Facebook ohne Gesichter?

Wie das Rote Kreuz in Sozialen Netzen wir Facebook oder Google+weltweit auf das Schicksal von Millionen Vermissten und ihrer Angehöriger aufmerksam macht.

Ein leerer Bilderrahmen statt des Profilbilds erinnert an den Welttag der Verschwundenen

Wer hat es in den vergangenen Tagen noch nicht bemerkt. Statt eines Profilbildes findet man bei seinen Kontakten in Facebook oder Google Plus lediglich einen leeren Bilderrahmen an dessen Rand einfach „the missing“ steht. „The missing“ ist in diesem Falle der Verweis auf die Kampagne des Roten Kreuzes, das damit auf den Welttag der Verschwundenen am 30. August aufmerksam machen will.

Zum Welttag der Verschwundenen

In einer Aussendung erklärt das Österreichische Roten Kreuz heute früh:

Weltweit gelten mehr als zwei Millionen Menschen als verschwunden. Unter „Verschwinden“ versteht man die unbegründete Festnahme von Menschen durch staatliche Organe oder bewaffnete Kämpfer. „Oft werden die ‚Verschwundenen’ ermordet, in anderen Fällen an einem unbekannten Ort festgehalten. Jedenfalls ist dieses Vorgehen eine Menschenrechtsverletzung“, sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Am 30. August – dem Tag der Verschwundenen – wird weltweit an das Schicksal von Menschen erinnert, die gegen ihren Willen festgehalten werden und deren Angehörige im Unklaren über ihren Verbleib sind.

Eine Österreichische Idee geht um die Welt

Bereits im vergangenen Jahr konnte das leere Profilbild ausgehend von der Facebook-Seite des Österreichischen Roten Kreuzes mehrere Tausend Menschen informieren. Bereits damals wurde die Idee auch international aufgegriffen, wie ich in einem früheren Blogpost berichtet habe. Heuer wurde die Kampagne – gerade wegen des großartigen viralen Erfolgs im vergangenen Jahr – auch vom internationalen Komitee vom Roten Kreuz übernommen und an die Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften weltweit weitergeleitet, um hier möglichst viele Menschen zu erreichen.

Das Schweizerische Rote Kreuz hat bereits mit der Aktion begonnen, viele weitere Rotkreuz-Gesellschaften werden werden hoffentlich noch folgen.

Social Media als Erfolgsrezept für das Rote Kreuz?

Immer wieder haben wir in den vergangenen Monaten viele Menschen motivieren können, das Medium Facebook auch für das „digitale Campaigning“ zu verwenden, ich

Dunant Myself war eine Facebook-Aktion zum Weltrotkreuz-Tag
Zum Weltrotkreuz-Tag konnte man vor zwei Jahren sein Profilbild mit dem Antlitz des Rotkreuz-Gründers Henri Dunant verschönern.

erinnere nur an die Aktion mit der passenden Jacke zum Weltrotkreuz-Tag, die Freiwilligen-Kampagne zum Anlass des Europäischen Jahrs des ehrenamtlichen Engagements oder die Aktion „Dunant myself“ (inzwischen nicht mehr online). Es konnten mit diesen Kommunikationsprojekten auf diesen Kanälen jedes mal viele Tausend Menschen erreicht werden, die sich auch persönlich einbringen konnten, und damit gezwungen waren, sich mit der Marke Rotes Kreuz auseinander zu setzen. Doch es braucht nicht nur das Soziale Netzwerk, gerade die Geschichte hinter einem Projekt ist wichtig, hier ist nicht nur die Kreativität, sondern auch die Authentizität gefragt, davon bin ich überzeugt.

Mehr Material zum Welttag der Verschwundenen

Rotes Kreuz 2.0: Der Weltrotkreuztag auf Facebook

Bilder Teilen und damit die Rotkreuz-Idee digital verbreiten.

Welcher Facebook-Nutzer kennt das nicht: kurze Texte als Grafiken mit einem Pfeil in Richtung Profilbild, die erklären, dass dieser oder jener Nutzer keine Spieleeinladungen mag, gerade müde ist oder eine gewisse Musik verabscheut.

„Wir haben auf Anregung einer Mitarbeiterin aus Niederösterreich diese Idee aufgegriffen und selbst Grafiken erstellt, mit denen sich jede Nutzerin und jeder Nutzer als Rotkreuz-Mitarbeiter/in, als Blutspender/in, Ersthelfer/in oder Spender/in outen kann uns somit andere von der wichtigen Arbeit des Roten Kreuzes informiert“, so Gerald Czech, Webmaster des Österreichischen Roten Kreuzes.

Die Kampagne auf Facebook

Ein Fotoalbum wurde online gestellt, in dem alle einzelnen Sujets hochgeladen und korrekt beschriftet wurden, so wie sie dann sinnvollerweise auf den Pinwänden der Nutzerinnen gesehen werden sollen.

Facebook-Fotogalerie auf www.facebook.com/roteskreuzat

Die Mechanik der Kampagne ist die folgende: Nutzerinnen und Nutzer teilen das jeweilige Bild in ihrem Nachrichtenstream. Dadurch kann einerseits die Zahl der Shares in den Statistiken der Facebook-Page gezählt werden, die Aktion wird daher messbar – andererseits hat das den Vorteil, dass alle Freundinnen und Freunde eben dieses Foto in ihrer Pinwand sehen, so es von der Facebook-Filterbubble dort auch angezeigt wird. Diese können, so das auch für sie relevant ist, das Foto ebenfalls teilen – das ist der virale Charakter der Kampagne.

Ein Netzwerk der Hilfe

Die Aktion soll einerseits die Rotkreuz-Community auf Facebook noch besser vernetzen und andererseits auch nach außen wirken: Durch die Selbstzuschreibung der Nutzerin oder des Nutzers als Rotkreuz-Mitarbeiter kommuniziert er eben dies auch außerhalb seiner Rotkreuz-Netzwerke. Doch auch für Unterstützer/innen und Blutspender/innen wurden Sujets entwickelt.

„Das Ganze bekam schon in den Tagen vor dem 8. Mai, an dem wir den Weltrotkreuz-Tag feiern virale Dynamik. Bereits sechs Stunden nach der Veröffentlichung auf der Rotkreuz-Facebook-Seite hatten wir über 1.000 Interaktionen gezählt“, so Czech weiter.

Die Dynamik geht durchaus weiter. Gerade in den Nachmittags- und Abendstunden kann man regelrechte Kaskaden an weiteren Zielgruppensegmenten erkennen, die diese Fotos teilen.

„Zumeist beginnt es bei einer oder einem Opinionleader, der damit den Zugang der Information zu einem weiteren sozialen Subnetz eröffnet. Diese Knotenpunkte sind sozusagen ‚weak links‚, wie das Granovetter sagt. Von diesen Initialpunkten aus verbreitet sich das Bild dann über einige bis hin zu einigen Dutzend weiteren Personen innerhalb dieses Subsegments“, erklärt Czech.

Best Practices 2.0

Für das Österreichische Rote Kreuz ist diese Aktion einerseits ein gutes Beispiel, wir interne Kommunikation durch soziale Medien verbessert wird, kam doch die Idee selbst als Anregung in einer internen Facebook-Gruppe der Webverantwortlichen Redakteur/innen. Die Verwendung von Facebook als Kampagnentool schließt auch an vergangene erfolgreiche Versuche des Österreichischen Roten Kreuzes an, wie beispielsweise die Kampagne zum Welttag der Vermissten, oder die Facebook-Aktion zugunsten der Betroffenen nach dem Monsun in Pakistan.

Zum Weltrotkeuztag

Henri Dunant, der Rotkreuz-Gründer

Das Rote Kreuz entstand nach einer Idee des Schweizer Geschäftsmanns Henry Dunant, der  1859 nach der Schlacht von Solferino die Verwundeten sah und angesichts des Leides der Betroffenen drei Tage und Nächte lang mithalf, Wunden zu verbinden und Leiden zu linden, um „zu trösten und zu retten“. Beeindruckt von den Erlebnissen schrieb Dunant 1862 das Buch „Eine Erinnerung an Solferino„, das er im Eigenverlag drucken lies und an Vertreter der Herrscherhäuser und ranghohe Militärs in ganz Europa verschickte.

„Es sei mir erlaubt“, schreibt Dunant gegen Ende des Buchs, als Antwort auf die Frage, ob es wirklich notwendig sei, derartige Schmerzen und das vielfache Leiden in einem Buch derartig intensiv und anschaulich zu schildern, „auf diese sehr natürliche Frage mit einer anderen Frage zu antworten: gibt es während einer Zeit der Ruhe und des Friedens kein Mittel, um Hilfsorganisationen zu gründen, deren Ziel es sein müsste, die Verwundeten in Kriegszeiten durch begeisterte, aufopfernde Freiwillige, die für ein solches Werk besonders geeignet sind, pflegen zu lassen?“

Aus dieser Grundidee gründete er 1864 gemeinsam mit anderen Genfer Bürgern das Rote Kreuz, das bis heute besteht. Dunant starb am 30. Oktober 1910 mit 82 Jahren. Noch heute wird am 8. Mai, dem Geburtstag des Gründers Jean Henry Dunants der Weltrotkreuz-Tag gefeiert.

www.freiwillig.at: Freiwilliges Engagement sichtbar machen!

Um den Wert freiwilligen Engagement insgesamt zu stärken haben wir uns im Vorfeld des Europäischen Jahrs der Freiwilligkeit gemeinsam mit der Kronenzeitung entschlossen, die Social-Media-Plattform Facebook zu nutzen, um Freiwillige vor den Vorhang zu holen.

Auf http://apps.facebook.com/freiwillig/ kann man sein eigenes freiwilliges Engagement bekanntgeben und auch konkrete freiwillige Tätigkeiten angeben, die man durchführt. Dadurch wird das eigene Engagement im Freundes- und Bekanntenkreis (und darüber hinaus) bekanntgemacht. Wir erhoffen uns durch diese Aktion eine Verbesserung des Images des freiwilligen Engagement insgesamt in den sehr jungen Zielgruppen auf Facebook und möchten auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Eurer Landes-, Bezirks- und Ortsorganisationen einladen, ihr eigenes Engagement zu zeigen und öffentlich zu machen.

Die Facebook-Applikation wurde von der Wiener Agentur Yackety YAK erstellt und ist am Tag der Freiwilligen online gegangen.

In den ersten zwei Wochen seit dem die Applikation online ist, haben wir bereits mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vielen verschiedenen Organisationen, Tendenz weiter steigend!

Eine sehr selektive Blog-Übersicht zum Thema Haiti

Nach inzwischen drei sehr langen Tagen im New-Media Bereich des Österreichischen Roten Kreuzes , in denen wir die Informationsschiene zum Erdbeben in Haiti hochgefahren sind, die online-Spendenkampagne gestartet haben, Nachbar in Not gestartet haben (auch im Bereich der online-Spenden), mit großer Unterstützung von IQmobile eine SMS-Spendenkampagne für Haiti ins Leben gerufen haben, Dank unserer Agentur InfoMedia auch Spendenbanner für Haiti erstellen konnten, eine Facebook-Cause zur Hilfe in Haiti implementiert haben, und seit Mittwoch früh bereits 63 Meldungen auf Twitter geschrieben oder weitergeleitet  haben, und nicht zuletzt noch im PHP-Sourcecode des Spendenservers im laufenden Betrieb mit zittriger Hand einige Patches erledigt haben, will ich nun den Bloggerblick nach außen werfen, um eine wohlfeile Selektion an unterschiedlichen Blogs zum derzeitigen Thema Nummer 1 der Katastrophe in Haiti hier publizieren.

Zunächst kommt natürlich der eigene Einsatz-Blog, in dem wir laufend versuchen, aktuelle Informationen zum Rotkreuz-Einsatz in Haiti zusammen zu fassen. Eine Überblicksseite zur aktuellen Situation habe ich vor etwa einer Stunde publiziert:

Am Freitag Früh haben zwei Experten des Österreichischen Roten Kreuzes Österreich in Richtung des Katastrophengebiets in Haiti verlassen. Andrea Reisinger und Klaus Palkovits werden die Trinkwasserversorgung in der Haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince wieder herstellen. (Fotos vom Abflug) . Beide leisteten bereits nach dem Tsunami Katastrophenhilfe und Wiederaufbau in Sri Lanka.

Im Blog des Britischen Roten Kreuzes schreibt Pete Garrat über seine Arbeit als Disaster Relief Manager des Britischen Roten Kreuzes in London.

Although I knew it was going to be bad, I still wasn’t quite prepared for the full extent of the horror that has unfolded over the last few days. The infrastructure of the affected area has been completely decimated and getting any information is extremely difficult. But quite early on we heard reports about the Red Cross building being damaged and my thoughts naturally turned to our colleagues. Although I’ve since heard that all the international Red Cross staff are accounted for, sadly a number of local staff have been killed.

BasicThinkingBlog berichtet über unterschiedlichen Web 2.0 Tools-Einsatz im Dienste der Katastrophenhilfe.

Die traurigsten Posts hier auf dem Blog sind diejenigen, bei denen ich über Tech-Dinge im Zusammenhang mit menschlichen Tragödien schreibe. Wie beispielsweise im November des vergangenen Jahres über den Amoklauf in Fort Hood. Oder nun über Haiti.

Rettungsdienst.de berichtet über die deutschen Helfer, die vor Ort sind – natürlich mit einem Schwerpunkt auf die Akuthilfe.

Die ersten Teams und Hilfsgüter treffen im Erdbebengebiet ein. Nun wird der Erfolg der internationalen Hilfe von einer guten Koordination der Organisationen untereinander abhängen. Die ersten deutschen Teams erreichen heute die zerstörte Stadt Port-au-Prince, weitere Helfer sind unterwegs.

Über die Hilfsmöglichkeiten mit dem Apple-Tool iTunes berichtet The Wacky Neighbour. We simply do it berichtet über die Österreichischen Rotkreuz-MitarbeiterInnen, die heute früh ins Katastrophengebiet geflogen sind.

Die Salzburger Nachrichten zitieren den Rotkreuz-Hundeführer Alois Russegger, der Erfahrungen aus den Erdbebeneinsätzen in der Türkei, Algerien oder dem Iran hat.

Dass er und seine Kollegen in Haiti beigezogen werden könnten, glaubt Russegger aber eher nicht: „Bei einem Suchhundeeinsatz wird von österreichischer Seite Haiti nicht in Erwägung gezogen – einfach, weil es zu weit weg ist. Denn man hat im Regelfall nur 72 Stunden Zeit, um Überlebende zu finden. Und schon allein der Flug von Wien nach Haiti braucht da schon zu viel Zeit.“

Die Blogseite des Amerikanischen Roten Kreuzes berichtet einerseits über das Fundraising, das mit dem so genannten „Mobile giving“-Programm umgesetzt wurde, andereseits berichtet man über die Hilfe vor Ort, die ein Rotkreuz-Delegierter in Port-au-Prince seit Mittwoch leistet.

A short time after the earthquake yesterday our International team in Washington DC was able to make contact with the head of our Haiti delegation via Skype. He was in his office in Port-Au-Prince when the earthquake hit.

Timo Luege, Social Media Officer der internationalen Rotkreuz-Föderation hat auch in Genf viel zu tun. Auf seinem Blog zeigt er eine Rotkreuz-Slideshow, in der Bilder vom Rotkreuz-Einsatz aus Haiti präsentiert werden. Zudem werden Tipps gegeben, wie man diese Slideshow auch selbst einbauen kann, in eigene Blogs.

Natürlich werde ich versuchen, meine inzwischen fast antiken Artikel zum Thema Strategien im Web2.0 in der Katastrophe wieder zu überarbeiten und den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Mal sehen, wann für eine Zusammenfassung zder „Best practices“ aus den vergangenen Jahren Zeit ist. Vielleicht berichtet Thomas Pleil ja wieder über das Thema Social Media im Katastropheneinsatz?

Habt Ihr weitere Blogs, die Ihr zum Thema Haiti vorstellen wollt?

Einfach kommentieren, oder per twitter eine kurze Nachricht schicken: @redcrosswebmast

Ein Update am 29. Jänner

Das Deutsche Rote Kreuz hat einen Blog zu Haiti begonnen, in dem die HelferInnen direkt aus dem Katastrophengebiet ihre Geschichten erzählen. Beispielsweise Frederick Barkenhammer, der mit dem DRK-Feldspital vor Ort ist.

Wenn ich sehe, wie ein junges Mädchen das Wasser zu dem selbst gebastelten Zelt trägt, wie ihre Familie darauf wartet, wie die Mutter das Wasser nimmt und anfängt zu kochen, dann bin ich wahnsinnig stolz. Auf irgendeine Art bin ich Teil von dieser Hilfe, habe meinen Beitrag zum Wasser in diesem Eimer beigetragen. Der Spender, der fünf Euro gespendet hat, hat auch einen Teil zu genau dem Wassereimer beigetragen. Und das ist ein tolles Gefühl.

blut2.0?

Folgende Reaktion auf unsere Blogs – oder besser auf die Nichtexistenz verschiedener Blogs – habe ich erst jetzt entdeckt obwohl ein Trackback eingegangen ist: Blogger spenden Blut .

Dort schreibt Luca Hammer über seine Erfahrungen beim Blutspenden und unter anderem, dass er durch Tweeds (also Twitter-Messages) auf den Blut-Mangel im Jänner aufmerksam wurde.

Eines schönen Morgen, ich war gerade aufgestanden, kamen mir bei Twitter mehrere Meldungen entgegen, dass dem Österreichischen Roten Kreuz das Blut ausging. Dass diese alle auf Websiten von Medien im klassischem Sinne verweisen, ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Blogs des Roten Kreuz etwas verwirrend sind und anscheinend keine Informationen zu dem Thema enthalten. Auch wenn würde es wohl niemand mitbekommen, weil sie nicht besonders viel Interesse wecken. Vielleicht habe ich aber auch nur die falschen angeklickt. Aber zurück zu den morgendlichen Blutgesprächen auf Twitter.

Auch damit hat er vollkommen recht. Unsere Blogs sind – zumindest zur Zeit – eher Informationsquellen für ganz spezifische (interne) Zielgruppen, als Teil der Österreichischen Blogosphere (dazu hier ein wenig über unsere Strategie).

Luca beschreibt eine vorbildliche Aktion der Blogosphere, wie versucht wurde, möglichst viele Menschen zum Blut spenden zu motivieren. Ein Twitter-Hashtag wurde angelegt, möglichst viele Kollegen werden motiviert. Danke!

Auch die Schilderung des Blutspendevorgangs, die darauf folgt finde ich spannend, wie das Video, das ebenso online steht.

Weitere Berichte über das „BloggerBlutspenden“ hier.

An der Stelle möchte ich mich bei dieser Aktion bedanken und gleich erneut die Blogosphere aufrufen, Blut spenden zu kommen, die sechs Wochen Wartezeit wären ja schon vorbei :-).

Forderungen an eine neue Bundesregierung

Unter dem Titel „Zivilgesellschaft in Gefahr“ hat das Rote Kreuz gestern seine Forderungen an die neue Bundesregierung veröffentlicht. Ein eigener Webbereich schlüsselt die Forderungen nach unterschiedlichen Bereichen auf.

Zivilgesellschaft in Gefahr
Zivilgesellschaft in Gefahr

Ich glaube nicht, dass es in Österreich auch nur eine einzige Herausforderungen gibt, mit der es die Menschen in unserem Land nicht aufnehmen können, wenn man nur die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür schafft.

Das sagt der Rotkreuz-Präsident Fredy Mayer in der Einleitung zu den unterschiedlichen Vorschlägen. In dem Papier, das auch als PDF-File und in einer gekürzten Ausgabe (Sieben Seiten für Österreich) vorliegt, gibt es Forderungen zu folgenden Bereichen:

Das erste Ziel – und damit die erste Forderung an die Regierung – kann nur lauten: Pflege und Gesundheit müssen aus einer Hand kommen. Darüber hinaus Pflegebedürftigkeit ist – ebenso wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit – ein solidarisch zu tragendes Risiko. Pflege und Betreuung zählen zur Daseinsvorsorge und müssen solidarisch finanziert werden.

Spanndender Austauschblog

Logo Humanity NetworkDas Humanity-Network des Österreichischen Jugendrotkreuzes habe ich an dieser Stelle noch gar nicht präsentiert, fällt mir auf.

Du hast eine Idee für ein soziales Projekt und suchst Leute, die dir bei der Umsetzung helfen? Du möchtest in deiner Freizeit bei einem Projekt mithelfen? Du hast schon Erfahrungen gesammelt, die du mit anderen teilen willst oder du suchst nach Berichten von Leuten, die schon bei Hilfsprojekten mitgearbeitet haben? Dann bist du hier richtig!

Wir humanitynetworker sind junge Menschen, die nicht nur im realen Leben helfen, sondern auch diese Plattform zum Vernetzen und aktiven Planen verwenden. So wie im richtigen Leben geht es auch hier auf humanitynetwork um Netzwerke: Menschennetzwerke. Melde dich an und mach mit!

Die Idee ist, junge Menschen zu vernetzen und sie zu unterstützen, humanitäre Aktionen durchzuführen. Neben Foren und Bildergalerien und dem sozialen Networking kann jeder User auch einen Blog betreiben, der dann öffentlich zugänglich ist.

Einen Blog möchte ich speziell vorstellen, weil er auch spannend zu lesen ist. Rudi Gratzl vom Österreichischen und Corinna Goebel vom Deutschen Jugendrotkreuz tauschen für 6 Wochen ihre Jobs. Was sie so erleben, vertauscht zwischen den Metropolen Wien und Berlin berichten sie in einem netten Blog auf humanitynetwork.at.

Ein Beispiel gefällig?

Wirklich spannend einmal hier in das ganze Spektrum des DRK einzublicken, denn das Rote Kreuz hier weist doch viele Parallelen, aber auch ziemliche Unterschiede zu unserer Struktur auf. So Dinge wie Schwesternschaften, oder Wasser- und Bergwacht, sind im ÖRK nämlich meines Wissens nach echt nicht üblich.

oder:

 „Ich hätte gerne einen Kaffee.“ –
„Kaffeee hamma nedd!“-
„Äh … ja …also … einen Braunen, bitte.“
„Mit heißer Milch? Mit kalter Milch?“
„Heiße Milch.“
„Also ane Melange!“
„Ja. Und ein Hörnchen, bitte.“
„Hörnchen hamma nedd! Ein mürbes Kipferl, ein Pariser Kipferl …“
„Äh… das da vorne…“

Ich bin schon gespannt, was da noch kommt.

Team Österreich – Medienbruch?

Wolfgang Lünenbürger schreibt in seinem PR2.0-Blog zum Thema Medienbruch, daß aus seiner Sicht, offline-Kommunikation inzwischen deutlich in den online-Bereich strahlt.

Noch kann ich das nicht empirisch belegen, sondern nur beobachten – aber der einfachen Behauptung, der Medienbruch sei schwer zu überwinden, glaube ich nicht mehr.

Ein weiterer Blogger, Martin Oetting, bezieht sich in seinem Beitrag auf das virale Marketing, auf Mundpropaganda und inwiefern Web2.0 hierbei helfen kann.

Zusammenfassend können wir sagen: Mitwirkung, persönliche Beziehung und Anteilnahme der Kunden – also eine insgesamt intensivere Beziehung und Bindung – sorgen für Mundpropaganda. Was vielleicht wie eine Binsenweisheit erscheinen mag, ist in Zeiten des Web 2.0 eine interessante Information. Denn während früher vielleicht der Tante-Emma-Laden oder der kleine Familienbetrieb noch die Möglichkeit hatten, dank intensiver Auseinandersetzung und persönlicher Bekanntheit in einen echten Dialog mit den Kunden zu treten, wird dies heute zu einem gewissen Grad dank Web 2.0 auch für Großkonzerne möglich.

Nach einem kurzen Blick in mein Google-Analytics-Dashboard zu Team Österreich kann ich ein Best-Practice-Beispiel bringen. Die Kampagne „Team Österreich“ (SMR dazu) ist eine komplette offline-Kampagne, hauptsächlich im Hitradio Ö3, die sich mittels pro-bono-Inseraten (Kampagnenseite) auch in einigen Printmedien wieder findet. Insgesamt haben sich bis jetzt über 20.000 Österreicher bei der Aktion online registriert (Bericht bei Ö3), auf der Webpage mit der Registrierung (Der großteil der Requests wird vorab von Ö3 abgefangen) zählten wir weit über 400.000 Pageviews. Nach einiger Medienberichterstattung gestern (Morgen- und Mittagsjournal, …) schnellten die Hits gleich wieder auf den doppelten Wert der Vortage – eine Detailanalyse folgt später.

Netzwerk der Menschlichkeit?

Unter dem Titel Humanitynetwork will das Österreichische Jugendrotkreuz als Initiator eine online Plattform von humanitären Organisationen ins Leben rufen, die jungen Menschen die Werte Menschlichkeit und Humanität näher bringen wollen.

Ein soziales Netzwerk in Verbindung mit der Möglichkeit, selbst zu bloggen und sich virtuell über verschiedene Organisationen zu informieren und sich ihnen anzuschließen ist die Grundlage dieses Projekts. So genannte „Projekte“ sind virtuelle Angebote, sich real für Andere zu engagieren. Hierbei kann jede UserIn sein Commitment zu einzelnen Projekten abgeben – sein Engagement wird im Social-Life System auch öffentlich kundgetan.

Das Projekt ist Zum Schuljahresende in die Betaphase gegangen und soll im Herbst in den Vollbetrieb gehen, erzählt Rudi Gratzl, Leiter des Jugendservice beim Österreichischen Jugendrotkreuz.

Umgesetzt wird das Projektkonzept, das eine Idee von Rudi Gratzl entstammt von Datenwerk, einer Innovationsagentur aus Wien.

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