Neue Kanäle in der Katastrophe?

Web und Social Media in der integrierten Kommunikation des Roten Kreuzes

Die Katastrophe in Haiti am 12. Jänner 2010 und vor allem das Schicksal der insgesamt über 2 Millionen Betroffenen Menschen hat weltweit viele bewegt. Nicht zuletzt aufgrund der dramatischen Situation vor Ort haben international die meisten Medien Haiti Tage- manchmal Wochenlang zum Hauptthema ihrer Berichterstattung gemacht.

Bereits vor einigen Jahren habe ich mich mit den Möglichkeiten von Social Web in der Katastrophe in einem Blogpost (Disaster 2.0) eher theoretisch beschäftigt. Nun konnten wir all diese Tools auch live einsetzen. Hier der erste Bericht dazu.

Lange in Haiti

Das Rote Kreuz ist seit vielen Jahren in Haiti. Schon lange vor dieser Katastrophe wurden in Port-au-Prince beispielsweise von Österreichischen Technikern Funknetzwerke gewartet und errichtet. Das ist der Grund, warum die Rotkreuz-Helfer vor Ort bereits auf ein bestehendes Netzwerk an Kontakten zurückgreifen konnten.

Doch Hauptinhalt dieses Posting sollte die Kommunikation nach innen und aussen sein, deren integrierter Ansatz, der anhand der Erdbebenkatastrophe in Haiti erstmals in dieser Weise umgesetzt wurde. Die operative Arbeit in Österreich und natürlich auch vor Ort sind in jedem Fall wesentliche Basics, denn ohne die effiziente und wirksame Hilfe von Männern und Frauen des Roten Kreuzes vor Ort macht die beste Kommunikation zum Thema gar keinen Sinn.

Der Alarm.

Unsere operativen Katastrophenmanager wurden kurz nach Mitternacht vom Erdbeben informiert, erste Infos ergingen daher auch an die Kommunikationsmitarbeiter per eMail noch lange vor ihrem Eintreffen im Office. Via Twitter waren erste Einsatzmeldungen des Amerikanischen Roten Kreuzes (als CNN RT) auch schon sehr früh verfügbar. Daher war rasch klar, dass sich hier eine große Katastrophe anbahnt. Unser erster Tweet zum Thema Haiti als @roteskreuzat folgte in der Früh des 13. Jänners:

RT @RedCrossPDX: RT @WhiteHouse Text „HAITI“ to 90999 to donate $10 to @RedCross relief efforts in #Haiti. Learn more: http://bit.ly/6KiRtE

Im Laufe des Tages war rasch klar, dass auch Österreichische Hilfe vor Ort notwendig werden wird. Alle Schnelleinsatzgruppen wurden auf standby alarmiert. Hinsichtlich des Fundraisings wurde im Onlinespenden das Kennwort „Erdbeben in Haiti“ aktiviert, eine kurz davor eingeführte SMS-Spenden-Nummer wurde ebenfalls für Haiti aktiviert.

Erster Tag, erste Presseinfo, Setup der Kommunikationsinfrastruktur

Zeitgleich mit dem Onlinestellen der ersten Presseinfo „Schweres Erdbeben in Haiti“ wurde online eine eigene Knotenseite eingerichtet, deren leicht zu merkende URL www.roteskreuz.at/Haiti lautete. Dort wurden sämtliche Informationen zum Thema zusammengefasst, später konnte auch ein RSS-Feed dazu erstellt werden.  Noch im Laufe des 13. Jänners waren via Alertnet/Reuters erste Fotos aus Haiti verfügbar, die online gingen. Auch die Informationen zur Spendenmöglichkeit via SMS wurden erstellt und online gestellt. Auf Facebook wurde eine erste Cause „Hilfe für Haiti“ gestartet, um auch dieses Medium als Informations- und Fundraising-Kanal zu instrumentalisieren. Informationen gab es zunächst allerdings über meinen persönlichen User, weil noch keine Fanpage existiert hat.

Informationen, going social

Durch die Rotkreuz-Mitarbeiter, die bereits in Port-au-Prince waren, konnte auch die operative Hilfe vor Ort rasch starten, bereits am ersten Tag gingen über das Rotkreuz-Netzwerk bereits vertrauenswürdige Informationen aus Haiti ein.  Diese wurden zunächst im Rotkreuz-Portal  online gestellt und in weiterer Folge auch via Twitter publiziert.

#hilfe nach dem #erdbeben in #Haiti: ROtes Kreuz im Einsatz #Spenden auf https://spende.roteskreuz.at?code=SERHAI #spendenaufruf #roteskreuz

Laufender interner Kontakt mit den KollegInnen der Presseabteilung und dem operativen Katastrophen-Einsatzmanagement verhinderten eine „Entkoppelung“ der Social Media-Aktivitäten. Twitter war auch ein interessanter Kanal für die Nachrichten aus dem Katastrophengebiet, @Federation der Account der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften war hier genauso wertvoll, wie verschiedene Listen der Federation, die Rotkreuz-Twitteraccounts zusammenfassen, oder solche der UNO.

Zur Verbreitung der Rotkreuz-Hilfe im Web, bei befreundeten Unternehmen, Organisationen und bei interessierten wurden auch Flash-Banner erstellt und Online angeboten. Diese werden inzwischen durchaus breit geschaltet.  Auch Google-Adwords wurden bald dazu verwendet, UserInnen auf das Rote Kreuz in diesem Kontext aufmerksam zu machen. Über einige Hürden in diesem Kontext berichte ich im Blogpost „Hilfe für Haiti oder Fightin’ googleAdwords

Österreichische Experten werden entsendet

Die Phase zwei in der Kommunikation hat begonnen, nachdem unsere Ausrichtung von „Support“ des Einsatzes geändert wurde: Bald wurde auch klar, dass relativ bald erste Österreichische Expertinnen und Experten in Richtung Haiti fahren werden. Die internationale Koordination und die notwendige Logistik erlaubten es bereits am 15. Jänner ein erstes zweiköpfiges Team von Wien aus zu entsenden, ein dritter Experte flog nach Genf, von wo aus er mit SuchdienstexpertInnen nach Port-au-Prince flog. Die Österreichische Aktion Nachbar in Not startete ebenfalls am 14. Jänner mit breiter Coverage im Österreichischen Fernsehen und Radio.

Für den Abflug der Expertinnen aus Wien wurden auch JournalistInnen zum Flughafen eingeladen. Aufgrund der Tatsache, dass dies die ersten ÖsterreicherInnen auf dem Weg nach Haiti waren, wurde die Hilfe auch von einer breiten Mediencoverage (bsp.: Krone Titelfoto, APA) begleitet.

Bis zum Eintreffen der Helfer in Haiti wurden Lageupdates, Fotos und Hintergrundinformationen (auch in unserem Einsatzblog) zur Verfügung gestellt.

Facebook als eigener Kanal

Aufgrund der zahlreichen Informationen, die via Facebook verbreitet wurden, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Facebook-Fanpage zu starten, um als „Österreichisches Rotes Kreuz“ auftreten zu können (Eigener Blogpost „Erfolgsstory Facebook Page“). Das war ein weiterer wichtiger Baustein in der Rotkreuz-Kommunikation.

Fotojournalismus

Die Föderation hat sein langer Zeit einen Flickr-Account, über den immer wieder Bilder kommuniziert wurden. Die Katastrophe in Haiti machte es bald notwendig, diese Quelle auch breiter zu nutzen, so wurde von dort rasch eine Slideshow erstellt, die immer automatisch upgedated wird, um Rotkreuz-Fotos auch weltweit in Blogs einbauen zu können. Timo Luege berichtet von unglaublichen 1 Millionen Views der Flickr-Bilder am 14. Jänner 2009.

Our Flickr set about the Haiti Earthquake generated over 1 million page views within 24 hours on January 14th. It was highlighted by Yahoo! (which contributed the majority of impressions) but other media paid attention as well. In the first few days, BBC Online mentioned it on their live blog every time, we uploaded new images. We also got a substantial number of requests from media who wanted high-resolution versions of our Flickr photos.

Diese Slideshow konnten wir auch rasch in unseren Webauftritt integrieren. Die hervorragenden Fotografen, die für das Rote Kreuz vor Ort waren, konnten uns damit von den ersten Tagen an täglich neue Bilder zur Verfügung stellen, was ein Plus für jegliches Kommunikationsmedium darstellt.

Interessant ist Timos Statement zum Effekt des Flickr-Engagements:

As far as ROI is concerned I should mention that most visitors stayed within that set and did not click on other photos or through to our site. So while this was very successful to generate awareness, it did not generate substantial funds for us. However, since Flickr’s community guidelines  forbid actively asking for donations, there was no call to action under these pictures either – merely “Find out more at http://www.ifrc.org/haiti/ ”.

Akustische Informationen: Podcasts und Clips

Die nächste Phase war die Produktion digitaler Audioclips und Podcasts. Zunächst klassisch via Recorder oder durch den Mitschnitt von Telefoninterviews, was unsere VoIP-Telefonanlage zum Glück in brauchbarer Qualität erlaubt.  Der erste Versuch in diesem Zusammenhang war die Beistellung von Audiodaten zu einem redaktionellen Text über die Seuchenprävention nach Katastrophen.

Die Verwendung dieser Audioclips von verschiedenen lokalen Radiosendern zur Berichterstattung führten dazu, dass wir uns intensiver mit den Möglichkeiten der digitalen Audioclips beschäftigten. Eine virtuelle Nebenstelle wurde zum digitalen Anrufbeantworter. Dadurch konnten unsere Delegierten zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Statements bei uns deponieren. Die Files gingen automatisch per Mail an die Presseabteilung und an den Webmaster. Damit konnten wir eine weitere Kommunikationsstruktur aufbauen – neue Audioclips waren so oftmals in 30 Minuten nach dem Gespräch online.

Diese Clips dienten einerseits den Radiosendern als „Futter“ für ihre News und Flächenbeiträge, andererseits lieferten sie Zitierbares für unsere regionalen Presseverantwortlichen und JournalistInnen. Nicht zuletzt erlaubten diese Soundclips auch den Userinnen im Web eine authentische Möglichkeit, sich von der Hilfe des Roten Kreuzes vor Ort aus erster Hand zu informieren.

Inzwischen versuchen wir alle paar Tage neue Clips online zu stellen und möglichst viele unserer ExpertInnen aus Haiti zu Wort kommen zu lassen. Zwischendurch werden immer wieder Podcasts ( Beispielsweise hier, oder hier) produziert, um diese Statements auch im redaktionellen Umfeld in Geschichten einzubetten.

Videos

Auch Videos aus Haiti waren bald verfügbar. Zusätzlich setzten wir auch eigene Kameraleute ein, beispielsweise um die Verladung der Österreichischen Hilfsgüter zu dokumentieren. Hier wurden dann die Videopodcasts entweder 1:1 weiterpubliziert oder es wurden eigene Videopodcasts produziert, wie dieser zur Österreichischen Hilfe vor Ort. Publikationsort war zudem zusätzlich immer auch Youtube, wo das Österreichische Rote Kreuz seit einiger Zeit einen Channel betreibt. Doch die geringe Zahl der Views zeigt auch deutlich, dass der Produktionsaufwand eines Videopodcasts für die wenigen Nutzer dann zu hoch ist, wenn man ihn beispielsweise mit dem Aufwand von Podcasts oder Fotogalerien vergleicht.

Google-Maps

Die Bereitstellung von tagaktuellen KML-Files von Seiten der Föderation hat uns dazu gebracht, eine Google-Map zum Rotkreuz-Einsatz in Haiti zu produzieren, um die geodaten ebenfalls als Informationskanal zu nutzen. Zudem bringt die Übersichtskarte zur Rotkreuz-Hilfe in Haiti den Nutzerinnen und Nutzern auch einen geografischen Überblick über die komplexe Katastrophenszenerie auf Haiti. Diese Karte wurde von Seiten der Föderation wiederum an alle anderen nationalen Gesellschaften zurückgeliefert, so dass wir nunmehr gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz diese Map betreuen.

Crowdsourcing

In den vergangenen Stunden wurde zudem versucht, das große Interesse an der Facebook-Gruppe des Österreichischen Roten Kreuzes dahingehend zu nützen, indem wir UserInnen aufgefordert haben, uns durch Übersetzung von englischsprachigen Artikeln ins Deutsche zu unterstützen. Das hat hervorragend geklappt. Fünf Texte konnten so innerhalb von drei Stunden übersetzt werden.

Erfolgsstory Facebook-Page

Aufgrund der zahlreichen Informationen, die via Facebook verbreitet wurden, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Facebook-Fanpage zu starten, um als „Österreichisches Rotes Kreuz“ auftreten zu können und damit den Informationen auch mehr Authentizität zu vermitteln. Im Laufe der Nacht zum 16. Jänners konnte die Page online gehen. Wir entschieden uns, die Pinwand nicht allen Fans zu öffnen, sondern nur von insgesamt 5 AdministratorInnen upzudaten. Die Foto-Features sind bis jetzt fast ungenutzt, andere Facebook-Tools, wie Diskussions-Boards oder Applications sind ebenfalls noch unbenutzt.

Der Erfolg war fulminant. Bis zum 28. Jänner zählen wir über 5.200 Fans, was einem täglichen Zuwachs von 438 Fans bedeutet. Besonders interessant ist die Demographie der Facebook-Fans: 54 % sind unter 25 Jahre, 84% der Fans unter 35 Jahre alt. Die Verteilung der Geschlechter: 36 % Frauen und 64 % Männer. Hinsichtlich der Pageviews auf der Facebook-Seite kann man fast behaupten, wir hätten einen zehnten Landesverband.  Fasst man diese Informationen zusammen, kann man sagen, dass das Facebook-Engagement extrem wichtig ist, um neue Zielgruppenschichten zu informieren, die mit der herkömmlichen Homepage nicht erreicht werden können. Auch die fast monothematische Information rund um Haiti konnte die Fans bis jetzt nicht verschrecken, der tägliche Zuwachs bleibt konstant bei mehreren hundert neuen Fans pro Tag.  Durch das Posten unserer Web-Stories auf facebook können wir auch das Interesse messen, das von dort zu unserer Homepage kam. Die Quelle Facebook ist inzwischen die wichtigste verweisende Website zu www.roteskreuz.at

A Mac on Mission?

In einem spannenden Beitrag live aus dem Sudan berichtet unser Rotkreuz-Delegierter Werner Lechner, warum er auf seinen Missionen immer einen Mac mitnimmt.

Am liebsten arbeite ich aber mit Mac OS X. Und natürlich auch mit Ubuntu. In diesem Artikel geht es darum warum der Mac im Einsatz die bessere Wahl ist und warum ich seit 2005 immer mein privates Powerbook 12? mitnehme. Eins habe ich schon zu Tode repariert und mir ein gebrauchtes besorgt….

Das Schreibt Werner zu Beginn seinses Artikels.

Was nehmt Ihr mit, wenn Ihr in den Einstz geht?

Pagerank und SEO

http://www.suchmaschinenoptimierung.de veröffentlichte im Blog unter anderem die deutschsprachigen Domains, die einen Google-Pagerank von 9, 8 oder 7 haben, also von der Creme de la Creme des deutschsprachigen Webs. Gleich vorweg: Das Österreichische Rote Kreuz ist da dabei.

http://www.suchmaschinenoptimierung.de veröffentlichte im Blog unter anderem die deutschsprachigen Domains, die einen Google-Pagerank von 9, 8 oder 7 haben, also die Creme de la Creme des deutschsprachigen Webs. Und gleich vorweg: Unsere Website www.roteskreuz.at ist mit dabei.

Was ist der Pagerank (http://de.wikipedia.org/wiki/PageRank)?

Der PageRank-Algorithmus ist ein Verfahren, eine Menge verlinkter Dokumente, wie beispielsweise das World Wide Web, anhand ihrer Struktur zu bewerten bzw. zu gewichten. Dabei wird jedem Element ein Gewicht, der PageRank, aufgrund seiner Verlinkungsstruktur zugeordnet. Der Algorithmus wurde von Larry Page (daher der Name PageRank) und Sergey Brin an der Stanford University entwickelt und von dieser zum Patent angemeldet. Er diente der Suchmaschine Google des von Brin und Page gegründeten Unternehmens Google Inc. als Grundlage für die Bewertung von Seiten. Der PageRank-Algorithmus bildet einen zufällig durch das Netz surfenden User nach. Die Wahrscheinlichkeit, mit der dieser auf eine Webseite stößt, korreliert mit dem PageRank. Diese Pagerank-Werte bilden eine logarithmische Skala, werden aber auf ganze Zahlen gerundet publiziert, d.h. ein um einen Rang höhere Seite ist zehnfach besser verlinkt.

Pagerank von www.roteskreuz.at?

Erfreulich in jedem Fall, dass wir unsere Rotkreuz-Website mit einem Pagerank von 7 in diesen Top-Listen für das Österreichische Internet finden können. Die Österreichischen Daten habe ich (Stand Anfang April 2009) aus diesen Listen extrahiert und stelle sie daher auch gerne zur Verfügung.

Einige unserer anderen Domains haben geringere Pagerank-Werte (Stand: 28. April):

Hier die Gesamtlisten der Top-gerankten Seiten in Österreich:

.at: Pagerank 9 (vgl.: http://www.suchmaschinenoptimierung.de/seo-blog/pr-9-domains-nur-de-at-und-ch/)

.at Pagerank 8 (vgl.: http://www.suchmaschinenoptimierung.de/seo-blog/pr-8-domains-nur-de-at-und-ch/)

Interessant ist es, das sich in dieser Kategorie hauptsächlich Behörden und Universitäten finden, aber auch große Medienhäuser und Serviceunternehmungen.

Pagerank 7 (vgl: http://www.suchmaschinenoptimierung.de/seo-blog/pr-7-domains-nur-de-at-und-ch/)

Natürlich wurden auch die Listen zu Pagerank 6 (http://www.suchmaschinenoptimierung.de/seo-blog/pr-6-domains-nur-de-at-und-ch-teil-1/) veröffentlicht. Diese habe ich allerdings nicht mehr für die .at TLD selektiert …

Welchen Pagerank hat meine Seite?

Hier (http://www.gaijin.at/olsgprank.php) kann man beispielsweise den Pagerank einer Seite checken.

Was hat der Pagerank für einen Einfluss?

Je nach Pagerank werden die Suchergebnisse sortiert. Seiten mit besserem Pagerank haben daher eine grössere Wahrscheinlichkeit, bei Suchen auf Google bestgereiht zu werden. Da Google in Österreich für 89% der Suchanfragen genutzt wird, ist diese Reihenfolge natürlich essentiell. Zusätzlich muss auf der Seite auch adäquate Information angeboten werden, nach der überhaupt gesucht wird.

Interview zum Web2.0 Einsatz des Roten Kreuzes

Vergangene Woche wurde ich für die Diplomarbeit einer deutschen Studentin interviewt. Standesgemäss fand das Interview über die Web2.0-Präsenz des Roten Kreuzes und meine Erfahrungen damit via Skype statt und wird von Sudabah Djamshedzad auch auf ihrem Blog NGO-Communications publiziert.

Ich habe Herrn Czech nach dem Grund für den Einsatz von modernen Medien (Twitter, Facebook, Blogs) für das Rote Kreuz gefragt. Auch, welche Erfahrungen er mit dem Bloggen bislang gemacht hat und ob er eine bestimmte Zielgruppe dabei anstrebt.

Das ganze Interview findet man zum anhören. Ein wenig mehr zur Web2.0 Strategie des ÖRK bzw zu NPOs und Web2.0 von mir beispielsweise hier:

Website-Bereich zum Erdbeben in Italien

Um alle verschiedenen News, Podcasts und Fotos zum Hilfseinsatz der italienischen Kollegen auf einer Seite zusammenzufassen, haben wir eine eigene Übersichstseite unter der leicht merkbaren URL http://www.roteskreuz.at/erdbeben geschaffen.

Die letzten Infos sind neue Bilder aus Italien, die die Hilfe unserer Kollegen vor Ort zeigen.

Wir rufen auch zu Spenden auf. Der Link zur online-Spende: https://spende.roteskreuz.at/?code=SERDIT

Roteskreuz auf twitter

Oft schon habe ich mir überlegt, wie man Twitter für die Rotkreuz-Arbeit nützen könnte. Ich habe spannende Anwendungen des Britischen Roten Kreuzes gesehen, wo u.a. von Projektreisen live berichtet wurde), auch das Amerikanische Rote Kreuz nutzt den Dienst, beispielsweise auch für Safe and Well-Messages.

Zunächst werde ich hier mit dem Account roteskreuzat interessante Neuigkeiten über das ÖRK posten, mal sehen, ob sich genügend followers finden.

Schöne Grüsse!

Gerald Czech

blut2.0?

Folgende Reaktion auf unsere Blogs – oder besser auf die Nichtexistenz verschiedener Blogs – habe ich erst jetzt entdeckt obwohl ein Trackback eingegangen ist: Blogger spenden Blut .

Dort schreibt Luca Hammer über seine Erfahrungen beim Blutspenden und unter anderem, dass er durch Tweeds (also Twitter-Messages) auf den Blut-Mangel im Jänner aufmerksam wurde.

Eines schönen Morgen, ich war gerade aufgestanden, kamen mir bei Twitter mehrere Meldungen entgegen, dass dem Österreichischen Roten Kreuz das Blut ausging. Dass diese alle auf Websiten von Medien im klassischem Sinne verweisen, ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Blogs des Roten Kreuz etwas verwirrend sind und anscheinend keine Informationen zu dem Thema enthalten. Auch wenn würde es wohl niemand mitbekommen, weil sie nicht besonders viel Interesse wecken. Vielleicht habe ich aber auch nur die falschen angeklickt. Aber zurück zu den morgendlichen Blutgesprächen auf Twitter.

Auch damit hat er vollkommen recht. Unsere Blogs sind – zumindest zur Zeit – eher Informationsquellen für ganz spezifische (interne) Zielgruppen, als Teil der Österreichischen Blogosphere (dazu hier ein wenig über unsere Strategie).

Luca beschreibt eine vorbildliche Aktion der Blogosphere, wie versucht wurde, möglichst viele Menschen zum Blut spenden zu motivieren. Ein Twitter-Hashtag wurde angelegt, möglichst viele Kollegen werden motiviert. Danke!

Auch die Schilderung des Blutspendevorgangs, die darauf folgt finde ich spannend, wie das Video, das ebenso online steht.

Weitere Berichte über das „BloggerBlutspenden“ hier.

An der Stelle möchte ich mich bei dieser Aktion bedanken und gleich erneut die Blogosphere aufrufen, Blut spenden zu kommen, die sechs Wochen Wartezeit wären ja schon vorbei :-).

Kritische Erfolgsfaktoren für Web2.0 Implementationen

Hat das Beratungsunternehmen McKinsey in einem Artikel von Michael Chui, Andy Miller, and Roger P. Roberts unter dem Titel Six ways to make Web 2.0 work auf The McKinsey Quarterly publiziert.

Basierend auf Befragungen von Managern zu ihren Web 2.0 Projekten wurde versucht, die „Web 2.0“-Trends im Management mit den Management-Trends der Informationstechnologie der 1990er Jahre zu vergleichen, also mit Konzepten wie Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM) oder Supply Chain Management (SCM). Dabei wurde festgehalten, dass diese Technologien – und das ist der Hauptunterschied zu Web2.0 Aktivitäten) immer zentrale Steuerung im Sinne einer Top-Down Hierarchie ermöglichten und mit enormen finanziellen und technologischen Investitionen in Verbindung standen.

Ganz anders stellt sich das für die so genenannten Web 2.0 Tools dar, diese fordern Organisationen heraus und ihre Kulturen, sind allerdings technisch einfach zu implementieren. Zudem sind diese Applikationen „leichtgewichtige“ Zusätze zu bestehender IT-Infrastruktur und daher in ihrem finanziellen Aufwand nicht so dramatisch.

Earlier technologies often required expensive and lengthy technical implementations, as well as the realignment of formal business processes. With such memories still fresh, some executives naturally remain wary of Web 2.0. But the new tools are different. While they are inherently disruptive and often challenge an organization and its culture, they are not technically complex to implement.

Hier nun die von den McKinsey-Autoren isolierten sechs kritischen Erfolgsfaktoren:

  1. Die Änderung zu einer partizipativen Organisationskultur benötigt Unterstützung des Managements.
  2. Die besten Anwendungen der Technologie kommen von den Usern – allerdings brauchen sie Hilfe beim Ausbau.
  3. Tools, die in den Arbeitsablauf integriert sind, werden auch verwendet.
  4. Man muss die Egos und Bedürfnisse der Benutzerinnen ansprechen, nicht nur deren Portemonnaie.
  5. Für die richtigen Lösungen braucht man die richtigen Teilnehmer.
  6. Die Risikoverteilung zwischen zentraler Steuerung und Selbststeuerung muss ausgewogen sein.

Was heißt das nun im Detail?

Die Änderung zu einer partizipativen Organisationskultur benötigt Unterstützung des Managements.

Web 2.0 Projekte beginnen oft als Experimente an der Basis und Führungskräfte sind versucht anzunehmen, dass sich diese Technologien ganz ohne Interventionen des Managements etablieren. Die Entwicklung als „Grassroots-Projekt“ entspricht natürlich dem partizipativen Charakter des Web2.0, doch die Implementierung dieser Tools benötigt die Unterstützung, sei es durch die informale Kommunikation der Führungskräfte, oder durch das aktive promoten als Nutzer dieser Applikationen.

Successful participation, however, requires not only grassroots activity but also a different leadership approach: senior executives often become role models and lead through informal channels.

Die besten Anwendungen der Technologie kommen von den Usern – allerdings brauchen sie Hilfe beim Ausbau.

Die Logik der Vorgangsweise lässt heutzutage nicht mehr zu, a priori Applikationen zu planen, da man dafür bereits die Prozesse kennen muss, die diese Applikationen unterstützen bzw. abbilden. Oftmals entwickeln sich – gerade im partizipativen Web2.0 – unerwartete Anwendungen für neue generische Prozesse, die davor so in keiner Weise berücksichtigt wurden. Ganz im Sinne einer systemischen Betrachtung entwickelt sich eine Eigenlogik, das Management ist daher herausgefordert, diese spontanen Anwendungen dann adäquat zu skalieren um ihren Nutzen zu erhöhen.

Tools, die in den Arbeitsablauf integriert sind, werden auch verwendet.

Aufgrund der Neuigkeit von Web2.0 Initiativen werden diese oftmals abseits vom normalen Arbeitsfluss erstellt und betrieben. Dadurch kommen Web2.0 Aktivitäten lediglich als zusätzliche Aufgaben in die bereits dichten Terminpläne der MitarbeiterInnen. Diese Technologien haben die größten Erfolgsaussichten, wenn ihr Einsatz in den tagtäglichen Arbeitsablauf der UserInnen eingebaut werden.

Man muss die Egos und Bedürfnisse der Benutzerinnen ansprechen, nicht nur deren Portemonnaie.

Herkömmliche Incentives und Anreizsysteme funktionieren zumeist nicht zur Steigerung von Mitarbeiterpartizipation. Klassische MbO-Ansätze (MAnagement by Objectives) sind für klassische Aufgaben durchaus funktional, Partizipation ist allerdings so nicht objektivier- und belohnbar. Ein viel effektiverer Weg führt über den Wunsch nach Anerkennung und Steigerung des eigenen Ansehens.

A more effective approach plays to the Web’s ethos and the participants’ desire for recognition: bolstering the reputation of participants in relevant communities, rewarding enthusiasm, or acknowledging the quality and usefulness of contributions.

Für die richtigen Lösungen braucht man die richtigen Teilnehmer.

Das Web 2.0 soll auf der einen Seite User involvieren, die eine kritische Masse für die Partizipation darstellen und damit langfristig auch die Eigendynamik des Projekts garantieren, auf der anderen Seite müssen diese User aber auch definitiv einen Mehrwert für die Organisationsziele bringen. Lediglich die User zu maximieren wird die Qualität des Outputs nicht steigern können, im Gegenteil, derartige Applikationen sind dann oftmals nicht sinnvoll, weil das Ziel nicht erreicht wird.

Die Risikoverteilung zwischen zentraler Steuerung und Selbststeuerung muss ausgewogen sein.

Oftmals gibt es Vorbehalte gegen Partizipation, manchmal haben Organisationen sogar Angst davor. Auf der anderen Seite kann man auch nicht nur auf Partizipation setzen. Wesentlich ist die richtige Balance zwischen Freiheit und Steuerung.

Ultimately, however, companies must recognize that successful participation means engaging in authentic conversations with participants.

Eigenes Resümee

Ich finde diese Betrachtungen spannend, da sie eine Innerorganisatorische Betrachtung des Phänomens aus Management-Berater-Perspektive wiedergeben. Gerade die Reduktion der Problematik auf sechs kritische Erfolgsfaktoren finde ich sehr interessant.

Der Artikel passt sehr gut als Ergänzung zu bereits diskutierten Themen

RKNÖ2.0 – Der Landesverband Niederösterreich webbt typo3

Heute im Laufe des Tages wurde Niederösterreich als erster teilnehmender Landesverband in das neue Rotkreuz-Portal migriert und ist daher seit einigen Stunden wie gewohnt unter www.n.roteskreuz.at mit neuer Optik online.
Rotes Kreuz Niederösterreich - Screenshot der neuen Seite
Rotes Kreuz Niederösterreich - Screenshot der neuen Seite
Nach vielen Monaten an gemeinsamen Planungs-, Konzepts-, Workshop- und Schulungsaufwand seit Anfang 2007 ist nunmehr der erste Erfolg der neuen gemeinsamen integrativen Internet-Strategie zu sehen. Fast genau ein Jahr nach dem Relaunch der Bundesseiten geht nun mein ehemaliger Landesverband Niederösterreich im selben Portal online.
Besonders freut mich, dass das nunmehr umgesetzte Konzept – das in enger Abstimmung mit allen beteiligten Landesverbänden entstanden ist – auch 1:1 umgesetzt werden konnte. Vielen Dank daher an unseren Partner Wolfgang Zeglovits und die Firma Datenwerk, die dafür verantwortlich war. Ebenso grosser Dank gebührt den MitarbeiterInnen von World direct, namentlich Hans-Jörg Bröderbauer und Alexander Simper, die von Sistrans bei Innsbruck aus, jedes technische Problem rasch und kompetent lösen konnten.
Ich bin mir sicher, das die KollegInnen im Landesverband Niederösterreich, Nicole Ebner als Mastermind für das Web und Christoph Hirzberger als IT-Experte, genauso froh sind, nach einigen Wochen besonders intensiver Arbeit an der Redaktion nunmehr ein fertiges Produkt online haben und sich nunmehr auf den laufenden Betrieb konzentrieren können. Nicole und Christoph, dafür von meiner Seite herzlichen Dank!
Was sind denn die wichtigsten DInge, die man über das neue Portal wissen sollte?

Unsere Social Media Release vom vergangenen Jahr hat viele der Informationen parat.

  • Grundintention hinter dem neuen Konzept war die klare und offene Kommunikation der Leistungsbereiche und die zugängliche Struktur, um auf wesentliche aktuelle Informationen auch rasch zugreifen zu können.
  • Klares und einfaches Design und reduzierte auf das wesentliche beschränkte Navigation ohne optischem „Schnickschnack“ erleichtern das rasche Auffinden von Informationen.
  • Ebenfalls neu, die sprechenden URLs, die nicht nur den UserInnen rascher einen Überblick über die tatsächlichen Inhalte und deren Auffindbarkeit bieten, sondern auch zur Optimierung der Suchmaschinenergebnisse dienen.
  • Auch auf die Barrierefreiheit (Stichwort WAI-Guidelines: http://de.wikipedia.org/wiki/Web_Accessibility_Initiative) wurde speziell geachtet. Die Seite entspricht dem WAI AA-Standard, eine Funktion die dem Roten Kreuz als soziale und humanitäre Organisation ganz wichtig war.

Was kann man noch dazu sagen?

2007 habe ich dazu folgende Aussagen getroffen:

“Eine Usability-Studie hat bestätigt, dass diese Ziele durch das klare optische Design und die zugrundeliegende Navigationsstruktur erreicht wurden. Interaktive Inhalte, wie ein online erste Hilfe Kurs, oder zahlreiche Tipps, beispielsweise für die Katastrophenvorbeugung erweitern das breite Informationsangebot”, so Gerald Czech weiter: „Die Barrierefreiheit ist ein wesentlicher Grund für unsere Entscheidung gewesen, den Rotkreuz-online-Auftritt neu zu gestalten. Mit dem Open Source CMS Typo3 wurde meiner Meinung nach ein geeignetes Produkt gewählt, das unsere Bedürfnissen genügt und gleichermaßen einfach in der Handhabung und skalierbar ist.“

Der Relaunch des Webauftritts des Roten Kreuz ist ein besonderes Vorhaben und bedarf entsprechender Vorbereitung, Koordination und Dokumentation. Unsere Aufgabe im Projektmanagement bestand darin, Zeit und Kosten unter Kontrolle zu haben und dabei das Konzept nicht aus den Augen zu verlieren. Die Konstante im gesamten Projekt waren die zuverlässigen Partner. Das firmenübergreifende Teamwork ermöglichte uns
allen, gute Arbeit in den zugeteilten Bereichen zu leisten. Für die erfolgreiche Zusammenarbeit möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken.

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