach dem SMR-Standard habe ich, anders als bei herkömmlichen Presseaussendungen, die Inhalte von den Quotes und dem Multimedia-Content getrennt. (Ich weiss, SMRs sollten sich selbst verbreiten – doch wenn niemand meinen RSS-feed abonniert?)

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du selbst über unsere neue Homepage bloggst, wenn Du uns verlinkst oder unsere Site in deinen Social bookmarks speicherst. Natürlich freuen wir uns über Deine Trackbacks.

Zur Homepage selbst gibt es auch auf der Homepage einen Podcast-Beitrag: http://www.roteskreuz.at/. Kommentare von Usern zur Seite habe ich online gestellt: http://blog.roteskreuz.at/

Für Fragen, Kommentare und Anregungen erreichst Du mich gerne per Mail oder telefonisch,

Liebe Grüsse!

Gerald Czech

Meine blogs: http://blog.roteskreuz.at/redcrosswebmaster
http://blog.roteskreuz.at/sociologist
http://www.humanitynetwork.at/home/blog/showblog/136
Meine Bookmarks: http://del.icio.us/geraldcz
http://www.mister-wong.de/user/redcrosswebm/

Gerne werde ich auch von meinen Erfahrungen über diesen Versuch berichten. Je nachOutcome werde ich mich entscheiden, ob es auch in Zukunft Sinn macht, sich die viele Arbeit für eine SMR anzutun, oder ob eine gute Presseaussendung dazu nicht auch ausreicht.

Integration von Stakeholdern?

Unter dem Titel Nonprofits und Web2.0 wird auf dem Blog Nonprofits-vernetzt.de von Dr. Brigitte Reiser folgendes geschrieben:

Es ist Zeit, diese Art der one-way communication zwischen Sozialorganisation und den Stakeholdern hinter sich zu lassen. Nonprofits müssen sich nach außen hin öffnen und externe Akteure besser in die Organisation integrieren. Das geht sehr gut über Weblogs, Podcasting, Communities, Wikis usw. Auch hier gilt der Satz: wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Dazu stelle ich mir die Frage, inwiefern diese These auch auf uns zutrifft. Ist es notwendig, die Stakeholder (Welche Stakeholder?) noch mehr in die Organisation zu holen?

Zudem ist es auch die Frage, ob Web2.0 da wirklich intensiv hilft, oder ob die Web-Fixierung nicht vielmehr auch zur Segregation der NGO von vielen der als Stakeholder definierten Betroffenengruppen führt?

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