Was ihr wollt?

Im Rahmen der Neuausrichtung unseres Jugendportals #getsocial haben wir zunächst junge Menschen gefragt, was interessant ist und was für sie relevanz hat. Hier die Ergebnisse dieser Umfrage unter 500 Userinnen und Usern der Rotkreuz-Jugendangebote. Die Studie wurde im dritten Quartal 2014 durchgeführt. Daraus entstand auch eine Strategie zur Kommunikation mit Jugendlichen.

Demographie

Insgesamt haben 504 Personen an der Umfrage teilgenommen, 7% davon waren Menschen die nicht aktiv im Roten Kreuz sind, rund 80% sind bereits bei uns tätig.

Die meisten Antworten wurden von der Altersgruppe 18-25 Jahren abgegeben gefolgt von über 30ig jährigen und Menschen im Alter zwischen 14-18 Jahren. 21% der Befragten besuchen noch eine Schule. Während 33% bereits Teil einer Jugendgruppe sind, sind 47% nicht darin involviert.

Bedürfnisse

Hier die Reihenfolge an Themen über die man sich am besten im Roten Kreuz informiert fühlt (beginnend mit der meist verbreitetsten):

  1. Erste Hilfe (256)
  2. Leitbild des Roten Kreuzes/Grundsätze/Unsere Werte (213)
  3. Freiwilligkeit (211)
  4. Spende-Möglichkeiten (154)
  5. Jugendarbeit (146)
  6. Blutspendewesen (141)
  7. Ansprechpartner für Infos (126)
  8. Katastrophenvorsorge (90)
  9. Tätigkeiten anderer RK Einheiten (83)
  10. Aktuelle Kampagnen und Projekte (74)
  11. Internationale Hilfe (69)

 Kommunikation & Vernetzung

Smartphone/PC und Tablett nutzen 61% Befragten mehrmals am Tag zur Informationsgewinnung. Die Mehrheit, also 42%, ziehen das Smartphone zu Rate danach folgt der PC.

 

Zur Nutzung von Social Media Kanälen um mit Freunden in Kontakt zu bleiben zeigt sich folgende Aufteilung:

Als genutzte Produkte vom Roten Kreuz wird zuerst roteskreuz.at (46%) genannt, gefolgt von jugendrotkreuz.at (15%) und Helpstars.at (13%) (jetzt: www.get-social.at)

 

Über Neuigkeiten wollen die Befragten am liebsten einmal die Woche (29%) informiert werden sowie wenn aktuelle Ereignisse eintreten wie Katastrophen, Kampagnen (33%). Und das am liebsten in Form eines Newsletter (44%) gefolgt von Infos über Facebook (34%).

Eindeutig möchten die Befragten eine Homepage mit Infos nutzen, über Facebook kommunizieren, wollen mehr über die Aktivitäten von RK-Einheiten in anderen Bundesländern erfahren und möchten direkt mit Entscheidungsträgern der Organisation kommunizieren. Eher weniger wollen die Befragten über ihr eigenes Engagement berichten.

 

Partizipation

 

Wie das Interesse zu einzelnen Themenbereichen aussieht zeigt sich hier:

 

  1. Mitsprache (373 eher wichtig/ 69 eher unwichtig)
  2. Familie Freunde (330 eher wichtig /18 eher unwichtig)
  3. Gesundheit (327 eher wichtig/29 eher unwichtig)
  4. Ausbildung ( 311 eher wichtig/ 41 eher unwichtig)
  5. Freizeit (299 eher wichtig /55 eher unwichtig)
  6. Zusammenleben (290 eher wichtig /58 eher unwichtig)
  7. Arbeit (271 eher wichtig/ 78 eher unwichtig)
  8. Beziehung, Liebe, Sex (251 eher wichtig /73 eher unwichtig)
  9. Identität (236 eher wichtig/ 97 eher unwichtig)
  10. Politik (138 eher wichtig /194 eher unwichtig)
  11. Migration (131 eher wichtig/191 eher unwichtig)

#getsocial: Ergebnisse der Jugendkampagne

EINLEITUNG

Wenn wir vom Roten Kreuz als größte humanitäre Organisation der Welt sagen, dass die Jugend unsere Zukunft ist, so stehen wir im Feld der Kommunikation nicht alleine da. Nahezu alle Kommunikatorinnen und Kommunikatoren wollen jugendliches Image für ihre Marken vermitteln und vermehrt junge Menschen zu Interaktionen anregen. Obwohl Magazine wie der Stern den „Abschied vom Jugendwahn“ schon vor zehn Jahren titelten, ist dieser narrativ in der Kommunikation noch immer allgegenwärtig.

Jugend 2.0 ?

Doch mit der radikalen Individualisierung und dem Wandel der Kommunikationskanäle kam auch die Aufsplittung. Konnten früher einzelne Jugendkulturen klar gegeneinander abgegrenzt werden, verschwimmen die Grenzen immer mehr, auch die Grenzen zwischen den Altersgruppen. Jung zu sein bedeutet heutzutage viel mehr einen Lebensstil zu führen, der vom Alter entkoppelt ist. In diesem Sinne gibt es durchaus sehr alte 14-Jährige und äußerst junge 40-Jährige.

Für das Österreichische Rote Kreuz – die größte humanitäre Freiwilligenorganisation in Österreich – ist das Thema Jugend essentiell. Im Bereich der freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen wir bei unter 25-Jährigen die starke Motivation, anderen zu helfen.

Das Thema Jugend hat die Führungskräfte des Roten Kreuzes daher in den vergangenen Jahren schon intensiv beschäftigt, wurde doch ein Strategieprozess umgesetzt, um einerseits Angebote für junge Menschen bereitzustellen und andererseits den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Stimme und Einfluss in Gremien zu geben. Es geht in unseren Anstrengungen immer um die drei unterschiedlichen Stakeholder-Aspekte von jungen Menschen:

  • einerseits jugendliche Anspruchsgruppen in der Kommunikation,
  • andererseits Jugendliche als Empfängerinnen von Leistungsangeboten sowie
  • als freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Anschluss an die strategischen Planungen für die Gesamtorganisation in den vergangenen Jahren wurde das Jahr 2014 ausgewählt, um die Maßnahmen der integrierten Kommunikation in diesem Segment zu starten. Wie immer im föderalen Multistakeholder-Umfeld des Roten Kreuzes ist die koordinierte Kampagnenplanung gemeinsam mit den kofinanzierenden Landesorganisationen bereits Teil der Kampagne selbst, weil diese Aushandlungsprozesse gemeinsames Verständnis und Koordinierung der Zielhierarchien und Botschaften mitbringen. In diesem Falle wurde die Zahl der Stakeholder aufgrund des Jugend-Tryptichons (Kommunikations-Anspruchsgruppe, Leistungsempfänger/in, Mitarbeiter/in) noch einmal komplexer.

Maßgeschneiderter integrierter Ansatz

Dafür konnte ein spezifisch auf die wohl einzigartigen Bedürfnisse des Roten Kreuzes geschneidertes integriertes Kommunikationsangebot gemeinsam mit mehreren Agenturpartnern geplant, konzeptioniert und umgesetzt werden – wie die Ergebnisse schlussendlich zeigen auch sehr erfolgreich.

MANAGEMENT SUMMARY

Auch wenn namhafte Jugendforscher immer wieder kritisieren, dass junge Menschen in Österreich nur konsumorientiert seien, egoistisch und gleichgültig, wollten wir mit dem Kommunikationsschwerpunkt im Sommer 2014 zeigen, dass dem nicht so ist.

Das Rote Kreuz verfügt in Österreich über ein Netzwerk von über 76.000 freiwilligen, beruflichen und zivildienstleistenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dabei sind besonders die unter 25-Jährigen das Rückgrat der Organisation im Freiwilligenbereich.

Bei dieser Kampagne wurde in einem integrierten Kommunikationsansatz erstmals der Schwerpunkt in der digitalen Sphäre gesetzt. Digitale (und vor allem Social Media-Elemente) in der jugendlichen Kernstakeholdergruppe wurden durch klassische Tools und Offline-Aktivitäten ergänzt. Dabei wurde auf die Aufwertung des Begriffes sozial / social durch die Entwicklungen der letzten Jahre gesetzt und zu sozialem Engagement mit „get social“ aufgerufen: Insgesamt konnten allein auf digitalem Weg über 14 Millionen Personen erreicht werden.

Die Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Botschafter und Kommunikatoren der Kampagne und haben on- und offline gezeigt, was „gemeinsam mehr“ heißt und wie man damit Menschen in Not helfen kann.

Das Österreichische Rote Kreuz, seine Landesverbände und Dienststellen haben mit der Kampagne „#getsocial“ aufgezeigt und bewiesen, dass es gerade die Jugend ist, auf die man sich verlassen kann, wenn es ums Helfen geht und noch mehr junge Menschen für soziales Engagement und die Idee der Menschlichkeit begeistert. Die Bekanntheit und die Markenwerte des Roten Kreuzes konnten – wie intendiert – auch tatsächlich gesteigert werden.

 

KOMMUNIKATIONSKONZEPT

Ausgangssituation

Das Rote Kreuz in der Wahrnehmung von außen

Das Österreichische Rote Kreuz zählt zu den bekanntesten Marken in Österreich, nicht nur im Nonprofit-Bereich. So listet der Young&Rubicam Brand Asset Valuator das Rote Kreuz regelmäßig unter den Top 20 Marken in Österreich. Die Organisation ist bekannt und steht für Vertrauen, Hilfe, Verantwortung, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Kompetenz.

Betrachtet man in den Umfragen die verschiedenen Altersgruppen, so kann man in den vergangenen Jahren feststellen, dass gerade im Bereich der sehr jungen und jungen Österreicherinnen und Österreicher im Alterssegment von 13-25 die Bekanntheit, aber auch die Sympathie signifikant niedriger sind als in den Alterssegmenten, die direkt mit dem Roten Kreuz und seinen Leistungen zu tun haben. Zusätzlich fällt auf, dass gerade im urbanen Raum diese Werte noch geringer sind.

Jugendkulturforscher unterstellen der Jugend regelmäßig, sie sei egoistisch und konsumorientiert, eine Erfahrung, die man im Roten Kreuz nicht teilt, sind doch unter 25-Jährige das Rückgrat der Organisation im Freiwilligenbereich.

Das Thema Jugend nach innen

Seit dem Jahr 2010 wurde dem Thema Jugend im Roten Kreuz ein strategischer Schwerpunkt gewidmet. Interne Strukturen wurden dafür vorbereitet, einerseits das Augenmerk auf junge Stakeholder zu legen und die Organisation noch fitter für das Engagement jüngerer Menschen zu machen und andererseits junge Menschen auch in den Entscheidungsgremien zu verankern. Umgesetzte Maßnahmen daraus – retrospektiv betrachtet auch interne Vorbereitungsarbeiten für die Kommunikationsaktivitäten 2014 – waren die Kooptierung von Jugendvertreter/innen in das höchste statutarische Gremium, die Präsidentenkonferenz des Österreichischen Roten Kreuzes und in die regelmäßige Tagung der Landesgeschäftsführer/innen. Auf Bundesebene wurde ein Bereich „Jugend“ ins Leben gerufen, der direkt der Geschäftsführung unterstellt ist und daher organisationsintern dieselbe „symbolische“ Wichtigkeit hat, wie Einsatzmanagement oder Pflege & Betreuung.

Im Zuge dieser Vorbereitungen wurden auch die Leistungsbereiche evaluiert und optimiert, in denen sich die Jugendlichen als freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Roten Kreuz einbringen können. Andererseits wurden Informations-, Beratungs- und auch Unterstützungsangebote für junge Menschen entwickelt und ausgebaut, die für diese als Zielgruppen erbracht werden.

Ziele der Kampagne

Die Zielformulierung als Auftrag an das Kampagnenteam war mehrstufig. Einerseits musste nach innen gewirkt werden, um den Strategieprozess auch nachhaltig kommunikativ zu verankern, andererseits war die externe Wirkung Hauptschwerpunkt des erfolgreich umgesetzten Konzepts.

Stakeholder und Kommunikationsziele

Die Ziele wurden von Beginn an nach Stakeholdersegmenten geclustert. Bei der Gestaltung der Jugendkampagne stand als primäre externe Stakeholdergruppe jene der 14- bis 18-Jährigen im Fokus. Als weitere Stakeholder wurden Personen aus dem Umfeld von Jugendlichen definiert. Diese Sekundärzielgruppe ist im Alter von 25+, und umfasst Eltern, Familienmitglieder, Lehrer, Arbeitgeber, etc.

Im Konkreten ergaben sich daher für die Zielformulierung folgende allgemeine und spezifische Kommunikationsziele:

 

Bekannheit im Bereich 14 – 18 Jahre

  • Bekanntheit des Roten Kreuzes bei jungen Menschen weiter steigern.

Imageziele im Bereich 14 – 18 Jahre

  • Markenwerte des Roten Kreuzes bei Jugendlichen weiter steigern (Sympathie).

Wirkungsziele im Bereich 14 – 18 Jahre

  • Jugendliche über Möglichkeiten des sozialen Engagements informieren.
  • Jugendliche zu sozialem Engagement bewegen.
  • Zukünftige Rotkreuz-Freiwillige gewinnen.
  • Jugendliche als Jugendgruppen-Mitglieder oder -Betreuer/innen gewinnen.

Imageziele in der Sekundärzielgruppe 25+

  • Das Umfeld der Jugendlichen über Rotkreuz-Angebote informieren und damit die Marke insgesamt „jünger“ machen.

Wirkungsziele interne Stakeholder

  • Die internen Stakeholder dienen einerseits als Verstärker der Kampagne, andererseits wird auch das Markenbild innerhalb der Organisation durch die Kommunikationsaktivitäten verändert. Aus diesem Grunde hat dieser Kampagnenteil auch besondere Bedeutung.

Kommunikationsstrategie

Die Ziele der Kampagne sind mittel- bis langfristig gesteckt. Ein Drei-Säulen-Modell für das Engagement soll als theoretisches Konstrukt zeigen, in welchen Ebenen die Interaktionspyramide in der Kernanspruchsgruppe angelegt werden kann.

Diese Säulen sind:

  1. Bekanntheit steigern
  2. Markenwert steigern (Image)
  3. Engagement steigern (Wirkung)

Für die drei Ebenen des Engagements, im Rahmen dieser Kampagne wird auf die beiden ersten Säulen das Hauptaugenmerk gelegt, da Engagement eine mittel- bis langfristige Entscheidung ist, die zudem nicht unmittelbar innerhalb unserer Organisation erfolgen muss und daher hinsichtlich der Wirkungskontrolle problematisch ist.

Dieser Ansatz sollte multimodal und multimedial in den Kernstakeholdergruppen umgesetzt und in den weiteren Stakeholdersegmenten bekannt gemacht werden.

Grundlage für die Detailplanung war die Teilnahme an den Market Jugendstudien seit 2010 und der regelmäßig rotkreuz-intern stattfindende „Stimmungsbarometer“, um Inhalte, Ideen und auch bestehende Imagewerte der jungen Zielgruppen zu erfassen. Die Strategie wurde gemeinsam mit der Agentur Monopol entwickelt, für die Herangehensweise an das Umfeld der Jugendlichen zeichnet Silberball verantwortlich. Weitere Agenturpartner waren Die Socialisten für die #Hashtag-Kampagne und IQmobile setzte eine mobile Marketing-Aktion per SMS um.

Strategischer Ansatz

Als strategischer Ansatz wurde eine multimediale Multilevel-Multistakeholder-Kampagne mit einem starken Social Media-Schwerpunkt angedacht, die an die Lebensrealität junger Menschen anschließt, die bestehenden Stories aus dem Roten Kreuz aufgreift und mit Mitteln des Storytellings noch mehr junge Menschen von der Idee der Menschlichkeit begeistert. Die Kommunikation soll zunächst Reichweite im Alterssegment bringen, um in weiterer Folge die Bekanntheit und Sympathie (also Image) zu verbessern, was mittelfristig zu Internalisierung der Rotkreuz-Ideen führt und vermehrt junge Menschen zum Engagement (Wirkung) bringt.

Der Slogan #getsocial als zentrales Element der Jugendkommunikation

Als zentrale Kampagnenidee dazu wurde ein Slogan entwickelt, unter dem die gesamten Jugendkommunikations-Aktivitäten gestellt werden: #getsocial. Damit ist geplant, das in jungen Milieus durchaus negativ konnotierte Adjektiv „sozial“ aufzuwerten, und mit „social“ den kommunikativen Konnex von realem prosozialen Verhalten und sozialen Medien zu schaffen.

Dabei kann „social“ in drei verschiedenen Weisen verstanden werden:

  1. Einerseits als praktisch menschliches Verhalten, also im Sinne des Rotkreuz-Grundsatzes der Humanität.
  2. Zweitens als soziales Netz der Familie und Freunde, wie es auch das Rote Kreuz für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darstellt,
  3. und schlussendlich drittens als Social Media, also Facebook & Co.

Kernbotschaften

Als Kernbotschaften wurden definiert:

  1. Du tust oft schon etwas Soziales, von dem du nicht wusstest, dass es auch die Grundidee des Roten Kreuzes ist.
  2. Junge Menschen sind besser, als ihr Ruf: sie engagieren sich und helfen anderen gerne.
  3. Jeder kann sich sozial engagieren, HelpStars , die humanitäre Jugendplattform des Roten Kreuzes, ist die Plattform, um dieses Engagement sichtbar zu machen.

Maßnahmen

Grundidee für die Kommunikation war es, einen Interaktionstrichter mit mehreren Eingängen zu konstruieren, über den wir die einzelnen Stakeholdersegmente genau nach den jeweiligen Bedürfnissen informieren und servicieren können. Dazu wurde zu Beginn festgelegt, dass die digitale Kommunikation zu den Hauptstakeholdergruppen immer über das humanitäre Jugendportal kanalisiert wird, das gemeinsam von Österreichischem Roten Kreuz und Österreichischem Jugendrotkreuz betrieben wird.

Eine weitere durchgängige Kommunikationsmaßnahme ist die Gestaltung eines Gesamtkampagnenartworks durch den Künstler Boicut, der mit dem Key Visual der Kampagne, einem symbolischen Herzen, versucht hat, die humanitären Kernelemente des Roten Kreuzes für junge Menschen zu visualisieren. Elemente dieses Kommunikationsdesigns finden sich in allen Online- und Offline-Aktivitäten.

Zwei Wege, ein Ziel: Get Social!

Methode der Kampagne war es, Jugendliche dort abzuholen, wo sie kommunizieren. Daher war ein wichtiger Schritt die Kommunikation in Sozialen Netzwerken. Aus diesem Grund wurde während der gesamten Kampagne ein Hauptaugenmerk auf die Verbreitung unserer Ideen, Grundsätze, Angebote usw. auf Facebook, Twitter und Instagram gelegt.

Als zweiter Weg in die Onlinewelt wurden natürlich die Kampagneninhalte und -videos auch im Rotkreuz-Onlineportal der Homepage und HelpStars.at aktiv miteinbezogen.

Das interaktive YouTube-Video als Kernelement

Bei der Verbreitung der Botschaft der Kampagne setzte man auf ein interaktives YouTube-Video als Kommunikationsmittel. Dieses wurde interessant, spektakulär und lustig gestaltet, um das Interesse der jungen Generation zu wecken. Auf den Absender wurde zu Beginn bewusst verzichtet, um einen Überraschungseffekt zu erzielen.

Das Viral konkret:

  • Ein interaktives YouTube-Video ging mit Kampagnenstart online.
  • In dem interaktiven Video hat der User die Möglichkeit den Fortlauf der Geschichte mit verschiedenen Entscheidungen aktiv zu beeinflussen.
  • Das interaktive Element im Viral soll dazu motivieren, auch im „echten Leben“ sozial aktiv zu werden.
  • Der Inhalt wird sehr überzeichnet dargestellt und ist so ein Versuch, in der Zielgruppe „Wirbel“ zu machen.
  • Im Weiteren soll der Inhalt neugierig auf mehr machen und so die Userinnen und User dazu motivieren, dieses Video aktiv zu verbreiten.
  • Das Video soll auch provozieren und zu Diskussionen führen.
  • Im Viral entdeckt der User den persönlichen sozialen Handlungsspielraum und trifft Entscheidungen subjektiv.
  • Jemanden vor dem Sturz in die Glasscherben zu bewahren, bedeutet „aus Liebe zum Menschen“ zu handeln. Der User entdeckt, dass sich sein normales tagtägliches Handeln mit den Werten des Roten Kreuzes deckt.
  • Die Message: Du tust schon etwas, von dem du nicht wusstest, dass es auch die Grundidee des Roten Kreuzes ist.
  • Jugendliche im Video sind zum größten Teil selbst Rotkreuz-Jugendgruppen-Mitglieder.

Je nach den getroffenen Entscheidungen im Video wurde der User/die Userin auf verschiedene Landingpages weitergeleitet. Die dort präsentierten Informationen schlossen an die Handlungen im Video an.
Um die Verlinkung auch bei mobilen Endgeräten zu ermöglichen, ein Feature, das Google auf YouTube nicht generisch implementiert hat, wurde unter m.get-social.at eine eigene mobil verfügbare Website umgesetzt.

Jugendportal als Landingpage

Das gemeinsame humanitäre Jugendportal von Rotem Kreuz und Jugendrotkreuz fungierte als Landingpage für die jugendliche Zielgruppe. Von dort werden die Interessent/innen regional/thematisch zu spezifischen Informationen im Rotkreuz-Netzwerk weitergeleitet. Die Jugendplattform wurde anläßlich der Kampagne einem inhaltlichen und graphischen Relaunch unterzogen.

Whatchado-Stories

Ein zentrales Element im Rahmen der Kampagne ist Storytelling, also der Transport der Kampagneninhalte mit Hilfe von Geschichten an interessierte Personen. Im Sinne der Strategie ist das also die zweite Säule. Dies wird mit Mitarbeiter/innen-Interviews auf der Online-Video-Plattform Whatchado (www.whatchado.com) umgesetzt.

Whatchado versteht sich selbst als Job Dating Seite, auf der Nutzer der Seite mit zu ihnen passenden Berufen zusammengeführt werden. Wir als Rotes Kreuz wollen dies aber nicht nur mit bezahlten Berufen machen, sondern auch mit den vielen unterschiedlichen Möglichkeiten des freiwilligen Engagements, die es im Roten Kreuz gibt. User beantworten einen Fragebogen und bekommen Videos von Menschen vorgeschlagen, die ähnlich denken wie sie selbst. So können Jugendliche selbst herausfinden, welche Tätigkeit zu ihnen passt und was das Rote Kreuz für sie im Angebot hat.

Dafür wurden mehr als 50 Videos mit freiwilligen, beruflichen und zivildienstleistenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den unterschiedlichen Leistungsbereichen und allen Bundesländern gedreht. Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beantworten dabei die gleichen Fragen und erzählen wie es ist, sich im Roten Kreuz zu engagieren. Da es auch um den privaten Background und die persönliche Lebenserfahrung geht, sind die Videos viel authentischer und ansprechender als eine herkömmliche Stellenbeschreibung. Die Nutzer können sich mit den Personen identifizieren und entdecken so auch das Potenzial zu sozialem Engagement in sich selbst.

Hashtag-Kampagne #getsocial

Wie bereits bei dem Punkt Kampagnenmethodik erklärt, setzt das Rote Kreuz im Rahmen der Jugendkampagne zu einem großen Teil auf die Sozialen Netzwerke. Um diese Kommunikationsaktivitäten aller Kanäle zu bündeln und messbar zu machen, wurde eine Hashtag-Kampagne initiiert. Alle public gestellten Postings und Fotos mit dem Kampagnenhashtag „#getsocial“ werden automatisch auf eine gemeinsame Wall zusammengeführt und sind somit auch für Veranstaltungen und alle Interessierten auf wall.get-social.at zugänglich. Dieser Kampagnenteil wurde von der Agentur „Die Socialisten“ umgesetzt.

Durch verschiedene Postings in den Social Media-Kanälen wie Facebook, Twitter oder Instagram zeichnet sich auf der Kampagnen-Wall ein breites Bild von sozialem Engagement in Österreich ab.

Der vereinfachte Zugang zu Inhalten und die Einfachheit in der Darstellung von sozialem Engagement in den Social Media-Kanälen ist auch für die mehr als 76.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Roten Kreuz eine gute Gelegenheit, von ihrem persönlichem Einsatz in den unterschiedlichsten Bereichen des Roten Kreuzes zu berichten. Gerade das aktive Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann hier zusätzlich instrumentalisiert werden, andere aktuelle Hypes wie die Cold-Water-Challenge, der Harlem Shake oder auch die Ice-Bucket-Challenge können so mitgenommen und unter den Kampagnenschirm geholt werden.

Kampagnenvideo

Als verbindendes Element für die interne wie auch externe Kommunikation wurde ein Video erstellt, das die verschiedenen Aktivitäten junger Menschen im Roten Kreuz darstellt. Dieses ist einerseits intern als verbindendes Kommunikationselement gedacht, um die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dieselben Kommunikationsinhalte zu synchronisieren und andererseits dient es zur externen Präsentation der Aktivitäten in diesem Bereich, vornehmlich allerdings nicht bei den Jugendlichen, sondern in ihrem Umfeld.

Offline-Kampagnenmaterialien, Give-aways

Für die interne und externe Kommunikation wurden unterschiedliche Offline-Kampagnenmaterialien produziert. Neben weißen Sonnenbrillen, die zu Selfies im #getsocial-Style einladen, gab es T-Shirts, Freecards, Eventarmbänder, Ohrenstöpsel, Kondome, Gummibären aber auch Liegestühle und einen Fotorahmen, um das Kampagnen-Artwork in die Fotos zu bringen. Zungen-Tattoos und Sticker wurden ebenfalls produziert.

Die Give-aways wurden unter anderem bei Großveranstaltungen, wie dem Novarock- bzw. dem Frequency-Festival, an viele hunderte Jugendliche und junge Erwachsene verteilt. Zahlreiche weitere regionale und lokale Events sind seit Juni dafür verwendet worden, um über das Kampagnenmotto #getsocial zu informieren und junge Menschen über die Möglichkeit zu sozialem Engagement zu informieren. Dabei wurden durchaus prominente Unterstützer Teil der Kampagne.

Kampagnenteil „Gemeinsam mehr“

Der parallele Kampagnenteil für das Umfeld der Jugendlichen wurde federführend von der Agentur „Silberball“ umgesetzt. Dabei konnte an die Markenkommunikation der vergangenen Rotkreuz-Kampagnen angeknüpft werden, indem die Botschaft „Gemeinsam mehr“ mit dem Slogan „Get Social!“ verknüpft wurde. Drei verschiedene Sujets wurden für den Print erstellt, Poster produziert und zahlreiche Sujets – gratis – geschalten. Das Motiv „Paar“ wurde auch als 8- und 16-Bogen Plakat produziert und bundesweit in einer Zahl von 3.000 Stück affichiert.

Radiospot

Die Kommunikation wurde durch einen 16-Sekunden-Radiospot verstärkt, der das Motto „Gemeinsam mehr“ in den Mittelpunkt stellt, indem eine Gruppe Jugendlicher eine gelangweilte Jugendliche mit „get social!“ auffordert, beim Roten Kreuz mitzumachen.  Eine weitere Schaltung erfolgte im Sommer auf Spotify, einem Online-Streaming-Musikdienst, der spezifisch von jungen Menschen genutzt wird.

Pressearbeit

Im Rahmen der externen Kommunikation zu dieser Kampagne wurden vor allem Personen im Bereich der sekundären Stakeholdergruppe erreicht. Eine Pressekonferenz und ein Fototermin zum Start der Kampagne mit Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin fand im Jugendministerium statt und wurde relativ breit rezipiert. Dazu erfolgten Presseaussendungen der durchführenden Agenturpartner über die Kampagne an die Metamedien. Gleichzeitig wurde begonnen, sämtliche externe Medien-Kommunikation zu Themen der Jugend im Roten Kreuz unter das Dach von „#getsocial“ zu stellen, was die Wirkung der Kampagne im Stakeholdersegment des Umfelds von Jugendlichen verbreitert hat.

Rotkreuz-Medien

Die Kommunikation in den Rotkreuz- und Jugendrotkreuz-Medien erfolgte flächendeckend. Sowohl die Rotkreuz-Zeitung, die an Mitglieder und Spender versendet wir, als auch die Jugendrotkreuz-Magazine widmeten sich dem Thema Jugendkampagne und vor allem den Aktivitäten in diesem Bereich.
Auf der Homepage des Roten Kreuzes wurde ein eigener Informationsbereich für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch für externe Interessierte eingerichtet, der die Kampagne und die Grundlagen unserer Arbeit im Jugendbereich für ältere Stakeholdersegmente aufbereitet.

Mobile Kommunikation

Gemeinsam mit der Agentur IQmobile wurde für den Kampagnenstart ein mobiles Add-On zur Kommunikation geschaffen, um die Aufmerksamkeit zu steigern. Am Tag vor dem Kampagnenstart wurde das bis dahin geheim gehaltene Viral online gestellt und ein Link per SMS an rund 30.000 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschickt. Das Echo war enorm. Diese Aktion wurde am Tag des Kampagnenstarts noch durch eine SMS-Aktion an weitere externe 28.851 Empfängerinnen und Empfänger aus der Kernstakeholdergruppe ergänzt.

Zeitplanung

Die konkrete Planung in einer bundesweiten Arbeitsgruppe begann schon 9 Monate vor Kampagnenstart. Ein Einkoppeln der Kommunikationsaktivitäten auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene erfordert besonders zu Beginn viel an internem und externem Planungs- und Kommunikationsaufwand. Dabei wurde diese Kampagne zwischen andere Aktivitäten eingepasst. Die Rotkreuz-interne Kommunikation startete Anfang Mai, die externe Kampagne am 12. Juni 2014.

WIRKUNGSKONTROLLE

Die Wirkungskontrolle der Kampagne erfolgte strategiekonform nach den Perspektiven Reichweite, Image und Wirkung. Da sich die Interaktionen als Primärwirkungen bei digitalen sozialmedialen Kampagnen wieder auf die Reichweiten rückauswirken. Daher sind diese beiden Perspektiven gemeinsam erfasst.

Reichweiten und Interaktionen

Die Messung der Reichweiten erfolgte bei den digitalen Aktionen just-in-time, dabei konnten die Impressions, aber auch die Interaktionsraten auch nach Zielgruppen aufgeschlüsselt zeitnah erfasst und diese Ergebnisse in die Kampagne rückübermittelt werden.

Hinzu kommen noch die Reichweiten der Radiospots, Plakate und digitalen Audiowerbung aus Spotify und die Offline-Aktionen bei Festivals oder im Rahmen von dezentralen Veranstaltungen in den Bundesländern und Bezirken. Hier ist eine Reichweitenschätzung nur kursorisch möglich.

Diese Reichweiten lassen sich aufgrund der Unterschiedlichkeit der Interaktionen und Modalitäten nicht miteinander vergleichen, geschweige denn zusammenzählen.

Die primäre Wirkung, also die Interaktionen und die Etablierung von Kommunikations-Beziehungen in den digitalen Kanälen, liegt mit einer Gesamtzahl von über 70.000 Interaktionen über den Erwartungen. Vergleicht man das mit der Größe der Gesamtzielgruppe, so kommen wir auf eine Interaktionsrate von über 5 %. Die mittel- und langfristigen Sekundärwirkungen im Sinne von Engagementraten und Veränderungen im Verhalten von jungen Menschen sind in der kurzen Zeit noch nicht messbar. Anhand der auf digitalen Kanälen eingehenden Mitarbeitsanfragen kann aber abgeschätzt werden, dass sich hier ebenfalls Steigerungen ergeben könnten.

Wirkungsmessung

Intern – Stimmungsbarometer

Das Österreichische Rote Kreuz führt alle drei Jahre eine interne Meinungsumfrage unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch. Auch 2014 wurde dieser „Stimmungsbarometer“, beginnend Ende Juni bis Ende August, durchgeführt. Insgesamt haben über 2.800 Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dieser Umfrage teilgenommen.

Die Ergebnisse sind, was das Engagement von jungen Menschen im Roten Kreuz betrifft, interessant. 95 % der Mitarbeiter/innen unter 25 Jahren geben an, ehrenamtlich tätig zu sein, um Neues zu lernen und fast 90 % wollen etwas für andere tun. Im Vergleich zur letzten Umfrage – und hier hat die Kampagne dazu beigetragen – fühlen 74 % der jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass „RK-intern der Grundsatz der Menschlichkeit im Sinne von Verständnis, Freundschaft und Zusammenarbeit gelebt“ wird (nach 60% im Jahr 2011).

Extern – Online-Umfrage

Für die Wirkungsmessung wurde Ende August eine Marktforschung vom Linzer Unternehmen market durchgeführt. Dabei wurden 800 Personen zu unterschiedlichen Imagewerten bzw. Teilen der Kampagne und Bekanntheit bzw. Sympathie des Roten Kreuzes online befragt. Um die Zielgenauigkeit der Kommunikationsaktivitäten zu eruieren wurden zwei verschiedene Alterssegmente untersucht. Die „junge“ Zielgruppe (500 Befragte) war – auch panelbedingt – von 15-29 Jahre selektiert, die Kontrollgruppe von 40-59 Jahren beinhaltete 300 Personen aus ganz Österreich. Die realen Werte in der Kernstakeholdergruppe dürften daher noch höher liegen.

Die Ergebnisse der Umfrage im Detail

25 % der Zielgruppe berichten ungestützt, dass ihnen die Kampagne aufgefallen ist (16 % in der Kontrollgruppe). Bei Vorzeigen von Kampagnensujets und Bannern steigt dieser Anteil auf 38 % (28 % in der Kontrollgruppe).

Dem Roten Kreuz ordnen 14 % der Gesamtbefragten (und daher 58 % der Kampagnenkenner) in der Kernzielgruppe die Jugendkampagne zu. (Kontrollgruppe: 8 % bzw. 50 % der Kampagnenkenner).

Auch in Sachen freiwilliges Engagement ist die Jugend besser als ihr Ruf. Sowohl, was das tatsächliche Engagement betrifft, als auch hinsichtlich der Bereitschaft in Hilfsorganisationen, spontan bei Katastrophen oder auch im eigenen Umfeld zu helfen – die Antwortraten sind bei jungen Menschen immer auf demselben Niveau wie bei den älteren Österreicherinnen und Österreichern. Im Bereich der Bereitschaft zur spontanen Hilfe bei Katastrophen ist der Wert sogar signifikant höher. Das entspricht auch unseren Erfahrungen, was das tatsächliche Engagement von jungen Menschen betrifft, die tagein und tagaus beim Österreichischen Roten Kreuz freiwillig „aus Liebe zum Menschen“ tätig sind. Und das mit Freude.

 

Domainstrategie?

Heute durfte ich bei einer Pressekonferenz des Österreichischen Domainverwalters nic.at über die Domainstrategie des Österreichsichen Roten Kreuzes sprechen. Grund war der Launch der Kampagne „Domains machen mehr daraus“ mit der die Hüter der .at-Domains die Endkunden (vermittelt über die so genannten Registrare) auf die Zeit nach der Freigabe der TLDs durch ICANN vorbereiten wollen.

Neben dem Geschäftsführer von NIC.at, Richard Wein war auch KR Alfred Harl, Obmann des Fachverbands Unternehmensberatung und Informationstechnologie in der Österreichischen Wirtschaftskammer unter den Rednern.

Ein Video von Ver Vie Vas erklärte – ich meine sehr anschaulich – die Kampagne und den Sinn von Domainmanagement in KMUs:

Davor waren noch die Statements der Vertreterinnen zu hören. Richard Wein von nic zitierte aus der nic.at Domain-Studie, die Grundlage für die PLanung einer Kampagne zum Thema Domains. Auf der Website www.domainsmachenmehrdaraus.at – so der Geschäftsführer – finden Unternehmen zahlreiche Tipps und Tricks, um den Auftritt im WWW zu optimieren, sich für die Domainzukunft zu rüsten und Vorteile im Suchmaschinenranking zu erzielen.Die wichtigsten Ziele:

  1. Erstens, Österreich fit machen für das Jahr der Domain 2013 und damit für die Zukunft im Internet.
  2. Und zweitens aufzeigen, wie intelligente Domainstrategie zusätzliche Besucher auf Websites bringt.

»Domains machen mehr daraus« wendet sich an Private und Unternehmen gleichermaßen. Die Initiative stellt Werkzeuge und Inhalte bereit, die Agenturen, Institutionen und Einzelpersonen intelligente Domainstrategien vermitteln. Im Jahr 2013 werden zahlreiche Neuerungen im Bereich der Domains eingeführt. Zum Beispiel kommen über 1.000 neue Domain-Endungen auf den Markt wie etwa .wien oder .reise – die sogenannten Top-Level-Domains. Die Möglichkeiten und Chancen wachsen, aber mit ihnen auch der Beratungsaufwand. Deshalb weist die Initiative auf die Wichtigkeit intelligenter Domainstrategien hin. Denn Studien zeigen, dass die Mehrheit ihre Domains eher beliebig managed und nur die Minderheit aktiv mit ihren Assets umgeht. »Domains machen mehr daraus« will diesen Umstand ändern. Zusammen mit zahlreichen .at Registraren alleine in Österreich bietet die Initiative eine flächendeckende Anlaufstelle für Beratung und Know-how.
so Richard Wein.

 

Gerald Czech, Richard Wein und Alfred Hartl bei der Pressekonferenz von nic.at am 10. Oktober 2012 in Wien
Gerald Czech (Österreichisches Rotes Kreuz), Richard Wein (Nic.at)  und Alfred Hartl (Wirtschaftskammer Österreich) bei der Pressekonferenz von nic.at am 10. Oktober 2012 in Wien

 

Der Wirtschaftskammervertreter betonte, wie wichtig eine kluge Online-Marketingstrategie und damit auch eine Domainstrategie ist. Als Beispiel nannte er die Wahl der Geschäftsadresse in der Realität, „weil es einen Unterschied macht, ob man in als Geschäftsadresse Am Rautenweg oder Am Graben hat.“

Der Internetauftritt ist für viele kleinere und mittlere Betriebe zur digitalen Visitenkarte geworden und daher ist ein professioneller Auftritt Pflichtprogramm. Das bestätigt auch die Hälfte der österreichischen Unternehmen (genau 47 %), die im Rahmen der E-Business-Studie 2011 der WKÖ befragt wurden (aktuelle Studie wird gerade fertiggestellt). Mehr als zwei Drittel der Befragten (genau 79%) konnten durch Investition im IT-Bereich die Kundenkommunikation verbessern.

so Alfred Hartl (WKO).

Die Domainstrategie des Österreichischen Roten Kreuzes konnte im Anschluss als Best Practice dienen, dass Domainstrategie auch im Nonprofit-Bereich ein wichtiges Element der integrierten (online-) Kommunikationsstrategie ist. Nahezu 56.773 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten Tag für Tag persönlich und zumeist direkt an den Menschen in Not und sozial Schwachen aus Liebe zum Menschen – diese Arbeit wird durch on- und offline Kommunikation unterstützt. Einen wesentlichen Beitrag liefert dazu das größte Österreichische humanitäre Nonprofit-Portal www.roteskreuz.at. Dort versuchen wir die unterschiedlichen Zielgruppensegmente durch verschiedene Domains zielgerichtet zum richtigen Ort im Portal zu leiten. Von hauskrankenpflege.at oder betreut24.at bis hin zu erstehilfe.at oder notarztwagen.at erstrecken sich unsere Leistungen und damit die Domains über sehr viele Bereiche des täglichen Lebens. Bei der Domainregistrierung war uns wichtig, diese Breite zu zeigen und so auch die Mobilisierungsmöglichkeiten in Richtung Freiwilliger stärker auszubauen.

Mit Domains rund um diese Themen bringen wir einerseits die Leute direkt auf das relevante Angebot auf unserem Portal. Auf der anderen Seite helfen uns aussagekräftige Domains, bei den Suchmaschinen thematisch gut gerankt zu sein und so das Feld nicht anderen zu überlassen. Wir sehen Domainnamen als Bestandteil unserer Gesamt-Kommunikation, wo eine Strategie in die andere greift. Andererseits ist es unsere Aufgabe, das Rotes Kreuz (das ja im Kriegsfall auch ein Schutzzeichen ist) auch im Internet zu schützen und so das Vertrauen, das in uns gesetzt wird, zu sichern. Natürlich helfen uns unsere Domains auch, spezielle Zielgruppen anzusprechen wie z.B. mit unserem nagelneuen Jugendportal helpstars.at.
so werde ich in den Unterlagen zitiert.

Bis heute Abend wurde bereits auf derstandard.at, wienerzeitung.at oder futurezone.at von der Pressekonferenz berichtet.

Rotes Kreuz 2.0: Der Weltrotkreuztag auf Facebook

Bilder Teilen und damit die Rotkreuz-Idee digital verbreiten.

Welcher Facebook-Nutzer kennt das nicht: kurze Texte als Grafiken mit einem Pfeil in Richtung Profilbild, die erklären, dass dieser oder jener Nutzer keine Spieleeinladungen mag, gerade müde ist oder eine gewisse Musik verabscheut.

„Wir haben auf Anregung einer Mitarbeiterin aus Niederösterreich diese Idee aufgegriffen und selbst Grafiken erstellt, mit denen sich jede Nutzerin und jeder Nutzer als Rotkreuz-Mitarbeiter/in, als Blutspender/in, Ersthelfer/in oder Spender/in outen kann uns somit andere von der wichtigen Arbeit des Roten Kreuzes informiert“, so Gerald Czech, Webmaster des Österreichischen Roten Kreuzes.

Die Kampagne auf Facebook

Ein Fotoalbum wurde online gestellt, in dem alle einzelnen Sujets hochgeladen und korrekt beschriftet wurden, so wie sie dann sinnvollerweise auf den Pinwänden der Nutzerinnen gesehen werden sollen.

Facebook-Fotogalerie auf www.facebook.com/roteskreuzat

Die Mechanik der Kampagne ist die folgende: Nutzerinnen und Nutzer teilen das jeweilige Bild in ihrem Nachrichtenstream. Dadurch kann einerseits die Zahl der Shares in den Statistiken der Facebook-Page gezählt werden, die Aktion wird daher messbar – andererseits hat das den Vorteil, dass alle Freundinnen und Freunde eben dieses Foto in ihrer Pinwand sehen, so es von der Facebook-Filterbubble dort auch angezeigt wird. Diese können, so das auch für sie relevant ist, das Foto ebenfalls teilen – das ist der virale Charakter der Kampagne.

Ein Netzwerk der Hilfe

Die Aktion soll einerseits die Rotkreuz-Community auf Facebook noch besser vernetzen und andererseits auch nach außen wirken: Durch die Selbstzuschreibung der Nutzerin oder des Nutzers als Rotkreuz-Mitarbeiter kommuniziert er eben dies auch außerhalb seiner Rotkreuz-Netzwerke. Doch auch für Unterstützer/innen und Blutspender/innen wurden Sujets entwickelt.

„Das Ganze bekam schon in den Tagen vor dem 8. Mai, an dem wir den Weltrotkreuz-Tag feiern virale Dynamik. Bereits sechs Stunden nach der Veröffentlichung auf der Rotkreuz-Facebook-Seite hatten wir über 1.000 Interaktionen gezählt“, so Czech weiter.

Die Dynamik geht durchaus weiter. Gerade in den Nachmittags- und Abendstunden kann man regelrechte Kaskaden an weiteren Zielgruppensegmenten erkennen, die diese Fotos teilen.

„Zumeist beginnt es bei einer oder einem Opinionleader, der damit den Zugang der Information zu einem weiteren sozialen Subnetz eröffnet. Diese Knotenpunkte sind sozusagen ‚weak links‚, wie das Granovetter sagt. Von diesen Initialpunkten aus verbreitet sich das Bild dann über einige bis hin zu einigen Dutzend weiteren Personen innerhalb dieses Subsegments“, erklärt Czech.

Best Practices 2.0

Für das Österreichische Rote Kreuz ist diese Aktion einerseits ein gutes Beispiel, wir interne Kommunikation durch soziale Medien verbessert wird, kam doch die Idee selbst als Anregung in einer internen Facebook-Gruppe der Webverantwortlichen Redakteur/innen. Die Verwendung von Facebook als Kampagnentool schließt auch an vergangene erfolgreiche Versuche des Österreichischen Roten Kreuzes an, wie beispielsweise die Kampagne zum Welttag der Vermissten, oder die Facebook-Aktion zugunsten der Betroffenen nach dem Monsun in Pakistan.

Zum Weltrotkeuztag

Henri Dunant, der Rotkreuz-Gründer

Das Rote Kreuz entstand nach einer Idee des Schweizer Geschäftsmanns Henry Dunant, der  1859 nach der Schlacht von Solferino die Verwundeten sah und angesichts des Leides der Betroffenen drei Tage und Nächte lang mithalf, Wunden zu verbinden und Leiden zu linden, um „zu trösten und zu retten“. Beeindruckt von den Erlebnissen schrieb Dunant 1862 das Buch „Eine Erinnerung an Solferino„, das er im Eigenverlag drucken lies und an Vertreter der Herrscherhäuser und ranghohe Militärs in ganz Europa verschickte.

„Es sei mir erlaubt“, schreibt Dunant gegen Ende des Buchs, als Antwort auf die Frage, ob es wirklich notwendig sei, derartige Schmerzen und das vielfache Leiden in einem Buch derartig intensiv und anschaulich zu schildern, „auf diese sehr natürliche Frage mit einer anderen Frage zu antworten: gibt es während einer Zeit der Ruhe und des Friedens kein Mittel, um Hilfsorganisationen zu gründen, deren Ziel es sein müsste, die Verwundeten in Kriegszeiten durch begeisterte, aufopfernde Freiwillige, die für ein solches Werk besonders geeignet sind, pflegen zu lassen?“

Aus dieser Grundidee gründete er 1864 gemeinsam mit anderen Genfer Bürgern das Rote Kreuz, das bis heute besteht. Dunant starb am 30. Oktober 1910 mit 82 Jahren. Noch heute wird am 8. Mai, dem Geburtstag des Gründers Jean Henry Dunants der Weltrotkreuz-Tag gefeiert.

Freikarte zur Social Media Konferenz im September?

Im September und zwar am 18. und 19. Darf ich in Wien an der Konferenz „Business goes Social Media – Volume II“ als Referent mitwirken. Mein Thema wird sein: Social Media beim Roten Kreuz: ein humanitärer Einblick an der Schnittstelle zwischen der internen und externen Kommunikation.

Als Referent habe ich die Möglichkeit, eine andere oder einen anderen Teilnehmer mit einer Freikarte für die Konferenz zu versorgen. (Insgesamt nur eine Karte!)
Ich habe beschlossen, die Auswahl des Freikartenempfängers per Social Media zu machen. Wenn Du mitkommen magst, für beide Tage dann kommentiere hier (oder auf Facebook/Google+) und sage mir, welchen Aspekt ich in meinem Referat in keinem Fall weglassen darf, was aus Deiner Sicht ganz wichtig ist, am Rotkreuz-Engagement in den Social Media.

Noch ein wenig zur Konferenz: Neben dem Who-is-Who der Österreichischen Social Media Szene, findet man zahlreiche UnternehmenskommunikatorInnen und VertreterInnen spezialisierter Agenturen. Fachliche Leitung ist Judith Denkmayr von Digital Affairs.

Niko Alm            (Super-Fi)
Peter Bauer        (Luzerner Kantonalbank)
Paul Blažek         (cyLEDGE Media)
Gerald Czech      (Österreichisches Rotes Kreuz)
Petra Geschwendtner     (Mjam.net)
Renate Gruber   (CupCakes Wien)
Markus Hübner (Brandflow)
Michael Kamleitner         (Die Socialisten)
Uwe Knaus         (Daimler)
Andrea Kostner (WienTourismus)
Answer Lang      (Wiener Linien)
Angelo Laub       (Mjam.net)
Jörg Liemandt    (Consultant)
Olaf Nitz              (Österreich Werbung)
Oliver Nitz           (Web Innovation Lab)
Kathrin Passig    (Zentrale Intelligenz Agentur)
Martin Poreda   (kununu.com)
Claudia Riegler  (Wiener Linien)
Herbert Sojak     (HC Marketing Consult)
Günter Strobl     (Raiffeisen-Leasing)
Robindro Ullah  (DB Services)

Der Content des zweitägigen Circles:

Social Media Grows up

  •  Wie Unternehmen Social Media effektiv einsetzen: Markenführung,Kundendialog, Employer Branding…

 Twittern, bloggen, facebooken, xingen, …

  • Wie findet ein Unternehmen die richtige strategische Ausrichtung im Social Media Dschungel?

Social Learning from the Best

  • DB Services, CupCakes, Daimler, Luzerner Kantonalbank, Mjam.net, Österreichisches Rotes Kreuz, Wiener Linien und WienTourismus

4 Workshops

  • Ist ein Job-Inserat auf Xing schon Employer Branding?
  • Wo beginnt Facebook?
  • Folgen und Verfolgt werden!
  • Vom Social Network zur Social Plattform

 

 

Overnewsed and underinformed?

Einige Anmerkungen des Webmasters (@redcrosswebmast) zur Redaktionsarbeit im Rotkreuz-Portal www.roteskreuz.at

Hier möchte ich eine Unterstützung für die über 700 Redakteurinnen und Redakteure geben, die im Rotkreuz-Portal www.roteskreuz.at inzwischen gemeinschaftlich Content produzieren, verlinken und damit die Botschaft der Menschlichkeit online verbreiten.

Bewegt man sich durch unsere Seiten, so kann man oftmals gar nicht sehen, welche Möglichkeiten dieses Portalsystem bietet, weil vieles einfach nicht ausgenützt wird, sei es aus Unwissenheit, oder weil die Zeit nicht ausgereicht hat.

News als Kernelement

Im Unterschied zu früheren Tools kann Typo3 sehr gut mit News umgehen. Diese Elemente sollen daher auch im Hauptfokus der Redakteurinnen und Redakteure vor Ort sein. Einerseits bieten sich News dafür an, mehrfach auf der Seite mittels unterschiedlicher Kategorien verwendet zu werden (unter Aktuell, im jeweiligen Leistungsbereich, auf höheren Organisationsebenen) und andererseits kann im fixen Layout sowohl nach intern als auch extern verlinkt werden, als auch zu anderen verbundenen News.

Inhalt

Wie bei allen Content-Elementen muss man sich auch bei den News überlegen, was den Leserinnen und Lesern gefallen könnte, denn der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler! Das gilt nicht nur für das Thema selbst, sondern auch für die Herangehensweise, die Sprache und die Fotos dazu. (Eine Präsentation von Gabriela Hartig vom letzten Redakteurstreffen im September 2010 beschreibt das sehr gut).

Struktur

Durch das Setzen von Überschriften verschiedener Ebenen (im Typo3-Editor als Überschrift 4, 5 oder 6 auswählen) strukturiert man den Text. Die Leserinnen und Leser werden dadurch auch beim Durchscannen über den Text mit den wesentlichen Inhalten konfrontiert.  Zusätzlich setzt man damit auch für die Suchmaschinen Prioritäten durch die Wortwahl der jeweiligen Texte. Inhalte werden daher auch bei der Suche besser gefunden. Listen kann man durchaus auch als nummerierte oder unnummerierte Listen formatieren.

  1. Damit versteht der Leser die Abfolge
  2. auch die Suchmaschinen können die Prioritäten erkennen
  3. und insgesamt wirken die Texte strukturierter.

Verlinkung

Der große Unterschied zwischen Online- und Offlinetexten ist die Möglichkeit, zusammenpassende Inhalte durch Links miteinander zu vernetzen. Daher ist es obligatorisch, News mit relevanten anderen Informationen im Rotkreuz-Portal (Leistungsbereich, ähnliche Einsätze, Teams, Fotogalerien, Spendenseiten, Anmeldeformularen, …) in der eigenen Organisationseinheit und ggf. auch in anderen, sowie externen Verweisen (andere Organisationen, Nachrichtenseiten, Gemeinden, …) zu verknüpfen. Denn wir wollen ja den Leserinnen und Lesern die Information geben, die sie konsumieren wollen!

Auch externe Verweise sind wichtig!

Auch die Verweise auf ähnliche News sind wesentlich, um die User zu weiteren Nachrichten zu dirigieren. Keine Angst, die User würden „davon laufen“, wenn man nach extern verlinkt. Das Gegenteil ist der Fall, die Verlinkung zu weiterführender Information wird als Service wahrgenommen. Zudem bewerten Suchmaschinen diese Links ebenfalls, was sich positiv auf die Auffindbarkeit auswirkt.

Wie oft publizieren?

Aktuelle Nachrichten werden nur gelesen, wenn sie nicht alt sind. Das muss einerseits bei der Erstellung der Texte bedacht werden und andererseits dazu führen, regelmäßig Neuigkeiten zu publizieren. Wie häufig das sein muss, kann generell nicht gesagt werden, als Mindestfrequenz sollte gelten. Ortsstellen produzieren zumindest wöchentlich eine News, Bezirksstellen mehr als fünf News im Monat, für Landesverbände sollten mehrere News in der Woche Standard sein. Das Generalsekretariat produziert zur Zeit zumindest eine News am Tag, wenn möglich auch mit zumindest drei Aufmacher-Wechseln in der Woche.

Für Redakteure zahlt es sich aus, regelmässige Informationen automatisch einzuplanen, beispielsweise Berichte über die Tätigkeiten der vergangenen Woche, Vorschau auf die zukünftigen Kurse, Treffen, Veranstaltungen, … Durch das regelmässige Planen kann man auch leichter Nachrichten finden, wo man sie möglicherweise nicht gesucht hätte.

Alternativtexte

Bei den verwendeten Bildern (ja auch News sollten zumindest ein Bild enthalten!) ist der so ganannte Alternativ-Text wesentlich. Er wird in den meisten Browsern beim „mouseover“ angezeigt und dient der Orientierung, sollten Anzeigegeräte (Screenreader, aber ggf. auch mobile Geräte) keine Bilder anzeigen können.

Habt Ihr weitere Tipps?

Konstruierte Social Media Realität?

Ein letzter (verspäteter) Kurzbeitrag zur aktuellen Blogparade, die sich dem Thema „Social Media Policy & Social Media Guidelines für NPOs und öffentliche Verwaltung“ widmet und die von mir und Hannes Jähnert gehostet wird.

Wie man Web2.0 erfolgsbringend in Unternehmen einsetzt, haben McKinsey-Forscher schon mehrfach publiziert. Als Ergebnisse einer Studie vom Dezember 2010 wurden folgende Punkte vorgeschlagen:

1.       Web2.0 Tools in den Arbeitsalltag der Mitarbeiter integrieren. Das wird sogar als Schlüssel Erfolgsfaktor bezeichnet.

2.       Weiter die Tools einsetzen und benutzen. Ein Benefit für Organisationen stellt sich nach Meinung der Autoren erst ab einem gewissen Nutzungsgrad ein.

3.       Barrieren für Organisationsentwicklung entfernen. Voll vernetzte Unternehmen scheinen hinsichtlich des Informationsflusses deutlich besser, Begabungen sollen flexibler eingesetzt werden, Entscheidungen sollen in der Hierarchie weiter unten getroffen werden dürfen.

4.       Die Web 2.0 Technologien sollten in den Kunden-, Lieferanten- und auch Mitarbeiterbeziehungen eine Rolle spielen.

Wie kann man nun, aus Sicht des strategischen Managements einer Nonprofit-Organisation derartige Strukturen etablieren, wenn man kein kleines Startup ist, sozusagen Organisationskultur auf der grünen Wiese etabliert?

Eine ideale Organisation

Nehmen wir an, wir sind eine Non-Profit-Organisation. Wir sind föderal strukturiert, einige Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vielen hunderten Standorten. Hier schildere ich den Idealablauf, der so – meines Wissens nach – noch nirgendwo stattgefunden hat.

1.)    Zunächst wird es – in föderalen Netzen, die teilweise lose gekoppelt sind, auf allen Organisationseinheiten – so genannte „early adoptors“ geben, die Social Media Tools bereits seit langem einsetzen. Irgendwie halt. Ohne Strukturen, ohne Konzepte und ohne Strategie.

2.)    Dann wird die strategische Führung (mit oder ohne externe Beratung) sagen, dass diese Tools und die damit in Verbindung stehende Kommunikationskultur „on strategy“ sind und an die Expertinnen einen Auftrag zur Implementierungsplanung geben.

3.)    Bestehende Ressourcen werden zwischen unterschiedlichen Organisationseinheiten miteinander vernetzt, best practices werden untereinander ausgetauscht und eine taktische Implementierungsplanung beginnt.

4.)    Als strategischer Rahmen für das Social Media Engagement wird – neben der strukturellen Einbindung und der adäquaten Ressourcenplanung – eine Social Media Policy entwickelt, die im Anschluss verbindliche Richtlinien für das Verhalten von Organisationsmitgliedern im Web gibt.

5.)    Die Social Media Kanäle sind analog zu anderen Kommunikationskanälen medienadäquat in sämtliche Prozesse der Organisation eingebunden und werden von allen Organisationsebenen verwendet.

Wie funktioniert die Realität der Social-Media-Implementierung?

Oftmals sind die Social-Media-Enthusiasten, die so genannten „digital natives“ am „Boden“ der Pyramide zu finden (Ein Blogpost von mir aus 11/2009 zu digital divide in NPOs), wenn man die Organisation nach dem Weberschen Bürokratiemodell verstehen will, gleichzeitig gibt es irgendwann an der Spitze im strategischen Bereich ein Commitment für die Umsetzung des Social-Media Engagements. (Denn ohne dieses „Go von Oben“  ist es ein mehr als schwieriger Prozess, den man mit dem prophetischen Wirken verschiedener Heilslehren vergleichen kann, da kann man dann nur auf die normative Kraft des Faktischen hoffen). Dann kann die Social Media Policy das Instrument sein, quer über die Hierarchieebenen eine Kulturtechnik zu protegieren, die im Bereich der mittleren Führungskräfte noch skeptisch beäugt wird. Das Papier ist dann  eine Generalabsolution das häretische Verhalten einzelner vor Ort, um die Implementierung der Strategie in einer Bottom-Up-Technik zu kanalisieren, denn die Vorschrift zeigt von den höchsten Gremien „erwünschtes“ Verhalten und wirkt daher gleich einer „Lehrmeinung“ im technischen oder medizinischen Sinne mittel- und langfristig Organisationsstruktur-generierend und verhaltenssteuernd.

So gesehen nützt das Tool „Socal Media Policy (SMP)“ auch außerhalb des Idealwegs etwas, wenn man auch über ungeplante Seitenwege zum Ziel kommt.

Wie man nun zu einer Social-Media Policy kommt findet man in diesem Posting auf dem Blog meines Alter-Egos Redcross-Sociologist.

Solferino sucks? Jeder kann Henri Dunant werden.

Am 30. Oktober jährt sich der Todestag von Rotkreuz-Gründer Henry Dunant zum hundertsten Mal. Seine Idee, Menschen in Not – unabhängig von ihrer Nationalität, ihrer ethnischen Herkunft und ihrer Religion – zu helfen, hat zu einem weltumspannenden Netzwerk der Hilfe geführt. In 186 Ländern gibt es heute eine Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft.

„Wir wollen Dunants Ideen und ihre vielen positiven Folgen anlässlich seines Todestages ins Bewusstsein rufen“, so Gerald Czech, Webmaster des Roten Kreuzes. Unter dem Titel „DunantMyself“ können Internet-User ihr Bild in ein Portrait des Rotkreuz-Gründers einbauen und so auf Facebook und Co ihre Solidarität mit der weltweit größten Freiwilligenorganisation bekunden.

Wie’s funktioniert, erklärt Webmaster Czech: „Einfach auf www.dunantmyself.at ein Bild hochladen. Das Portrait kann gleich auf Facebook gepostet werden.“

Das Österreichische Rote Kreuz ist seit der Erdbebenkatastrophe in Haiti im Jänner dieses Jahres auf Facebook vertreten und hat bereits mehr als 13.500 Fans. „Viele Internet-User wollen sich via Social Media Plattformen über humanitäre Themen – vom Rettungsdienst über das Blutspenden bis hin zur Katastrophenhilfe – informieren und austauschen“, sagt Czech. „Dieses Interesse fördert das Rote Kreuz gerne – auch mit verspielten Applikationen wie ‚dunantmyself’.“

Vielerorts wurde weltweit über unsere App bereits berichtet, derStandard.at beispielsweise im Ressort etat, oder via Twitter:

Auch in Blogs wird über das Produkt berichtet:

Noch weitere Links, die ich vergessen habe?

Neue Kanäle in der Katastrophe?

Web und Social Media in der integrierten Kommunikation des Roten Kreuzes

Die Katastrophe in Haiti am 12. Jänner 2010 und vor allem das Schicksal der insgesamt über 2 Millionen Betroffenen Menschen hat weltweit viele bewegt. Nicht zuletzt aufgrund der dramatischen Situation vor Ort haben international die meisten Medien Haiti Tage- manchmal Wochenlang zum Hauptthema ihrer Berichterstattung gemacht.

Bereits vor einigen Jahren habe ich mich mit den Möglichkeiten von Social Web in der Katastrophe in einem Blogpost (Disaster 2.0) eher theoretisch beschäftigt. Nun konnten wir all diese Tools auch live einsetzen. Hier der erste Bericht dazu.

Lange in Haiti

Das Rote Kreuz ist seit vielen Jahren in Haiti. Schon lange vor dieser Katastrophe wurden in Port-au-Prince beispielsweise von Österreichischen Technikern Funknetzwerke gewartet und errichtet. Das ist der Grund, warum die Rotkreuz-Helfer vor Ort bereits auf ein bestehendes Netzwerk an Kontakten zurückgreifen konnten.

Doch Hauptinhalt dieses Posting sollte die Kommunikation nach innen und aussen sein, deren integrierter Ansatz, der anhand der Erdbebenkatastrophe in Haiti erstmals in dieser Weise umgesetzt wurde. Die operative Arbeit in Österreich und natürlich auch vor Ort sind in jedem Fall wesentliche Basics, denn ohne die effiziente und wirksame Hilfe von Männern und Frauen des Roten Kreuzes vor Ort macht die beste Kommunikation zum Thema gar keinen Sinn.

Der Alarm.

Unsere operativen Katastrophenmanager wurden kurz nach Mitternacht vom Erdbeben informiert, erste Infos ergingen daher auch an die Kommunikationsmitarbeiter per eMail noch lange vor ihrem Eintreffen im Office. Via Twitter waren erste Einsatzmeldungen des Amerikanischen Roten Kreuzes (als CNN RT) auch schon sehr früh verfügbar. Daher war rasch klar, dass sich hier eine große Katastrophe anbahnt. Unser erster Tweet zum Thema Haiti als @roteskreuzat folgte in der Früh des 13. Jänners:

RT @RedCrossPDX: RT @WhiteHouse Text „HAITI“ to 90999 to donate $10 to @RedCross relief efforts in #Haiti. Learn more: http://bit.ly/6KiRtE

Im Laufe des Tages war rasch klar, dass auch Österreichische Hilfe vor Ort notwendig werden wird. Alle Schnelleinsatzgruppen wurden auf standby alarmiert. Hinsichtlich des Fundraisings wurde im Onlinespenden das Kennwort „Erdbeben in Haiti“ aktiviert, eine kurz davor eingeführte SMS-Spenden-Nummer wurde ebenfalls für Haiti aktiviert.

Erster Tag, erste Presseinfo, Setup der Kommunikationsinfrastruktur

Zeitgleich mit dem Onlinestellen der ersten Presseinfo „Schweres Erdbeben in Haiti“ wurde online eine eigene Knotenseite eingerichtet, deren leicht zu merkende URL www.roteskreuz.at/Haiti lautete. Dort wurden sämtliche Informationen zum Thema zusammengefasst, später konnte auch ein RSS-Feed dazu erstellt werden.  Noch im Laufe des 13. Jänners waren via Alertnet/Reuters erste Fotos aus Haiti verfügbar, die online gingen. Auch die Informationen zur Spendenmöglichkeit via SMS wurden erstellt und online gestellt. Auf Facebook wurde eine erste Cause „Hilfe für Haiti“ gestartet, um auch dieses Medium als Informations- und Fundraising-Kanal zu instrumentalisieren. Informationen gab es zunächst allerdings über meinen persönlichen User, weil noch keine Fanpage existiert hat.

Informationen, going social

Durch die Rotkreuz-Mitarbeiter, die bereits in Port-au-Prince waren, konnte auch die operative Hilfe vor Ort rasch starten, bereits am ersten Tag gingen über das Rotkreuz-Netzwerk bereits vertrauenswürdige Informationen aus Haiti ein.  Diese wurden zunächst im Rotkreuz-Portal  online gestellt und in weiterer Folge auch via Twitter publiziert.

#hilfe nach dem #erdbeben in #Haiti: ROtes Kreuz im Einsatz #Spenden auf https://spende.roteskreuz.at?code=SERHAI #spendenaufruf #roteskreuz

Laufender interner Kontakt mit den KollegInnen der Presseabteilung und dem operativen Katastrophen-Einsatzmanagement verhinderten eine „Entkoppelung“ der Social Media-Aktivitäten. Twitter war auch ein interessanter Kanal für die Nachrichten aus dem Katastrophengebiet, @Federation der Account der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften war hier genauso wertvoll, wie verschiedene Listen der Federation, die Rotkreuz-Twitteraccounts zusammenfassen, oder solche der UNO.

Zur Verbreitung der Rotkreuz-Hilfe im Web, bei befreundeten Unternehmen, Organisationen und bei interessierten wurden auch Flash-Banner erstellt und Online angeboten. Diese werden inzwischen durchaus breit geschaltet.  Auch Google-Adwords wurden bald dazu verwendet, UserInnen auf das Rote Kreuz in diesem Kontext aufmerksam zu machen. Über einige Hürden in diesem Kontext berichte ich im Blogpost „Hilfe für Haiti oder Fightin’ googleAdwords

Österreichische Experten werden entsendet

Die Phase zwei in der Kommunikation hat begonnen, nachdem unsere Ausrichtung von „Support“ des Einsatzes geändert wurde: Bald wurde auch klar, dass relativ bald erste Österreichische Expertinnen und Experten in Richtung Haiti fahren werden. Die internationale Koordination und die notwendige Logistik erlaubten es bereits am 15. Jänner ein erstes zweiköpfiges Team von Wien aus zu entsenden, ein dritter Experte flog nach Genf, von wo aus er mit SuchdienstexpertInnen nach Port-au-Prince flog. Die Österreichische Aktion Nachbar in Not startete ebenfalls am 14. Jänner mit breiter Coverage im Österreichischen Fernsehen und Radio.

Für den Abflug der Expertinnen aus Wien wurden auch JournalistInnen zum Flughafen eingeladen. Aufgrund der Tatsache, dass dies die ersten ÖsterreicherInnen auf dem Weg nach Haiti waren, wurde die Hilfe auch von einer breiten Mediencoverage (bsp.: Krone Titelfoto, APA) begleitet.

Bis zum Eintreffen der Helfer in Haiti wurden Lageupdates, Fotos und Hintergrundinformationen (auch in unserem Einsatzblog) zur Verfügung gestellt.

Facebook als eigener Kanal

Aufgrund der zahlreichen Informationen, die via Facebook verbreitet wurden, haben wir uns kurzfristig entschlossen, eine Facebook-Fanpage zu starten, um als „Österreichisches Rotes Kreuz“ auftreten zu können (Eigener Blogpost „Erfolgsstory Facebook Page“). Das war ein weiterer wichtiger Baustein in der Rotkreuz-Kommunikation.

Fotojournalismus

Die Föderation hat sein langer Zeit einen Flickr-Account, über den immer wieder Bilder kommuniziert wurden. Die Katastrophe in Haiti machte es bald notwendig, diese Quelle auch breiter zu nutzen, so wurde von dort rasch eine Slideshow erstellt, die immer automatisch upgedated wird, um Rotkreuz-Fotos auch weltweit in Blogs einbauen zu können. Timo Luege berichtet von unglaublichen 1 Millionen Views der Flickr-Bilder am 14. Jänner 2009.

Our Flickr set about the Haiti Earthquake generated over 1 million page views within 24 hours on January 14th. It was highlighted by Yahoo! (which contributed the majority of impressions) but other media paid attention as well. In the first few days, BBC Online mentioned it on their live blog every time, we uploaded new images. We also got a substantial number of requests from media who wanted high-resolution versions of our Flickr photos.

Diese Slideshow konnten wir auch rasch in unseren Webauftritt integrieren. Die hervorragenden Fotografen, die für das Rote Kreuz vor Ort waren, konnten uns damit von den ersten Tagen an täglich neue Bilder zur Verfügung stellen, was ein Plus für jegliches Kommunikationsmedium darstellt.

Interessant ist Timos Statement zum Effekt des Flickr-Engagements:

As far as ROI is concerned I should mention that most visitors stayed within that set and did not click on other photos or through to our site. So while this was very successful to generate awareness, it did not generate substantial funds for us. However, since Flickr’s community guidelines  forbid actively asking for donations, there was no call to action under these pictures either – merely “Find out more at http://www.ifrc.org/haiti/ ”.

Akustische Informationen: Podcasts und Clips

Die nächste Phase war die Produktion digitaler Audioclips und Podcasts. Zunächst klassisch via Recorder oder durch den Mitschnitt von Telefoninterviews, was unsere VoIP-Telefonanlage zum Glück in brauchbarer Qualität erlaubt.  Der erste Versuch in diesem Zusammenhang war die Beistellung von Audiodaten zu einem redaktionellen Text über die Seuchenprävention nach Katastrophen.

Die Verwendung dieser Audioclips von verschiedenen lokalen Radiosendern zur Berichterstattung führten dazu, dass wir uns intensiver mit den Möglichkeiten der digitalen Audioclips beschäftigten. Eine virtuelle Nebenstelle wurde zum digitalen Anrufbeantworter. Dadurch konnten unsere Delegierten zu jeder Tages- und Nachtzeit ihre Statements bei uns deponieren. Die Files gingen automatisch per Mail an die Presseabteilung und an den Webmaster. Damit konnten wir eine weitere Kommunikationsstruktur aufbauen – neue Audioclips waren so oftmals in 30 Minuten nach dem Gespräch online.

Diese Clips dienten einerseits den Radiosendern als „Futter“ für ihre News und Flächenbeiträge, andererseits lieferten sie Zitierbares für unsere regionalen Presseverantwortlichen und JournalistInnen. Nicht zuletzt erlaubten diese Soundclips auch den Userinnen im Web eine authentische Möglichkeit, sich von der Hilfe des Roten Kreuzes vor Ort aus erster Hand zu informieren.

Inzwischen versuchen wir alle paar Tage neue Clips online zu stellen und möglichst viele unserer ExpertInnen aus Haiti zu Wort kommen zu lassen. Zwischendurch werden immer wieder Podcasts ( Beispielsweise hier, oder hier) produziert, um diese Statements auch im redaktionellen Umfeld in Geschichten einzubetten.

Videos

Auch Videos aus Haiti waren bald verfügbar. Zusätzlich setzten wir auch eigene Kameraleute ein, beispielsweise um die Verladung der Österreichischen Hilfsgüter zu dokumentieren. Hier wurden dann die Videopodcasts entweder 1:1 weiterpubliziert oder es wurden eigene Videopodcasts produziert, wie dieser zur Österreichischen Hilfe vor Ort. Publikationsort war zudem zusätzlich immer auch Youtube, wo das Österreichische Rote Kreuz seit einiger Zeit einen Channel betreibt. Doch die geringe Zahl der Views zeigt auch deutlich, dass der Produktionsaufwand eines Videopodcasts für die wenigen Nutzer dann zu hoch ist, wenn man ihn beispielsweise mit dem Aufwand von Podcasts oder Fotogalerien vergleicht.

Google-Maps

Die Bereitstellung von tagaktuellen KML-Files von Seiten der Föderation hat uns dazu gebracht, eine Google-Map zum Rotkreuz-Einsatz in Haiti zu produzieren, um die geodaten ebenfalls als Informationskanal zu nutzen. Zudem bringt die Übersichtskarte zur Rotkreuz-Hilfe in Haiti den Nutzerinnen und Nutzern auch einen geografischen Überblick über die komplexe Katastrophenszenerie auf Haiti. Diese Karte wurde von Seiten der Föderation wiederum an alle anderen nationalen Gesellschaften zurückgeliefert, so dass wir nunmehr gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz diese Map betreuen.

Crowdsourcing

In den vergangenen Stunden wurde zudem versucht, das große Interesse an der Facebook-Gruppe des Österreichischen Roten Kreuzes dahingehend zu nützen, indem wir UserInnen aufgefordert haben, uns durch Übersetzung von englischsprachigen Artikeln ins Deutsche zu unterstützen. Das hat hervorragend geklappt. Fünf Texte konnten so innerhalb von drei Stunden übersetzt werden.

Eine sehr selektive Blog-Übersicht zum Thema Haiti

Nach inzwischen drei sehr langen Tagen im New-Media Bereich des Österreichischen Roten Kreuzes , in denen wir die Informationsschiene zum Erdbeben in Haiti hochgefahren sind, die online-Spendenkampagne gestartet haben, Nachbar in Not gestartet haben (auch im Bereich der online-Spenden), mit großer Unterstützung von IQmobile eine SMS-Spendenkampagne für Haiti ins Leben gerufen haben, Dank unserer Agentur InfoMedia auch Spendenbanner für Haiti erstellen konnten, eine Facebook-Cause zur Hilfe in Haiti implementiert haben, und seit Mittwoch früh bereits 63 Meldungen auf Twitter geschrieben oder weitergeleitet  haben, und nicht zuletzt noch im PHP-Sourcecode des Spendenservers im laufenden Betrieb mit zittriger Hand einige Patches erledigt haben, will ich nun den Bloggerblick nach außen werfen, um eine wohlfeile Selektion an unterschiedlichen Blogs zum derzeitigen Thema Nummer 1 der Katastrophe in Haiti hier publizieren.

Zunächst kommt natürlich der eigene Einsatz-Blog, in dem wir laufend versuchen, aktuelle Informationen zum Rotkreuz-Einsatz in Haiti zusammen zu fassen. Eine Überblicksseite zur aktuellen Situation habe ich vor etwa einer Stunde publiziert:

Am Freitag Früh haben zwei Experten des Österreichischen Roten Kreuzes Österreich in Richtung des Katastrophengebiets in Haiti verlassen. Andrea Reisinger und Klaus Palkovits werden die Trinkwasserversorgung in der Haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince wieder herstellen. (Fotos vom Abflug) . Beide leisteten bereits nach dem Tsunami Katastrophenhilfe und Wiederaufbau in Sri Lanka.

Im Blog des Britischen Roten Kreuzes schreibt Pete Garrat über seine Arbeit als Disaster Relief Manager des Britischen Roten Kreuzes in London.

Although I knew it was going to be bad, I still wasn’t quite prepared for the full extent of the horror that has unfolded over the last few days. The infrastructure of the affected area has been completely decimated and getting any information is extremely difficult. But quite early on we heard reports about the Red Cross building being damaged and my thoughts naturally turned to our colleagues. Although I’ve since heard that all the international Red Cross staff are accounted for, sadly a number of local staff have been killed.

BasicThinkingBlog berichtet über unterschiedlichen Web 2.0 Tools-Einsatz im Dienste der Katastrophenhilfe.

Die traurigsten Posts hier auf dem Blog sind diejenigen, bei denen ich über Tech-Dinge im Zusammenhang mit menschlichen Tragödien schreibe. Wie beispielsweise im November des vergangenen Jahres über den Amoklauf in Fort Hood. Oder nun über Haiti.

Rettungsdienst.de berichtet über die deutschen Helfer, die vor Ort sind – natürlich mit einem Schwerpunkt auf die Akuthilfe.

Die ersten Teams und Hilfsgüter treffen im Erdbebengebiet ein. Nun wird der Erfolg der internationalen Hilfe von einer guten Koordination der Organisationen untereinander abhängen. Die ersten deutschen Teams erreichen heute die zerstörte Stadt Port-au-Prince, weitere Helfer sind unterwegs.

Über die Hilfsmöglichkeiten mit dem Apple-Tool iTunes berichtet The Wacky Neighbour. We simply do it berichtet über die Österreichischen Rotkreuz-MitarbeiterInnen, die heute früh ins Katastrophengebiet geflogen sind.

Die Salzburger Nachrichten zitieren den Rotkreuz-Hundeführer Alois Russegger, der Erfahrungen aus den Erdbebeneinsätzen in der Türkei, Algerien oder dem Iran hat.

Dass er und seine Kollegen in Haiti beigezogen werden könnten, glaubt Russegger aber eher nicht: „Bei einem Suchhundeeinsatz wird von österreichischer Seite Haiti nicht in Erwägung gezogen – einfach, weil es zu weit weg ist. Denn man hat im Regelfall nur 72 Stunden Zeit, um Überlebende zu finden. Und schon allein der Flug von Wien nach Haiti braucht da schon zu viel Zeit.“

Die Blogseite des Amerikanischen Roten Kreuzes berichtet einerseits über das Fundraising, das mit dem so genannten „Mobile giving“-Programm umgesetzt wurde, andereseits berichtet man über die Hilfe vor Ort, die ein Rotkreuz-Delegierter in Port-au-Prince seit Mittwoch leistet.

A short time after the earthquake yesterday our International team in Washington DC was able to make contact with the head of our Haiti delegation via Skype. He was in his office in Port-Au-Prince when the earthquake hit.

Timo Luege, Social Media Officer der internationalen Rotkreuz-Föderation hat auch in Genf viel zu tun. Auf seinem Blog zeigt er eine Rotkreuz-Slideshow, in der Bilder vom Rotkreuz-Einsatz aus Haiti präsentiert werden. Zudem werden Tipps gegeben, wie man diese Slideshow auch selbst einbauen kann, in eigene Blogs.

Natürlich werde ich versuchen, meine inzwischen fast antiken Artikel zum Thema Strategien im Web2.0 in der Katastrophe wieder zu überarbeiten und den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Mal sehen, wann für eine Zusammenfassung zder „Best practices“ aus den vergangenen Jahren Zeit ist. Vielleicht berichtet Thomas Pleil ja wieder über das Thema Social Media im Katastropheneinsatz?

Habt Ihr weitere Blogs, die Ihr zum Thema Haiti vorstellen wollt?

Einfach kommentieren, oder per twitter eine kurze Nachricht schicken: @redcrosswebmast

Ein Update am 29. Jänner

Das Deutsche Rote Kreuz hat einen Blog zu Haiti begonnen, in dem die HelferInnen direkt aus dem Katastrophengebiet ihre Geschichten erzählen. Beispielsweise Frederick Barkenhammer, der mit dem DRK-Feldspital vor Ort ist.

Wenn ich sehe, wie ein junges Mädchen das Wasser zu dem selbst gebastelten Zelt trägt, wie ihre Familie darauf wartet, wie die Mutter das Wasser nimmt und anfängt zu kochen, dann bin ich wahnsinnig stolz. Auf irgendeine Art bin ich Teil von dieser Hilfe, habe meinen Beitrag zum Wasser in diesem Eimer beigetragen. Der Spender, der fünf Euro gespendet hat, hat auch einen Teil zu genau dem Wassereimer beigetragen. Und das ist ein tolles Gefühl.

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